Lokalsport Wen schont Schmidt heute in Freiburg?

Leverkusen · Die englischen Wochen gehen an den Fußballern nicht spurlos vorbei - auch nicht an denen von Bayer 04.

Gerade noch den 1:0-Sieg über den FC Augsburg gefeiert, da steht heute (15.30 Uhr) schon die nächste Aufgabe für Bayer 04 Leverkusen an: Es geht gegen den SC Freiburg, der bislang noch sieglos ist. Doch Bayer-04-Trainer Roger Schmidt warnt: "Freiburg wird zu Recht gelobt. Wenn der Schiedsrichter in den letzten beiden Spielen eine Minute früher abpfeift, haben die vier Punkte mehr." Hintergrund: Freiburg kassierte in den beiden vorangegangenen Partien gegen Hertha BSC Berlin (2:2) und bei der TSG Hoffenheim (3:3) jeweils erst ganz spät den Ausgleich. Deshalb seien die Breisgauer nun besonders motiviert, glaubt Schmidt und erinnert vorsichtshalber an die Strapazen der vergangenen Tage: "Zwei Spiele in drei Tagen und nun wieder eine Anreise - das ist sehr schwierig."

Zumal sich in Leverkusen die englischen Wochen auch im Gesundheitszustand des Personals bemerkbar gemacht haben: Drei Langzeitverletzte und drei Angeschlagene gab es unmittelbar nach dem Augsburg-Spiel, in Ömer Torpak und Hakan Calhanoglu hatte es dabei zwei Spieler erwischt, die aufgrund ihrer Einsätze für die türkische Nationalmannschaft ohnehin mehr gefordert sind. "Da schlagen schon zwei Herzen in meiner Brust", gab Schmidt zu: "Ich freue mich für die Spieler, weil sie gerne zu ihren Nationalmannschaften fahren, aber die Strapazen sind hoch. Für Hakan ist der Rhythmus mit zwei Spielen in drei Tagen noch ganz neu."

Schmidt weiß, dass er auf seine Spieler achten muss: "Das ist ein schmaler Grat. Auch Spieler wie Heung Min Son, bei dem es die Problematik gibt, dass er bei einer Reise zur Nationalmannschaft Südkoreas 13 Stunden im Flieger sitzt, brauchen immer wieder Pausen. Das ist bei vier, fünf Ausfällen in unserem Team natürlich schwerer. Ich versuche, die Spieler nicht überzubelasten." Gut möglich also, dass einige der arrivierten Kräfte heute in Freiburg geschont werden. Für Son könnte beispielsweise Levin Öztunali in die Startelf rücken, wie es schon gegen Bremen und Wolfsburg der Fall war. Und der zuletzt an der Wade verletzte Toprak könnte auch noch eine längere Pause bekommen, damit er für das wichtige Spiel am Mittwoch in der Champions League gegen Benfica Lissabon fit ist. In dem Fall könnte Tin Jedvaj in der Innenverteidigung bleiben und Roberto Hilbert, der gegen Augsburg überragend spielte, rechts verteidigen. Zwar kehrt auf dieser Position nach abgelaufener Rotsperre auch Giulio Donati zurück ins Team, aber er war zu oft ein Risikofaktor, wie nicht nur der Platzverweis vergangenen Sonntag in Wolfsburg zeigt. Und wenn Schmidt heute einige der Stammkräfte schont, dürfte es in der Abwehr gerne risikofreier zugehen - das hat Hilbert zuletzt geschafft.

(RP)
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