Basketball, 2. Bundesliga Spiel der Giants gegen Jena fällt aus

Leverkusen · Da sich Trainer Hansi Gnad sowie mindestens zwei Spieler der Bayer Giants mit dem Coronavirus infiziert haben, muss die Zweitliga-Partie der ProA-Basketballer gegen Tabellenführer SC Jena kurzfristig abgesagt werden.

 Giants-Trainer Hansi Gnad (vorne) hat sich mit dem Coronavirus infiziert und befindet sich in Quarantäne.

Giants-Trainer Hansi Gnad (vorne) hat sich mit dem Coronavirus infiziert und befindet sich in Quarantäne.

Foto: imago images/Eibner/Eibner-Pressefoto/Sara Rousta via www.imago-images.de

Bereits am Samstag fühlte sich Hansi Gnad nicht wohl. Bei einem Schnelltest erhärtete sich der Verdacht: Trotz Impfung hat sich der Trainer der Bayer Giants mit dem Coronavirus infiziert. Ein PCR-Test hat die Diagnose inzwischen bestätigt. Am Dienstagabend folgte die Nachricht, dass mindestens auch zwei Spieler der Leverkusener positiv getestet wurden. Die Zweitliga-Partie gegen den Spitzenreiter SC Jena musste kurzfristig abgesagt werden. Eigentlich hätten beide Teams an diesem Mittwoch gegeneinander antreten sollen.

„Wir haben natürlich den Kontakt zu den Jenaern gesucht. Die wollten auch nicht unbedingt spielen, doch von der Ligaleitung kam die Entscheidung, dass wir antreten müssen“, hatte Gnad noch berichtet, bevor er über die Fälle innerhalb der Mannschaft unterrichtet wurde. Ihm geht es abgesehen von Erkältungssymptomen einigermaßen gut. An normales Training war freilich ohnehin nicht zu denken – der Coach befindet sich in Quarantäne und hat seine Basketballer seit dem Auswärtsspiel in Vechta am Freitag nicht mehr gesehen. „Richtig sicher sind wir auch nicht, woher das alles kommt.“

Die Vorzeichen standen also ohnehin alles andere als gut. Neben Gnad hätte auch Co-Trainer Jacques Schneider nicht zur Verfügung gestanden, so dass sich am Spielfeldrand Nick Brüwer, Trainer in der Jugend-Bundesliga, und Tom Janicot, Co-Trainer der Reserve, um die Mannschaft gekümmert hätten. Gnad hatte geplant, in den Pausen über eine Verbindung zu ihm nach Hause mit seinen Spielern sprechen zu können – das ist nun hinfällig.

Personell war die Lage auch abseits des Corona-Geschehens wackelig. Dennis Heinzmann hatte in Vechta ein disqualifizierendes Foul kassiert, da er den Gegner mit dem Ellbogen niedergestreckt haben soll. „Die Bilder geben das eigentlich nicht her“, erläuterte Gnad – und behielt recht. Die spielleitende Stelle hat am Dienstagmorgen von einer Sperre abgesehen. Abgesehen von dieser aus Giants-Sicht positiven Nachricht herrschte kaum Optimismus beim Trainer. Er sagte: „Wir haben mit einigen Blessuren zu kämpfen, weshalb viele Spieler nicht komplett fit sind.“

Außenseiter wären die Giants in der Partie gegen das Topteam auch ohne die unerfreulichen Entwicklungen gewesen. Jena hat in dieser Saison erst eine Partie verloren, auswärts sogar alles gewonnen und tritt Woche für Woche sehr überzeugend auf. Acht Spieler der Thüringer erzielen im Schnitt knapp zehn oder mehr Punkte. Der mit viel Erstliga-Erfahrung gespickte Kader dürfte in der Breite und Spitze aktuell der beste der gesamten ProA sein. Topscorer ist Brandon Thomas, der von Bundesligist Gießen 46ers kam. Der US-amerikanische Flügelspieler bringt es auf 15,3 Zähler pro Spiel bei einer Dreier-Quote von 43,2 Prozent.

„Trotzdem setzen wir natürlich alles daran, Jena das Leben schwerzumachen“, sagte Gnad. Wann die Partie nun nachgeholt wird, ist unklar. Für seine Giants spricht im Duell mit Jena fast nichts, außer die seit Jahren beeindruckende Heimbilanz. In dieser Saison sind die Leverkusener die einzige ProA-Mannschaft, die zu Hause alle Spiele gewonnen hat.

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