64:80-Niederlage Jena agiert zu abgebrüht für die Giants

Leverkusen · Die Leverkusener Basketballer kassieren beim 64:80 gegen Science City Jena ihre dritte Heimniederlage in der ProA. Die Gäste waren über weite Strecken der Partie deutlich besser.

 Point Guard Luka Kahl von den Bayer Giants (r.) dribbelt den Ball an einem Gegner vorbei.

Point Guard Luka Kahl von den Bayer Giants (r.) dribbelt den Ball an einem Gegner vorbei.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Als Lennard Winter zum 64:71 trifft, hält es die Zuschauer in der Ostermann-Arena nicht mehr auf ihren Sitzen. Drei Minuten stehen noch auf der Uhr – und die Bayer Giants sind drauf und dran, ein verloren geglaubtes ProA-Spiel noch auf den Kopf zu stellen. Es bleibt aber beim kurzen Aufflackern. Dennis Nawrocki schnappt sich den Ball und versenkt für drei Punkte. Kurz darauf bejubeln die Thüringer einen hoch verdienten 80:64-Erfolg.

Bereits im ersten Angriff der Partie demonstrierten die Gäste, warum sie überlegen sind. Jena vergab zwar zwei Drei-Punkte-Würfe in Folge, sicherte sich aber jeweils den Rebound, um durch Alexander Herrera 2:0 in Führung zu gehen. Unter dem Korb spielten die Gäste ihre Größen-Vorteile aus, versenkten in der ersten Hälfte 65 Prozent ihrer Versuche aus der Nahdistanz und sicherten sich 28 Rebounds. Zum Vergleich: Die Leverkusener schnappten nur zwölf Bälle, die vom Korb abprallten.

Dieser gravierende Unterschied machte sich freilich auf der Anzeigetafel bemerkbar, da beide Teams mit einer ähnlichen Effizienz trafen. Um einen Unterschied zu machen, hätten die Giants die maue Dreierquote der Jenaer deutlich überflügeln müssen. Doch auch sie trafen bis zur Pause nur drei Versuche aus der Distanz durch Nick Hornsby, Nino Celebic und Tim Schönborn. Der 32:44-Rückstand zur Halbzeit war folgerichtig.

Besser wurde es auch nach Wiederanpfiff zunächst nicht. Zwar sicherten sich die Giants insbesondere durch Eddy Edigin nun mehr Rebounds, konnten die Gäste aber auch nicht daran hindern, zu guten Abschlüssen zu kommen. Die bauten ihren Vorsprung sogar auf 20 Punkte aus – eine Wende lag nicht in der Luft. Dass es anders laufen könnte, deutete die Truppe immer wieder an. Sheldon Eberhardts Dreier zu Beginn des Schlussdurchgangs sah genauso spielend leicht aus wie Edigins Korbleger in der Folge. Doch würden die Hausherren noch mal so nah herankommen, dass das Publikum in der Ostermann-Arena sie durch die Schlussminuten tragen könnte? Jena präsentierte sich zunächst abgebrüht und ließ nichts anbrennen. Wenn die Mannschaft es benötigte, zog ein Spieler zum Korb und punktete. Trainer Hansi Gnad stellte um, ließ nun offensiver verteidigen und erzeugte damit deutlich mehr Stress bei den Thüringern. Und dann kamen die Gastgeber doch noch mal in die Nähe.

Kaum waren die Giants auf zehn Punkte heran, waren die Zuschauer da. Die Chance, die Partie noch mal ganz eng zu gestalten, war real. Hornsby vergab, Celebic vergab, aber die Mannschaft gab keinen Ball verloren. Dann kam Winter und versenkte zum 64:71. Das kleine Basketball-Wunder lag in der Luft. Jena aber begrub die leise Hoffnung mit neun Punkten in Serie.

„Ein großes Kompliment“, sprach Jenas Coach Steven Clauss den Giants aus. „Sie haben uns richtig ins Schwitzen gebracht.“ Giants-Coach Gnad attestierte seinem Team einen großen Kampfgeist: „Am Ende ist das Ergebnis vielleicht ein paar Punkte zu hoch ausgefallen.“

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