Unterkünfte für Menschen aus der Ukraine Stadt schafft Platz für 4000 Flüchtlinge

Leverkusen · In der Schlebuscher Auermühle wird das Corona-Testzenturm verlegt. Auf dem Areal werden bis zu 500 Menschen aus der Ukraine unterkommen. Auch in anderen Stadtteilen werden Containeranlagen aufgebaut, Turnhallen bereitgestellt. Die Kapazitäten der Flüchtlingsunterkunft Sandstraße werden nochmal geprüft.

Die Flüchtlingswelle aus der Ukraine hält an. Die Stadt rechnet mit bis zu 4000 Menschen in Leverkusen.

Die Flüchtlingswelle aus der Ukraine hält an. Die Stadt rechnet mit bis zu 4000 Menschen in Leverkusen.

Foto: dpa/Michael Hanschke

4000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine müssen in Leverkusen untergebracht werden. Und dies sehr kurzfristig, teilte die Stadtverwaltung den Politikern am Montag im Finanzausschuss mit. Rund 1000 Flüchtlinge sind schon registriert. Die Ukrainer sollen möglichst mit Wohnungen versorgt werden. Dazu bereitet die Stadt aber auch Massenunterkünfte in Turnhallen, Containern und in Zelten vor. Unter anderem auf dem Gelände des ehemaligen Freibades Auermühle. Die Kosten für Mieten und Kauf von mobilen Gebäuden und für Sozialleistungen gehen in die Millionen.

Die Ausschussmitglieder stimmten den von der Stadtspitze vorgeschlagenen Maßnahmen ohne Zögern zu. Die Politiker werden ohnehin wöchentlich über alle Maßnahmen auf aktuellen Stand gebracht. Die städtische Krisenkommission „Corona“ wurde inzwischen auch mit der Aufgabe „Kriegsflüchtlinge“ betraut. Leiter des „Krisenzentrums Corona/Ukraine“ sind Stadtdirektor Marc Adomat und Sozialdezernent Alexander Lünenbach. Bislang habe die Stadt Leverkusen Bestellungen für rund 330.000 Euro getätigt, berichtete Finanzdezernent Michael Molitor dem Ausschuss.

Einige Maßnahmen:
Freibad Auermühle: Die Verwaltung soll das Gelände für die Aufstellung von Zelten beziehungsweise Containern vorbereiten. An diesem Standort könnten vorübergehend bis zu 500 Geflüchteten leben. Das Malteser-Corona-Testzentrum wird verlegt.
• Heinrich-Lübke-Straße 142: Dort wollen Stadt und Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) bis zu 160 Geflüchtete in Containern unterbringen.

• St. Aldegundis: Auf dem Grundstück Aldegundisstraße der Rheindorfer Gemeinde ist eine zweigeschossige Containeranlage für bis zu 90 Personen geplant, die von der Pfarre betreut werden sollen.

• Turnhallen: Die Einrichtung von Übergangsunterkünften in Turnhallen sind für die Stadt ein erprobtes Instrumentarium, um schnell für eine große Zahl von Menschen eine Bleibe zu schaffen. So etwa in der Bürriger Halle Heinrich-Brüning-Straße für 300 bis 400 Personen und an der Görresstraße, nahe BayArena, für rund 56 Personen. Weitere Hallen, etwa in Bergisch Neukirchen und Opladen (Hans-Schlehahn-Straße), fallen ebenfalls ins Nutzungskonzept. Dazu wird die Kapazität des Flüchtlingsstandortes Sandstraße geprüft.

 Das Areal der Auermühle bot ab 2105 schon einmal Platz für Flüchtlingsunterkünfte.

Das Areal der Auermühle bot ab 2105 schon einmal Platz für Flüchtlingsunterkünfte.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Schwierigkeiten gibt es mit 20 freien Wohnungen in der Bayer-„Beamtensiedlung“. Die Häuser dürfen wegen der Nähe zum Chemiestandort eigentlich nur an Chempark-Beschäftigte vergeben werden. Bayer Real Estate und die Stadt wollen per Ausnahmeregelungen in den Gebäuden dennoch Flüchtlinge unterbringen. Unter ihnen sind übrigens auch geflohene ukrainische Bayer-Beschäftigte. Das Bundesinnenministerium rechnet mit insgesamt zwei Millionen Flüchtlingen. Die Zuweisung der Flüchtlinge orientiert sich grundsätzlich an den Einwohnerzahlen der Kommunen.

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