Nach der Pleite gegen den Letzten Robert Nijdam hadert mit dem Verletzungspech der Elfen

Leverkusen · Am Samstag treten Leverkusens Bundesliga-Handballerinnen bei Frisch Auf Göppingen an – ein direkter Konkurrent im Kampf um einen Europapokalplatz.

 Für Joanna Rode (l.) und die Elfen birgt die Partie in Göppingen Chance und Risiko zugleich.

Für Joanna Rode (l.) und die Elfen birgt die Partie in Göppingen Chance und Risiko zugleich.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die fünfte Jahreszeit hat nicht nur bei manchem Feiernden für einen gehörigen Kater gesorgt, sondern auch bei den Handballerinnen des TSV Bayer. Die ärgerten sich nicht nur über die Niederlage gegen den bis dahin sieglosen Tabellenletzten Halle-Neustadt sowie die dadurch verpassten und fest eingeplanten Punkte, sondern insbesondere auch über die harsche Kritik an den Elfen. Die stieß vor dem Gastspiel am Samstag bei Frisch Auf Göppingen (19 Uhr) insbesondere Trainer Robert Nijdam auf.

Der Übungsleiter ist nicht als Schönredner bekannt und weiß selbst nur zu gut, dass die widrigen Umstände allein – zahlreiche verletzte und erkrankte Spielerinnen in den vergangenen Wochen – noch keine vollständige Erklärung für die Pleite abgeben. Und die vielen technischen Fehler wird er intern ziemlich sicher auch deutlich thematisieren.

Doch für das Ausmaß der Elfen-Schelte hat er kein Verständnis. „Es ist sehr schade, dass die Mannschaft jetzt gerade in dieser schwierigen Phase so kritisiert wird, denn ich finde, sie hat ihre Sache bislang sehr gut gemacht“, betont er – und erinnert bei dieser Gelegenheit wiederholt an die personellen Schwierigkeiten, die seit einigen Wochen einen geregelten Trainingsbetrieb kaum möglich machen.

Neben den Langzeitverletzten Jennifer Karolius, Anna Seidel und Naina Klein wird er in Göppingen erneut auch auf Nationalspielerin Amelie Berger verzichten müssen. Das ist besonders schade für den TSV, weil die Rechtsaußen so etwas wie der Schreck von Gastgeber Frisch Auf ist, seit sie vergangene Saison das Auswärtsspiel durch einen Treffer zwei Sekunden vor Ende der Partie entschieden hat. Bei Torhüterin Nele Kurzke und Spielmacherin Zivile Jurgutyte – beide gegen Halle wegen einer Erkrankung nicht dabei – besteht zumindest etwas Hoffnung, dass sie wieder mitwirken können. Ob sie schon wieder soweit sind, will Nijdam kurzfristig entscheiden. „Beide werden vermutlich nur einmal, höchstens zweimal trainieren können. Wir müssen schauen, ob ein Einsatz überhaupt Sinn macht“, gibt er zu bedenken.

Gut möglich, dass der Trainer erneut Spielerinnen aus dem Nachwuchs in den Bundesligakader befördert. Kandidatinnen dafür wären beispielsweise Alex Humpert, Mareike Thomaier oder Lilli Holste, die dann aber den Junior-Elfen bei deren zeitgleichen Drittliga-Spiel in Garrel fehlen würden. Allerdings genießt die Partie in Göppingen eindeutig Priorität. Schließlich bietet sie im Kampf um einen Europapokal-Platz Chance wie Risiko gleichermaßen. Bei einem Sieg wäre der TSV Bayer 04 wieder gut im Rennen. Dortmund und Gegner Göppingen sind nach dem Ausrutscher der Elfen gegen Halle-Neustadt immer noch in Schlagdistanz.

Das wird jedoch keine einfache Aufgabe, wie das Remis im Hinspiel gezeigt hat. Mut machen sollte den Gästen, dass auch der Gegner nicht frei von Personalsorgen ist – und in diesem Jahr noch kein Heimspiel gewonnen hat.

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