Handball TuS 82 verpasst die Krönung

Handball · Die Handballer des TuS 82 Opladen haben das Relegations-Rückspiel gegen Adler Königshof gewonnen (36:33), aber den Kampf um den Aufstieg in die Dritte Liga verloren. Die Mannschaft von Trainer Patrick Luig wurde am Ende einer packenden Aufholjagd nicht belohnt.

 Einer gegen alle: Gerrit Kuhfuß (am Ball) nimmt es – so scheint es – mit der gesamten Hintermannschaft von Adler Königshof auf. Am Ende kommt der Opladener Kreisläufer auf drei Treffer.

Einer gegen alle: Gerrit Kuhfuß (am Ball) nimmt es – so scheint es – mit der gesamten Hintermannschaft von Adler Königshof auf. Am Ende kommt der Opladener Kreisläufer auf drei Treffer.

Foto: Uwe Miserius

In dem Augenblick, als es amtlich wurde, sank Trainer Patrick Luig auf den Hallenboden und vergrub das Gesicht hinter den Händen. Es war der Moment, als der Ball zum letzten Treffer des Tages über die Linie des – zwecks siebtem Feldspieler – verwaisten Opladener Tores kullerte und der Schlusspfiff ertönte. Der TuS 82 gewann das Spiel, 36:33 (16:19), aber er verlor den Kampf um den Aufstieg. Die Bürde, nach dem Hinspiel (27:32) fünf Tore aufzuholen, erwies sich als zu hoch. Obwohl der TuS lange im Begriff war, den Klimmzug, der ihn in Liga drei gehievt hätte, zu schaffen.

 Der Moment der Niederlage: Coach Patrick Luig hat einiges zu verdauen.

Der Moment der Niederlage: Coach Patrick Luig hat einiges zu verdauen.

Foto: Miserius, Uwe

Die Hausherren legten in der Bielerthalle einen Start nach Maß hin: Angeführt vom zunächst bärenstarken Marius Anger war das Polster von Adler Königshof nach knapp zehn Minuten aufgezehrt. Der TuS führte 9:4, nötigte Gästecoach Hubert Krouß zu einer Auszeit, die beide Teams einen Rollentausch vollziehen ließ: Nervosität und Fehlerhaftigkeit, von denen Königshof zu Beginn befallen war, liefen vollständig zum TuS 82 über. "Es war klar, dass wir mal einbrechen. Aber so leicht wie in der Phase durften wir es dem Gegner nicht machen", meinte Opladens Jean-Francois Voigt später. Gut eine Viertelstunde lang bekam sein Team keinen Fuß auf den Boden, agierte mehr als Betrachter denn als Teilnehmer. Die Folge: ein 13:19-Rückstand.

"Mir war klar, dass wir noch mal zurückkommen. Wir sind eine Rauschmannschaft", schilderte Luig seine Gedanken zur Halbzeit. Tatsächlich raffte sich sein Team zu einer packenden Aufholjagd auf. Mit dem Willen, sich die Belohnung abzuholen, die sie durch eine starke Spielzeit in ihre Reichweite gebracht hatten, kamen sie aus der Pause, drückten Königshof aus einer offensiven Deckung heraus mit dem Rücken an die Wand: Voigt zog die Fäden, Julian Schmidt und Peer Pütz wirbelten über Außen, der TuS drehte den Rückstand in einen Fünf-Tore-Vorsprung (29:24, 48.). Aber weiter weg kam er nicht. Die Aufholjagd zehrte an der Konzentration, das nutzte Königshof, um sich das bessere Ende zu sichern.

Weil die Besten der Vierten Ligen inzwischen nicht mehr automatisch auf die nächsthöhere Ebene wechseln, sondern relegieren müssen, stellte sich hinterher bei Luig ein Gefühl der "Ungerechtigkeit" ein. Darüber, "dass einer der Oberliga-Meister mit einem schlechten Gefühl aus der Saison geht". Aber umgehend schob der TuS-Coach "ein riesiges Kompliment an meine Mannschaft" nach: "Das war stark, wie sie zurückgekommen ist."

Trost spendete zunächst aber weder Lob noch die Erkenntnis, "dass wir es im Hinspiel und nicht heute verbockt haben" (Voigt). Lächeln konnte bald nach Spielende immerhin Christian Chelius. Er hört nach rund zwei Jahrzehnten beim TuS auf und gewann dem Ausgang Positives ab: "Es ist doch nicht schlecht, nächste Saison in der Oberliga oben mitzuspielen, statt in der Dritten Liga unten zu stehen."

(RP)
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