Fußball TV-Rekord-Quote soll Bayer-Frauen beflügeln
Leverkusen · In der Spitze sahen 360 000 Zuschauer die Live-Übertragung des 2:2 der Leverkusenerinnen in der Frauenfußball-Bundesliga beim 1. FFC Frankfurt. Morgen (14 Uhr) geht es gegen Turbine Potsdam.
Die erfolgreiche Aufholjagd beim 2:2 in Frankfurt hat dem Vertrauen von Bayers Fußballerinnen in die eigenen Fähigkeiten noch einmal einen zusätzlichen Schub gegeben. Und gesteigertes Selbstbewusstsein ist auch vonnöten in diesen Tagen der Herausforderungen, in denen die Aufgaben nicht einfacher werden für das Team von Trainer Thomas Obliers. Nach dem Punkt beim Vorjahresdritten empfangen die Leverkusenerinnen nun den Vize-Meister Turbine Potsdam und aktuellen Tabellenführer (morgen, 14 Uhr, Ulrich-Haberland-Stadion).
Weiter punkten muss die Devise lauten, zumal die Aufgaben in den nächsten Wochen mit den Partien beim FC Bayern und gegen den Triple-Sieger VfL Wolfsburg weiter anspruchsvoll bleiben. Obschon bislang noch unbezwungen, ist für Bayer die Gefahr nicht von der Hand zu weisen, ein wenig den Anschluss nach oben zu verlieren. Schuld daran sind die beiden ärgerlichen Unentschieden in den Duellen mit den Aufsteigern Cloppenburg und Hoffenheim, die dem Coup in Frankfurt vorangegangen waren. "Über das Unentschieden beim FFC haben wir uns natürlich sehr gefreut", sagt die Schützin des Ausgleichs, Francesca Weber, "aber ich würde den Punkt sofort für einen Sieg gegen Hoffenheim eintauschen, denn dann hätten wir jetzt einen Zähler mehr auf dem Konto."
Zuviel wollen sie und ihre Mitstreiterinnen sich aber nicht mit vergebenen Chancen beschäftigen. Der Blick muss nach vorne gehen – und da gibt der Punkt aus Frankfurt, den Weber so gern eintauschen würde, andererseits auch viel Mut. Die Leverkusenerinnen haben gesehen, dass sie auch mit einem Altersschnitt von unter 21 Jahren und selbst bei einigen Ausfällen (unter anderem Lisa Schwab, Marina Hegering und Marith Prießen) gegen einen der Top-Klubs der Liga punkten können.
Und Bayers Frauen haben ganz nebenbei tüchtig Werbung in eigener Sache gemacht. Im Schnitt 270 000 Zuschauer, in der Spitze sogar 360 000, verfolgten die Partie laut "media control" allein im Fernsehen (also ohne den Internet-Stream von DFB-TV) bei Eurosport, ein Marktanteil von 2,6 Prozent. Das ist nicht nur ein neuer TV-Rekord für ein Frauen-Bundesligaspiel, sondern liegt auch noch deutlich über der bisherigen Bestmarke aus der Partie Potsdam gegen Duisburg (200 000/1,7 Prozent).