Handball, Frauen-Bundesliga Topleistung reicht den Elfen beim BVB nicht

Leverkusen · Die Bundesliga-Handballerinnen bieten dem Tabellenführer und Meisterschaftsfavoriten aus Dortmund ein intensives Duell, das die Schwarz-Gelben aber letztlich mit 31:29 für sich entscheiden können.

 Mariana Ferreira Lopes setzt im Hinspiel der Elfen gegen Dortmund zu einem Sprungwurf an.

Mariana Ferreira Lopes setzt im Hinspiel der Elfen gegen Dortmund zu einem Sprungwurf an.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Natürlich waren die Elfen am Ende enttäuscht, denn schließlich hatte nicht viel gefehlt zur Sensation. Nur zu gerne hätten Bayers Handballerinnen dem souveränen Primus Borussia Dortmund den ersten Punktverlust überhaupt in dieser Bundesliga-Saison beschert. Am Ende aber setzte sich der Favorit knapp durch. Bis auf das Ergebnis – 29:31 (16:17) – gab es für die Leverkusenerinnen allerdings überhaupt keinen Grund für negative Gedanken.

Denn nur zwei Wochen nach dem ordentlichen Auftritt im Hinspiel in Leverkusen machten sie dem BVB auch im zweiten Duell das Leben schwer und lieferten den Schwarz-Gelben sogar ein noch engeres Duell als 14 Tage zuvor. Bis in die Schlussminuten mussten die Dortmunderinnen um die Punkte bangen – ein Gefühl, dass sie in der Bundesliga schon lange nicht mehr hatten.

„Ich bin wirklich sehr stolz auf mein Team“, betonte darum auch der trotz Niederlage zufriedene Leverkusener Trainer Martin Schwarzwald. Außer Lob – auch vom Gegner – gab es zudem für ihn sichtbare Fortschritte im Spiel der Elfen zu vermelden. Das gilt insbesondere für den Angriff, wo sich die Leverkusenerinnen gegen ein Topteam ihre 29 Tore zumeist gut herausspielten. Brandgefährlich waren sie insbesondere über ihre niederländisch-portugisische linke Seite mit den glänzend aufgelegten Zoë Sprengers (Linksaußen) und Mariana Ferreira Lopes (Rückraum links), die jeweils acht Tore erzielten. Und auch Spielmacherin Zivile Jurgutyte (sechs Tore) zeigte eine starke Leistung.

Am Fortschritt in der Offensive hatte Schwarzwald mit seinen Schützlingen in den Tagen zuvor hart gearbeitet und etwas strengere Vorgaben ausgegeben. Der Plan ging auf – auch, weil seine Schützlinge die Ansagen des Trainers einhielten und mit Leben füllten. „Taktisch war das ein deutlicher Schritt nach vorne und sicherlich das bislang beste Spiel, seitdem ich hier Trainer bin“, befand der Übungsleiter.

Auch mit der Abwehrleistung war er im Großen und Ganzen zufrieden. Nur Weltmeisterin Inger Smits (11 Tore) bekamen die Elfen überhaupt nicht in den Griff. „Wir haben gegen sie einfach keine Lösung gefunden. Aber es ist auch nicht einfach, wenn eine so gute Spielerin auch noch einen wirklich exzellenten Tag hat“, nahm Schwarzwald die Elfen-Abwehr in Schutz.

Kurz hatte er sogar mit dem Gedanken gespielt, die Kreise der Niederländerin mit einer 5:1-Defensive zu stören. „Aber davor hatte ich zu viel Respekt. Denn damit hätten wir den übrigen Dortmunderinnen mehr Platz gegeben. Und das hätten sie wohl gnadenlos ausgenutzt“, vermutete er.

Die Top-Leistung stimmte den Trainer ebenso optimistisch wie nachdenklich. „Kaufen können wir uns davon erst einmal nichts“, sagte er mit Blick auf die Tatsache, dass der TSV Bayer 04 mit jetzt ausgeglichenen Punkten als Neunter in die zweite Tabellenhälfte der Bundesliga abgerutscht ist. Als wertvoll soll sich der starke Auftritt in Dortmund indes im Nachhinein erweisen, indem die Elfen auf dieser Leistung aufbauen und sie als Motivation in die nächsten Spiele mitnehmen.

Ähnliche Hoffnungen hatte Schwarzwald jedoch auch schon vor zwei Wochen nach der Hinspielniederlage – und wurde mit dem folgenden Pokal-Aus gegen Rosengarten 08-Buchholz bitter enttäuscht. Damit es diesmal nach einer Pleite gegen den BVB erfolgreicher weitergeht, wollen die Elfen weiterhin hart an sich arbeiten. Anderthalb Wochen haben sie Zeit, ehe es am Sonntag nächster Woche mit dem Heimspiel gegen den Tabellensiebten Bensheim/Auerbach weitergeht.

Hildigunnur Einarsdottir wird dabei nur zuschauen können. Die Partie beim Primus in Dortmund war ihr letztes Spiel vor einem kleinen, aber notwendigen Eingriff am Knie, nach dem sie mehrere Wochen aussetzen muss.

Elfen Graovac (bis 30. und ab 54.), Fehr (31. bis 54.) - Jurgutyte (6), Hinkelmann, Sprengers (8/1), Holste (3), Souza, Kämpf, Bruggeman, Polsz, Einarsdottir (1), Lopes (8), Huber (3/2), Cormann.

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