AusdenVere VfL entkommt dem Eklat

Armin Schaefer hört als Vorstandsvorsitzender des VfL Witzhelden auf. So waren zumindest seine eröffnenden Worte auf der Jahreshauptversammlung zu deuten, vor allem aber der Schlusssatz seines Berichts: "Ich wünsche dem Verein, dass er sich unter dem neuen Vorstand sportlich und wirtschaftlich erholt."

Günter Benzkirch will nicht mehr

Das Ende seiner vierjährigen Amtszeit schien gekommen, zumal Schaefer zuvor schon erklärt hatte, auf der Suche nach einem Nachfolger zu sein. Doch die Überraschung folgte bei der Wahl zum "neuen" Vorsitzenden: Schaefer stellte sich ohne Gegenkandidat zur Wiederwahl – und wurde ohne Gegenstimme im Amt bestätigt. Sicher, erläuterte er später seinen Umschwung, habe es "gewisse Querelen" im Verein gegeben, ihm sei "Gegenwind ins Gesicht geblasen", "aber wenn wir einen Neuanfang wagen wollen, müssen wir alte Zöpfe abschneiden".

Rainer Strieker wurde auf seinen Wunsch zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Er soll sich um den sportlichen Bereich kümmern, Schaefer wird sich fortan auf administrative Arbeit konzentrieren. Dass jedoch hinter den Kulissen einiges im Argen liegt, zeigte die größte Überraschung des Abends: Der langjährige Geschäftsführer Günter Benzkirch stellte sich nicht mehr zur Verfügung. "Das war ein Schock für mich", bekannte Schaefer, "denn am Mittag hatte er noch zugesagt." Über den Grund für die plötzliche Absage schwieg sich Benzkirch beharrlich aus, Schaefer sprach nachher von "alten Geschichten". Es brauchte schließlich lange zehn Minuten, bis sich in Jörg Schumacher jemand durchringen konnte, die vakante Position zu besetzen.

Doch die Wankelmütigkeit kehrte bereits bei der Wahl zum zweiten Geschäftsführer zurück ins Vereinslokal "Zur alten Post": Günter Mittelmeyer, auch schon länger im Amt, rang plötzlich sichtbar mit sich. "Eigentlich will ich jetzt auch nicht mehr, weil wir so ein gutes Team waren, und ich nicht weiß, warum er (Benzkirch) auf einmal aufhört." Arne Thelen, Kapitän des Bezirksligateams, griff ein: "Irgendetwas stimmt doch nicht. Wenn es etwas zu sagen gibt, dann jetzt."

Günter Mittelmeyer schwenkt um

Doch es blieb bei beredtem Schweigen, das Mittelmeyer, der sich schließlich doch wiederwählen ließ, dazu verleitete, tiefere Einblicke zu gewähren: "Normalerweise wäre es heute zum Eklat gekommen." Gegenüber unserer Zeitung erklärte Schaefer, dass – neben dem Zuspruch der Stadtverwaltung – die "klärenden Gespräche" innerhalb des Vereins am Vortag "Dinge ausgeräumt haben, unter anderem zwischen den Spielern der ersten Mannschaft und mir". Sonst wäre die Jahreshauptversammlung des VfL Witzhelden wohl noch ganz anders abgelaufen.

(RP)
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