Leverkusen Staatssekretär warnt: "Die Gefahr ist nah"

Leverkusen · Der frühere Polizeipräsident Jürgen Mathies äußerte sich zu Sicherheitsfragen. 250 islamistische Gefährder sorgten landesweit für Bedrohung. Polizei setzt auf konsequente Linie gegen Clans.

Die Bekämpfung von Clankriminalität gilt der Polizei als besonders wichtig. Das unterstrich Jürgen Mathies, Staatssekretär in NRW-Innenministerium, am Donnerstag bei der Veranstaltung zum Thema "Kommunale Sicherheit neu gedacht". Dazu hatten die CDU und die Kommunalpolitische Vereinigung Leverkusen in die Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt eingeladen. Im Publikum saßen vor allem Vertreter aus Politik und Verbänden sowie frühere Mitarbeiter des ehemaligen Köln-Leverkusener Polizeipräsidenten.

"Ich fühle mich richtig heimatlich", bekannte Mathies rund ein Jahr nach seinem Weggang aus der Domstadt. "Ermittlungsmaßnahmen, wie vor wenigen Wochen bei der bekannten Großfamilie, waren Zeichen für klares, polizeiliches Handeln", erklärte Mathies die veränderte Ausrichtung bei der Polizei und erntete dafür allgemeine Zustimmung. Wie begründet diese Aktionen seien, um Recht und Gesetz durchzusetzen, lasse sich auch daran erkennen, dass immer noch drei der damals festgenommenen Personen in Untersuchungshaft säßen.

Die Tatsache, dass Kriminalität und Wohnungseinbrüche rückläufig seien, wertete Mathies als weitere Folgen konsequenten Handelns. Denn: "Es geht darum, die Ängste und Sorgen der Bürger ernst zu nehmen und alles zu tun, damit sich Menschen sicher fühlen können", betonte er. Zum einen werde die Polizeipräsenz in NRW deutlich erhöht. Zum anderen habe eine Abteilung im Landeskriminalamt ihre Arbeit aufgenommen, um terroristische Gefahren frühzeitig zu erkennen. Die gute Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden sei gerade erst wieder deutlich geworden, schilderte Mathies im Zusammenhang mit dem jüngsten Vorfall in Köln, bei dem ein mutmaßlicher Islamist tunesischer Herkunft gefasst wurde, der einen Chemieanschlag geplant haben soll.

"Die Gefahr ist tatsächlich sehr nah", sagte Staatssekretär Mathies. Schätzungen zufolge werden etwa 3000 Personen in NRW zur salafistischen Szene gezählt, darunter gelten 800 als gewaltbereit, 250 seien als Gefährder eingestuft. Mathies: "Wir müssen außerordentlich sorgsam und aufmerksam sein, damit wir Gefahrenlagen schnellstmöglich feststellen."

(kno)
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