Basketball Völler sieht Sohn Marco gegen Giants verlieren

Leverkusen · Die Leverkusener ProB-Basketballer mühen sich zu einem 54:52 gegen Hanau und sichern sich endgültig die Teilnahme an der K.o.-Runde.

 Familientag in der Smidt-Arena: Marco Völler (vorne links) spielte mit Hanau bei den Giants vor den Augen von Vater Rudi Völler (hinten), Mutter Sabrina (rechts daneben) und Bruder Kevin (links daneben).

Familientag in der Smidt-Arena: Marco Völler (vorne links) spielte mit Hanau bei den Giants vor den Augen von Vater Rudi Völler (hinten), Mutter Sabrina (rechts daneben) und Bruder Kevin (links daneben).

Foto: Uwe Miserius

Was die Spannung anging, schien die letzte Minute wirklich einem mit viel Herzblut verfassten Drehbuch entnommen: Ballverluste, vergebene Chancen, hektisches Auf- und Abspringen auf den Ersatzbänken, wildes Gestikulieren der Trainer, noch mehr vergebene Chancen – am Ende das Happy End für die Heimmannschaft und ihre Anhänger.

Basketball: Völler sieht Sohn Marco gegen Giants verlieren
Foto: Miserius, Uwe (mise)

Die Schlussphase der Partie der Bayer Giants gegen die Hanau White Wings hatte wie bereits die 39 zuvor absolvierten Minuten wenig bis nichts mit hochklassigem Zweitliga-Basketball zu tun. Das Duell zweier Teams, die vor der Saison den Einzug in die Play-Offs als Ziel ausgegeben hatten, bestach vielmehr durch jede Menge Spannung, die mit einem Schuss Dramatik angereichert wurde. Am Ende jubelten die Riesen vom Rhein über einen 54:52-(19:26)-Sieg und darüber, dass der Einzug in die K.o.-Runde endgültig gesichert wurde.

"Wir sind erst mal froh, dass wir durch sind", kommentierte Achim Kuczmann den Zieleinlauf. Den hätte sein Team, zumindest am Samstag, fast noch verpasst. Doch nachdem die offizielle Spielzeit bereits abgelaufen war, versäumte es Hanaus Jereal Scott, mit seinen beiden vergebenen Freiwürfen die Verlängerung für die Gäste aus Hessen zu erzwingen. Während Scott anschließend seinen Kopf wohl allzu gerne im Boden der Smidt-Arena vergraben hätte, konnte ein Landsmann erleichtert dreimal kräftig durchpusten – dabei hatte auch Bayers US-Boy Josh Parker, diplomatisch ausgedrückt, nicht seinen allerbesten Tag erwischt.

Ist er ansonsten der Inbegriff der Leverkusener Offensivpower, erlebte er am Samstag einen rabenschwarzen Tag, traf lediglich sechs seiner insgesamt 40 (!) Versuche aus dem Feld und vergab in der Crunch-Time außerdem noch drei wichtige Freiwürfe. Doch vor den Augen von Bayer-04-Sportdirektor Rudi Völler, der den Auftritt von Sohn Marco verfolgte, traf auch der Rest der Giants im drittletzten Spiel der regulären Saison kein Scheunentor. Zum Vergleich: Die beste Offensive der ProB-Süd kam im gesamten Spiel gegen den Tabellenneunten zu weniger Punkten als am vergangenen Spieltag gegen Dresden in der ersten Halbzeit.

"Von außen und unterm Korb haben wir natürlich zu viele Punkte liegengelassen, und dann kommst du eben schnell in eine Negativspirale. Aber auch solche Spiele musst du erst mal gewinnen, und das ist uns gelungen", fasste Kuczmann das Fehlschuss-Festival beider Mannschaften zusammen. Der Giants-Coach hatte immerhin in zweiten Durchgang eine klare Steigerung in Sachen Effektivität ausgemacht bei seinem Team, das – bedingt durch den Fehlstart im ersten Viertel (8:12) und der daraus resultierenden Unsicherheit im Abschluss – lange Zeit einem Rückstand hinterherlaufen musste. Auch weil Hanau bei jedem seiner Angriffe die Uhr komplett herunterspielte, so dass die Riesen ihr Tempospiel nicht aufziehen konnten.

Dennoch sprach Kuczmann hinterher beiden Teams sein Lob aus: "Hanau hat seinen Gameplan hervorragend umgesetzt, aber es spricht bei all den Fehlern, die wir heute gemacht haben, auch für die mentale Stärke meiner Mannschaft, dass sie diese ganz wichtigen Punkte trotzdem eingefahren hat."

(RP)
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