Handball Wilhelmshaven schüchtert LTV ein

Leichlingen · Im womöglich vorweggenommenen Spiel um den Dritten Platz in der Dritten Handball-Liga unterliegt der Leichlinger TV den Norddeutschen mit 23:26.

Handball: Wilhelmshaven schüchtert LTV ein
Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Punkte schienen bereits zugunsten der Gäste verteilt, als die Schiedsrichter in der vorletzten Minute aus Sicht des Leichlinger TV noch einmal für einen Hoffnungsschimmer sorgten: Sie belegten Torwart Christoph Dannigkeit mit einer Zwei-Minuten-Strafe, die aber eigentlich eine Anderthalb-Minuten-Strafe war, weil die Spieluhr nicht mehr herab. Aber auch als der überragende Akteur der Partie nur zuschauen durfte, bekam der LTV die Lücke nicht mehr geschlossen. Im Gegenteil: Mit zwei Feldspielern mehr auf dem Platz fing er sich sogar noch einen Treffer der Gäste.

Beim 23:26 (14:11) gegen den Wilhelmshavener HV mussten sich die Leichlinger nach zuvor zehn Siegen in Folge mal wieder einem Gegner beugen. "Dass es uns irgendwann mal wieder erwischt, war klar. Dass es uns heute erwischt hat, ist natürlich unglücklich", sagte Jens Buss, Sportlicher Leiter des LTV, nach der Niederlage im womöglich vorweggenommenen Spiel um den Dritten Platz in der Dritten Handball-Liga. Jens Reinarz, erneut bester Torschütze der Hausherren, fand die Art und Weise der Niederlage "ärgerlich. Wir machen hinten unsere beste und vorne unsere schlechteste Saisonleistung."

In der Tat: Verloren ging die Partie für Leichlingen eindeutig in der Offensive. Wie bei der bis dahin jüngsten Niederlage (21:22 gegen Korschenbroich im November) entwickelte sich auch diesmal eine Partie, die im Wesentlichen von den Torhütern geprägt wurde. Jürgen Suppanschitz sorgte mit starken Reflexen hinter einer engagierten Abwehr dafür, dass sein Team zunächst vorweg ging. Nachdem der LTV auf 13:8 enteilt war (21.), kippte das Geschehen: Maik Schneider scheiterte binnen einer Minute zweimal völlig freistehend an Dannigkeit, der im Anschluss nicht mehr aus dem Fokus der Partie verschwinden wollte.

Ob Gegenstöße oder Siebenmeter — die Nummer eins des WHV entschärfte fortan fast alles, und sie war viel zu gut für die vielen schlecht vorbereiteten und unplatzierten Versuche der LTV. Mit zunehmender Dauer — so schien es — hatte Dannigkeit, für den am Ende 26 Paraden zu Buche standen, die Leichlinger fast durch die Bank eingeschüchtert. Einzig Dirk Schumacher traf in Halbzeit zwei für die Gastgeber noch halbwegs verlässlich.

Dass nun das zuletzt ins Auge gefasste Saisonziel, das Erobern von Platz drei, in weite Ferne gerückt ist, dem maß Reinarz keine gesteigerte Bedeutung bei. "Wir sind zuletzt gut damit gefahren, nur bis zum nächsten Spiel zu gucken. Daher sollten wir nichts daran ändern", sagte er. In welche Richtung er den LTV im Sommer verlassen wird (Hagen wird als Interessent gehandelt) sei offen, sagte er. Auch bei Suppanschitz steht nach eigener Aussage noch nicht fest, wohin er wechseln wird.

LTV Suppanschitz, Becker (bei einem Siebenmeter) — Reinarz (5/3), Schneider (4), Schumacher (4), Menzlaff (3), Kreckler (3), Born (2), Janssen (2), Loschinski, Jansen, Munkel.

(RP)
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