Faustball Verblüfft vom eigenen Erfolg

Über das Thema Aufstieg wollen sich die Leichlinger Faustballer als derzeitiger Spitzenreiter der 2. Bundesliga erst so spät wie möglich unterhalten. Aufmerksamkeit gilt dem Nachwuchs.

Sie marschieren vorne weg, einfach so, als sei das eine Selbstverständlichkeit. "Mit Platz drei oder vier haben wir gerechnet, die Ränge hinter den Favoriten eben", sagt Stefan Hasenjäger. Er ist seit Jahren Spielertrainer bei den Leichlinger Faustballern, die gegenwärtig der Konkurrenz in der 2. Bundesliga die lange Nase zeigen. Hasenjäger ist selbst verblüfft, wie gut das im Augenblick läuft. Mit 12:0 Punkten führen die Leichlinger das Klassement an nach den zwei jüngsten Siegen in eigener Halle gegen den MTV Diepenau (3:0) und SCE Gliesmarode (3:0).

Da ist doch jetzt wohl Aufstieg das Thema in Leichlingen? "Nein", sagt Hasenjäger in aller Bestimmtheit, "den Gedanken hatten wir noch gar nicht. Schließlich ist nicht einmal die Hinrunde abgeschlossen." Der Appetit auf Erfolge aber ist beim Essen gekommen, was in dem Fall heißt: Auch der TV Brettorf, neben Diepenau der zweite Bundesliga-Absteiger im Wettbewerb und allein schon deshalb hoch gewettet, hat vom LTV was auf die Mütze bekommen. "Die haben wohl gedacht: Die alten Säcke da, die hauen wir weg. Und dann waren die ganz schön überrascht, dass das nicht ging", erläutert Hasenjäger schmunzelnd.

Wenn der Erfolg jedoch anhalten sollte, was denn dann? "Sollten wir zwei, drei Spieltage vor Schluss immer noch oben sein, müssen wir uns intern mit dem Thema Aufstieg befassen", betont der Chef. Das wäre auch deshalb zwingend, weil alle Leichlinger Spieler beruflich stark beansprucht werden und ein paar Aktive im Team so um die 40 Jahre (Hasenjäger, Andreas Weber, Thomas Meller) sind. Frank Schulten und Marc Wollny sind Mitte 20 und somit die Benjamine in der Truppe noch vor den am Wochenende stark aufspielenden Jörn Burgwinkel oder Karsten Weinberger.

Was aber für Hasenjäger schon feststeht unabhängig von aktuellen Altersfragen in der Mannschaft des Spitzenreiters: "Wir wollen unbedingt eine möglichst hohe Klassen halten, bis unsere eigene Jugend nachgewachsen ist." Da gibt es bereits gute Ansätze. Tim Steinhoff etwa, ein B-Junior noch, ist schon mal im Bundesliga-Kader gewesen und soll das auch möglichst weiter sein zum Lernen. Was noch viel versprechend erscheint: In Zusammenarbeit mit dem Verein lehrt die Realschule Leichlingen Faustball im Sportunterricht, und das sogar Noten-relevant. Außerdem: Von den bekannten Leichlinger Faustball-Familien, den Hasenjägers oder Webers und anderen, rückt immer was nach, Jahr für Jahr.

(RP)
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