Reiten Willkommen im Zehnerclub

Sönke Völker wird bei den Witzheldener Reitertagen auf dem heimischen Sieferhof eine besondere Ehre zuteil. Den Sieg im anspruchsvollen Barrierenspringen teilten sich zwei Reiter.

Geteilte Freude ist doppelte Freude, dachten sich Guido Flaß und Dennis Tolles. Die Starter aus Wachtberg und Duisburg schafften als einzige in der Barrienspringprüfung der Klasse S das letzte Hindernis im dritten Umlauf – immerhin lagen da die Stangen bei bereits bei 1,90 Meter. Diese lichte Höhe hatte Sönke Völker weder auf Messire du Pas noch auf Mad Max gepackt. Weil die beiden Nuller zur Schonung ihrer Pferde nicht noch ins Stechen über zwei Meter gehen wollten, teilten sie sich die Siegprämie. Die Zuschauer spendenten zustimmenden Beifall an einen spannenden und kurzweiligen Abend auf dem Sieferhof, der Heimstatt des Reitsportteams Leichlingen-Witzhelden.

Sönke Völker hatte dennoch seinen großen Auftritt. Der lange Blonde (1,92 Meter) aus dem Höhendorf bekam nämlich bekam das Goldenen Reitabzeichen angeheftet. Eine zwar inzwischen häufiger vorkommende Ehrung, doch immer noch eine ganz besondere Auszeichnung im Leben eines Reitersmannes. Völker hatte jüngst mit seinem Sieg in einem S-Springen in Mülheim die Zahl zehn voll gemacht. Damit war der 25-Jährige Mitglied im erlauchten Kreise der besonders Erfolgreichen.

Die Karriere des Studenten, der in Wuppertal Wirtschaftswissenschaften studiert, begann auf dem elterlichen Sieferhof. Aber den richtigen Schwung nach ganz oben nahm Völker, als sich seine Wege mit denen von Robert Houston aus Solingen kreuzten. Der Geschäftsmann war – obwohl gebürtiger Schotte – alles andere als geizig und besorgte Völker die Pferde, mit denen er zum Höhenflug ansetzen konnte. Den reitsportlich letzten Schliff erhielt der junge Mann aus Witzhelden bei Ausbilder Elmar Pollmann-Schweckhorst in der Nähe von Bensberg.

Noch hat sich Sönke Völker nicht entschieden, ob er eher Reiten zu seinem Hauptberuf machen will oder doch lieber als Kaufmann seinen Lebensunterhalt verdienen will: „Da warte ich lieber erst mal ab.“ Die Winterpause will er dazu nutzen, sich auf die Abschlussprüfungen vorzubereiten. Ansonsten verfolgt er eher den Rat seines Ausbilders: „Für einen Reiter ist es immer besser, zweigleisig zu fahren. Eine Verletzung, schon ist die sportliche Karriere vorbei.“ Und wenn die talentierten und meist dann auch sehr teuren Pferde fehlen, reitet man ohnehin nur hinterher.

An diesem Wochenende konnte Völker auf der heimischen Anlage seinen inzwischen elf Siegen keinen weiteren hinzufügen. Denn auch bei der abschließenden S-Prüfung bei einem Turnier von hoher Qualität und Abwechslungsreichtum unterliefen ihm Fehler. Das wusste Sönke Völker aber schon vorher: „Die Stute Aviata ist erst sieben Jahre alt und noch sehr grün.“ Die Prüfung war extrem schwer, von 37 Startern mussten gleich 13 Paare aufgeben.

(RP)
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