Basketball, 2. Liga Giants machen in Trier einen großen Schritt Richtung Halbfinale
Leverkusen · Die Basketballer sichern sich in einer dramatischen Schlussphase die 2:1-Führung im ProA-Viertelfinale. Am Freitag steht in der Ostermann-Arena das vierte und womöglich entscheidende Spiel gegen Trier an.
Mit dem Rückenwind eines Sieges in letzter Sekunde waren die Bayer Giants nach Trier gefahren. Doch vor allem die Tatsache, dass die Leverkusener beim 84:81 im zweiten Spiel der Viertelfinal-Serie bei weitem nicht zu ihrer Bestleistung gefunden hatten, hinterließ den Eindruck, dass noch viel Luft nach oben sei. Genau dies bewiesen die ProA-Basketballer im dritten Duell bei den Gladiators Trier in der ersten Halbzeit. Die Gäste gaben einen hohen Vorsprung zwar noch aus der Hand, behielten aber die Nerven und sicherten sich durch einen 81:75-Erfolg die Chance zum Einzug ins Halbfinale am Freitag (19.30 Uhr, Ostermann-Arena).
Einen guten Start hatte sich Trainer Hansi Gnad von seiner Mannschaft erhofft. Der war den Leverkusenern in den ersten beiden Partien der Serie verwehrt geblieben. Diesmal aber überrumpelten die Farbenstädter die Gäste. Quentin Goodin, der in den Play-offs bisher kaum in Erscheinung getreten war, legte mit einem Dunk vor und nutzte seine ersten beiden Drei-Punkte-Versuche. Robert Merz und Luca Kahl versenkten ebenfalls aus der Distanz, sodass die Giants mit 20:6 in Führung gingen und nach dem ersten Viertel 28:14 vorne lagen.
Ganz so reibungslos ging es zwar nicht weiter, aber die Dreier-Quote blieb bis zur Halbzeit bei über 50 Prozent. Defensiv bot die Mannschaft die gleiche couragierte Leistung, die bereits zum Heimspielsieg am Sonntag geführt hatte. Die Trierer bekamen phasenweise kein Bein auf den Boden, erreichten kaum freie Abschlüsse und hatten sogar bei den Rebounds, ihrer großen Stärke, bis zur Pause das Nachsehen.
Das 43:27 zur Halbzeit war ein großes Polster, doch Gnad und sein Team waren gewarnt. In der regulären Saison hatten die Leverkusener in Trier im Schlussviertel mit 20 Punkten geführt und noch verloren. Und tatsächlich: Die Giants wirkten beeindruckt von einer starken Offensivphase der Gastgeber und haderten mit kleinlichen Schiedsrichter-Pfiffen. Vor allem Dennis Heinzmann erwischte es, was sichtbar für Frust beim Kapitän sorgte. Cool blieb in der hitzigen Situation indes Spencer Reaves, der ein paar Körbe erzielte, um das Geschehen zu beruhigen.
Je länger die Partie dauerte, desto mehr deutete sich die Wende an. Immer wieder kam Trier auf und glich schließlich beim 57:57 in Schlussviertel sogar aus. Die Rebound-Hoheit hatten die Gastgeber inzwischen deutlich, dazu leisteten sich die Giants nun auch einfache Fehler.
Der Sieger kam dennoch aus Leverkusen. Reaves war für die wichtigen Körbe zuständig, aber vor allem ihrer unermüdlichen Defensivleistung hatten die Giants diesen Coup zu verdanken. Manche Bälle musste die Mannschaft doppelt oder dreifach erkämpfen, bis sie gesichert waren. Nach Goodins 78:75 und mit noch 24 Sekunden auf der Uhr zitterten die Trierer. Ein Einwurf misslang und Luis Figge durfte an die Freiwurf-Linie. Der traf und entschied die Nervenschlacht zugunsten der Giants.
„24 Offensiv-Rebounds hatte Trier am Ende“, sagte Trainer Hansi Gnad. „Hut ab, wie wir heute hinten gekämpft haben. Das war unglaublich.“ Ein Sonderlob verteilte der Coach auch, weil sein Team erfolgreich den Ausfall von JJ Mann (Schulterverletzung) kompensiert hat. Der US-Amerikaner wird auch am Freitag fehlen. „Dann brauchen wir die Unterstützung unserer Zuschauer. Ich bin überzeugt, dass die Trierer mindestens 200 Fans mitbringen. Da müssen wir dagegenhalten.“
Giants Reaves (20), Goodin (18), Jostmann (11), Bacak (8), Merz (7), Kahl (7), Figge (5), Heinzmann (4), Winter (1), Gille, Funk, Moketo Lungelu (n.e.).