Fußball VfL kann den Sekt kalt stellen, SVS gibt Aufstieg aus der Hand

Leverkusen · Landesligist VfL Leverkusen fehlt nach dem 1:1 gegen Hürth noch ein Punkt zur Oberliga.

 Gjorgji Antoski (rechts) bejubelt mit Teamkollege Marcel Wandinger seinen Treffer zum 1:1 für den VfL Leverkusen in der Partie gegen Hürth.

Gjorgji Antoski (rechts) bejubelt mit Teamkollege Marcel Wandinger seinen Treffer zum 1:1 für den VfL Leverkusen in der Partie gegen Hürth.

Foto: Uwe Miserius

Landesliga, VfL Leverkusen - FC Hürth 1:1 (1:1). Big-Point für die Leverkusener, die nun nur noch einen Zähler aus den letzten beiden Partien benötigen, um den Aufstieg klar zu machen - die "Quotientenregel" des Verbandes würde den VfL auch als "bester Dritter" in die Oberliga hieven. Die Frage nach dem herausragenden Akteur der Partie ist leicht zu beantworten: Kapitän Andreas Kath rettete den Leverkusenern mit seinen Paraden im zweiten Durchgang den einen Zähler im Topspiel. Auch in Durchgang eins hatte Kath, nach dem 0:1 (18.) zweimal stark gehalten und so Gjorgji Antoskis Treffer (28.) den Status des Ausgleichstores in einer munteren Partie ermöglicht.

"Andy hat uns den Punkt gerettet, gar keine Frage", sagte Trainer Giuseppe Brunetto, der auch nicht lange hadern wollte, ob das vermeintliche Foul an Antoski eine Viertelstunde vor dem Ende, was zu dessen Ausscheiden führte, mit einem Elfmeterpfiff hätte geahndet werden können. "Ich fand, man kann den geben, der Schiedsrichter, der sehr gut gepfiffen hat, aber halt nicht", sagte Brunetto. "Mit dem Punkt kann ich sehr gut leben. Hürth hat mit diesem Kader letzte Saison eine Klasse höher gespielt", sagte Brunetto, der nun schon in Oberpleis am Sonntag den Aufstieg perfekt machen will: "Zu Hause wäre es zwar schöner, aber so ein Endspiel muss nicht sein."

Bezirksliga, SV Schlebusch - RSV Urbach 2:4 (1:1). Der Aufstieg ist dagegen für den SVS nach der dritten Rückrundenniederlage in weite Ferne gerückt. Dabei hatte Sven Wilk keine 100 Sekunden nach der Urbacher Führung (29.) schon zum Ausgleich getroffen. Beim zweiten Treffer des SVS - von Sebastian Kügler acht Minuten vor dem Ende erzielt - war allerdings keinem Schwarz-Gelben mehr nach Freude zu Mute: Kügler markierte lediglich das 2:4.

"Was mich richtig ärgert ist, dass wir quasi viermal das gleiche Gegentor bekommen haben, weil wir nicht gut verteidigen und den Pass nicht verhindern, der zum Tor führt", sagte Trainer Stefan Müller zu den Geschehnissen in den Minuten 50, 52 und 76. Ramon Weistroffer hatte auf der Gegenseite kurz vor der Pause mit seinem Kopfball nur die Unterkante der Latte getroffen, von wo der Ball ins Feld sprang. "Wenn es mal nicht läuft, dann richtig", meinte Müller. Der SVS spielt jetzt zwar noch gegen Tabellenführer Herkenrath und den TuS Homburg-Bröltal, kann die beiden aber nicht mehr aus eigener Kraft einholen. "Mit dem ,Auf andere hoffen' haben wir es nicht. Fakt ist, wir können nicht mal mehr aus eigener Kraft Dritter werden. Und nach so einer Rückrundenausbeute ist das dann auch irgendwie leider verdient so", sagte Müller.

SV Frielingsdorf - SV Bergfried Leverkusen 5:2 (2:1). Auf der Zielgeraden der Saison wollte der SV Bergfried Leverkusen eigentlich noch einmal richtig durchstarten und die fehlenden Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einstreichen. Doch dieses Vorhaben ging kläglich daneben: Beim Tabellennachbarn in Lindlar lieferte die Mannschaft von Trainer Karl Slickers einen sportlichen Offenbarungseid ab. "In dieser Verfassung und mit dieser Abwehrleistung haben wir in der Klasse rein gar nichts verloren", sagte ein sehr enttäuschter Coach.

In der elften und 24. Minute kassierten die Gäste den 0:1- und 0:2-Rückstand. Tim Bothe sorgte mit seinem Anschlusstreffer (43.) für neue Hoffnung, und als Sascha Künzel nach 57 Minuten einen Foulelfmeter verwandelte, da schien für die Gäste wieder alles möglich. "Letztlich haben wir aber damit dem Gegner einen Weckruf gesendet", sagte Slickers. Mit den Toren in der 60., 63. und 78. Minute machten die Platzherren alles klar und sicherten sich selbst damit das Ticket für eine weitere Spielzeit in der Bezirksliga. Das Bergfried-Team dagegen wird seine beiden ausstehenden Partien gegen Bergisch Gladbach II und Homburg-Nümbrecht gewinnen und zudem auf einen Ausrutscher vom SC West Köln hoffen müssen. "Wir werden uns an diese Strohhalm-Taktik halten. Und so lange rechnerisch etwas möglich ist, wollen wir alles versuchen", sagte Slickers.

SV Bergisch Gladbach 09 II - FC Leverkusen 1:4 (0:1). Ein goldenes Händchen bewies FCL-Trainer Marcus Feinbier gestern Nachmittag. Beim Stand von 1:1 wechselte der frühere Bundesliga-Stürmer nach gut einer Stunde dreimal die Besetzung und sollte damit genau richtig liegen. Alle drei folgenden Leverkusener Treffer kamen durch Spieler von der Auswechselbank zustande. "Es ist immer wieder schön, wenn man durch solche Maßnahmen Einfluss auf ein Spiel nehmen kann", sagte Feinbier.

Lesley Petekrey brachte den FCL nach sechs Minuten mit 1:0 in Führung. In der Folgezeit hatten Tim Kuhn und Erkan Öztürk beste Einschussmöglichkeiten, doch es sollte bei der knappen Führung bis zum Seitenwechsel bleiben. In der 56. Minute kassierten die Leverkusener aus dem Nichts den Ausgleich. "Wir haben uns davon aber nicht aus der Ruhe bringen lassen und konzentriert weiter gespielt", lobte Feinbier. Der gerade eingewechselte Ayhan Atar brachte den FCL nach etwas mehr als einer Stunde mit 2:1 in Führung. Abdullah Üstündag stellte als Joker Nummer zwei mit seinem Doppelpack (73./80.) den Auswärtssieg sicher. Damit dürfen die Leverkusener noch auf eine Verbesserung in der Tabelle hoffen. Die letzten beiden Partien in der Saison versprechen als auch für den FCL noch eine gewisse Spannung.

(mane)
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