DM in Braunschweig TSV-Athleten kehren mit vier Titeln heim

Leverkusen · Bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften sichern sich die Sportler des TSV Bayer 04 Leverkusen vier Mal Gold sowie je ein Mal Silber und Bronze. Hochspringer Mateusz Przybylko feiert den vierten Titel in Serie.

 Hammerwerferin Carolin Paesler vom TSV Bayer 04 gelang bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig mit 70,99 Meter eine persönliche Bestleistung.

Hammerwerferin Carolin Paesler vom TSV Bayer 04 gelang bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig mit 70,99 Meter eine persönliche Bestleistung.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Diese Bilanz kann sich sehen lassen: Insgesamt vier Mal standen Athleten des TSV Bayer 04 am vergangenen Wochenende bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig ganz oben auf dem Siegerpodest. In teils nervenaufreibenden Zweikämpfen und mit Leistungssteigerungen erkämpften Mateusz Przybylko, Bo Kanda Lita Baehre, Ria Möllers und Carolin Paesler DM-Gold. Zudem gewann Torben Blech Silber und Michelle Döpke Bronze.

Für Hochspringer Przybylko war es bereits der vierte Freiluft-Meistertitel in Serie. 2,23 Meter überflog er gleich im ersten Versuch. Höher war der 28-Jährige in diesem Jahr noch nicht gekommen. Alleine im Wettkampf ließ er dann 2,28 Meter auflegen und überquerte diese Höhe im zweiten Versuch. Erst die europäische Jahresbestleistung von 2,31 Meter sollte es diesmal noch nicht sein.

„Es ist das Wichtigste, dass ich mal wieder bewiesen habe, was ich kann“, sagte Przybylko. „Ich hatte dieses Jahr Schwierigkeiten, den Anlauf zu finden, mich zu finden. Deswegen bin ich sehr zufrieden mit der Leistung und natürlich mit dem verteidigten Titel“, betonte der Europameister. „Ich habe gemerkt, ich finde den alten Matze langsam wieder, der so aggressiv ist. So wie 2018 in Berlin.“

Ebenfalls mehr als zufrieden sein durfte Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre. Er bewältigte seine Anfangshöhe von 5,30 Meter problemlos, ebenso die nachfolgenden 5,50 und 5,60 Meter. Dann setzte sich der WM-Vierte selbst die Krone auf und nahm – längst allein im Wettkampf – 5,75 Meter im dritten Anlauf. Persönliche Bestleistung für den Schützling von Christine Adams, der immerhin bereits sein drittes DM-Gold unter freiem Himmel verbuchte.

„Ich freue mich über Titel und Bestleistung zusammen. Mir ging es erst mal darum, den Titel zu holen. Wenn dabei noch eine Bestleistung rausspringt, ist das umso besser“, sagte Lita Baehre. „Ich habe mich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Mit dem Wechsel nach Leverkusen kam viel mehr Professionalität dazu. Die Trainingsgruppe bei Christine Adams hat mir menschlich auch sehr viel weitergeholfen“, sagte der 21-Jährige.

Mitfavorit Blech musste bei 5,30 Meter in den zweiten Versuch, fand dann aber bei 5,50 Meter seinen Rhythmus. Bei 5,60 Meter fiel die Latte drei Mal, dennoch sicherte sich der 25-Jährige Silber. „Ich bin beim letzten Versuch auf die Latte geknallt, die ich mit den Füßen mitgenommen habe. Aus der Höhe bin ich voll auf den Kopf gefallen. Das hat ein bisschen gescheppert und der Kopf brummt jetzt ein bisschen, aber es ist nicht so schlimm“, erklärte Torben Blech.

Im Stabhochsprung der Frauen nahm Ria Möllers den Wettkampf bei 4,00 Meter auf und überquerte auch 4,10 und 4,20 Meter im ersten Versuch. 4,30 Meter riss sie zwar zwei Mal, blieb aber im Rennen. So kam es, dass die 24-Jährige als Erste der noch im Wettbewerb befindlichen Springerinnen 4,40 Meter überflügelte – persönliche Bestleistung. Fortan ging es gemeinsam mit Stefanie Dauber (SSV Ulm 1846) im Gleichschritt weiter – leider auch was die Fehlversuche anging. Denn 4,45 Meter waren für beide zu hoch. Das DM-Gold wurde beiden zuerkannt. Die Bilanz bei elf Sprüngen über sechs Höhen war identisch.

TSV-Athletin Carolin Paesler holte sich nach einem ungültigen ersten Versuch mit 68,71 Meter die Führung im Hammerwurf. Deutlich in Front liegend erhöhte sie dann auf 69,92 Meter – Saisonbestleistung und nur noch 84 Zentimeter vom Hausrekord entfernt. Den knackte die Athletin von Trainerin Helge Zöllkau zum Schluss: 70,99 Meter, 20 Zentimeter weiter als jemals zuvor. Für die 29-Jährige war es der zweite Meistertitel nach 2017.

„Ich bin gerade ehrlich gesagt noch sprachlos. Persönliche Bestleistung ist immer perfekt. Ich habe im Training schon gut geworfen. Aber ich hatte immer das Gefühl, dass bei 70 Metern ein Magnet ist und ich nicht darüber werfen kann“, sagte Paesler. „Jetzt konnte ich endlich abrufen, was ich kann.“

Einen tollen Wettkampf zeigte auch Michelle Döpke. Die 23-Jährige schleuderte ihr Arbeitsgerät auf 62,99 Meter – persönliche Bestleistung und Bronze, der bislang größte Erfolg der U20-WM-Teilnehmerin.

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