Leichtathletik Talente des TSV holen in Koblenz drei Titel

Leverkusen · Die Nachwuchsathleten des TSV Bayer 04 Leverkusen haben insgesamt zehn Medaillen bei der U23-DM in Koblenz gewonnen. Für die Para-Sportler ging es beim „Heimspiel“ im Stadion Manfort um Rekorde.

 TSV-Para-Weitspringer Markus Rehm hat in Leverkusen seinen nächsten Acht-Meter-Wettkampf folgen lassen.

TSV-Para-Weitspringer Markus Rehm hat in Leverkusen seinen nächsten Acht-Meter-Wettkampf folgen lassen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Am letzten Juni-Wochenende waren auch die Parasportler und Nachwuchsathleten des TSV Bayer 04 noch einmal voll gefordert. Während bei der zweiten Auflage des „Para-Heimspiels“ im Stadion Manfort einmal mehr Rekorde aufgestellt wurden, waren 26 Talente aus Leverkusen bei den Deutschen U23-Meisterschaften in Koblenz aktiv. Ein Überblick.

„Para-Heimspiel“ in Leverkusen

Bei guten äußeren Bedingungen präsentierten sich die Para-Athleten des TSV im letzten Qualifikationssportfest vor den Paralympics in Tokio (24. August bis 5. September) in starker Verfassung. Allen voran Johannes Floors machte auf sich aufmerksam. Der Lokalmatador gewann den 200-Meter-Sprint in Weltrekordzeit (21,04 Sekunden). Der von Karl-Heinz Düe trainierte Athlet sah trotzdem noch Optimierungsbedarf – vor allem beim Start. „Die ersten 40 Meter waren nicht gut“, sagte Floors und fügte hinzu: „Aber dann habe ich einfach nicht mehr aufgehört, zu laufen. Die Zeit ist natürlich geil.“

Bei den Frauen siegte die gehörlose Delia Gaede in 25,98 Sekunden. Hinter ihr setzte sich die Leverkusenerin Irmgard Bensusan im direkten Duell gegen die Niederländerin Marlene von Gansewinkel durch und untermauerte ihre hervorragende Form auf ihrer Paradestrecke über 200 Meter. Über die 100 Meter sprintete Bensusan derweil in 12,84 Sekunden auf den dritten Platz in der Startklasse T64. Van Gansewinkel (12,80 Sekunden) und Fleur Jong (12,83) hatten knapp die Nase vorn. Der ehemalige Leverkusener Felix Streng, der seit diesem Jahr für das Sprintteam Wetzlar antritt, behielt bei den Männern die Oberhand und lief in 10,72 Sekunden allen davon. Zweiter wurde sein Ex-Vereinskollege Floors in 10,91 Sekunden.

Über die 400-Meter-Strecke präsentierte sich Leverkusens Merve Petruck mit der persönlichen Bestzeit von 69,74 Sekunden beim Sieg der jungen Luana Neburaho in guter Form. In den technischen Wettbewerben stellte der TSV-Speerwerfer Noah Bodelier eine persönliche Bestleistung auf. Überzeugen konnte auch TSV-Para-Athlet Tom Malutedi. Mit 51,65 Metern verfehlte der 25-Jährige allerdings die Norm für Tokio. Im Speerwurf der Frauen musste sich die Leverkusenerin Lise Petersen Europameisterin Noelle Roorda geschlagen geben. Mit 33,45 Metern blieb sie aber nur einen Meter unter ihrer aktuellen Bestleistung.

Weltrekordhalter Markus Rehm entschied indes den Weitsprung-Wettkampf erwartungsgemäß für sich. Er sprang 8,02 Meter und landete damit vor seinem Leverkusener Vereinskollegen Léon Schäfer, der bei seinem Saisoneinstieg trotzdem zeigte, dass mit ihm in Tokio zu rechnen ist. Er sprang 7,00 Meter. Bei den Frauen gewann Fleur Jong mit 5,76 Metern vor der Leverkusenerin Kim Vaske (4,97 Meter).

Zum Abschluss der Veranstaltung verbesserte sich die deutsche 4x100-Meter-Universalstaffel mit David Behre in 48,78 Sekunden auf Platz sechs der Weltrangliste – und sicherte sich so den Startplatz für Tokio. Der Geschäftsführer der TSV-Parasportler, Jörg Frischmann, zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung sowie den gezeigten Leistungen der Leverkusener. Er betonte: „Wir haben bei dem letzten Qualifikationssportfest zahlreiche Top-Leistungen gesehen. Die deutschen Athleten haben viele Saisonbestleistungen erbracht und unsere vier Top-Athleten Irmgard Bensusan, Johannes Floors, Markus Rehm und Léon Schäfer, haben ihre Ambitionen für Tokio eindrucksvoll untermauert.“

U23-DM in Koblenz

Während die Para-Sportler ein echtes „Heimspiel“ hatten, ging es für den Nachwuchs des TSV zu den Deutschen U23-Meisterschaften nach Rheinland-Pfalz. Im Koblenzer Stadion Oberwerth gingen insgesamt zehn Medaillen auf das Konto des TSV – drei Mal gab es Gold.

Über 100-Meter-Hürden sicherte sich die Leverkusenerin Franziska Schuster den Titel. Mit 13,49 Sekunden lief sie eine persönliche Bestzeit. Vereinskollegin Marlene Meier schaffte es auf den dritten Platz (13,71 Sekunden). Ihrer Favoritenrolle gerecht wurde zudem Samantha Borutta. Der Hammerwerferin gelangen 70,13 Meter – jeder ihrer gültigen Versuche hätte zum Sieg gereicht. Der neue deutsche U23-Meister im Stabhochsprung kommt ebenfalls aus Leverkusen. Bei seinem Titelgewinn stellte Luke Zenker seine Bestleistung von 5,10 Meter ein.

Einen spannenden letzten Durchgang im Dreisprung lieferte sich Imke Daalmann mit ihrer Konkurrenz. Im letzten Versuch flog der Schützling von Trainer Charles Friedek nicht nur über die geforderte Norm für die U23-Europameisterschaften in Tallinn (13,30 Meter), sondern schaffte den Sprung vom vierten Platz an die Spitze. Caroline Joyex konterte jedoch mit 13,57 Meter und verdrängte Daalmann (13,32 Meter) auf Rang zwei.

 Tim Eikermann vom TSV Bayer 04 hat bei den Deutschen U23-Meisterschaften in Koblenz die Silbermedaille im Hürdensprint gewonnen.

Tim Eikermann vom TSV Bayer 04 hat bei den Deutschen U23-Meisterschaften in Koblenz die Silbermedaille im Hürdensprint gewonnen.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Im 110-Meter-Hürdenfinale kam es zum Zweikampf zwischen dem Stefan Volzer und Tim Eikermann. In 13,89 Sekunden hatte Volzer gegenüber Eikermann (14,02 Sekunden) den besseren Tag. Silber gab es indes auch für Hochspringerin Bianca Stichling (1,80 Meter). Disziplinkollege Florian Hornig freute sich ebenfalls über Silber (2,15). Ben Zapka (14,30 Sekunden) stürmte über 400 Meter zu Bronze. Platz drei im Stabhochsprung erreichte indes Laura Giese (4,10 Meter).

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