Pleite gegen Branchenprimus Starkes Dortmund lässt Elfen keine Chance

Leverkusen · Die Bundesliga-Handballerinnen des TSV hadern mit der Torausbeute und unterliegen dem Spitzenreiter klar mit 22:29. Interimstrainerin Renate Wolf findet dennoch lobende Worte für ihre junge Mannschaft.

 Leverkusens Zivile Jurgutyte setzt gegen Dortmund zum Wurf an.

Leverkusens Zivile Jurgutyte setzt gegen Dortmund zum Wurf an.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Am Montag treffen sich Renate Wolf und Michael Biegler zu einem Mittagessen. Im Mittelpunkt des dienstlichen Termins steht die gemeinsame Arbeit des Duos als Übungsleiter-Team von Bayers Bundesliga-Handballerinnen. Wolf kann dem früheren Bundestrainer nach dessen Urlaub viel Gutes aus den ersten drei Partien nach der WM-Pause berichten. Daran ändert auch die 22:29-Niederlage der Elfen gegen Tabellenführer Borussia Dortmund im ersten Spiel des Jahres nichts.

„Ehrlich gesagt waren diese Punkte natürlich nicht fest eingeplant“, sagte Wolf. Es ist wahrlich keine Schande für die vergleichsweise unerfahrenen und noch dazu personell geschwächten Elfen, dass sich der Meisterschaftsfavorit und sein Star-Ensemble als eine Hausnummer zu groß für sie erwies. „Natürlich gab es die ein oder andere Unzulänglichkeit. Aber böse sein kann ich deswegen nicht. Wir haben ein junges Team und da passieren Fehler“, warb sie um Verständnis.

Wenn die Elfen sich überhaupt etwas vorzuwerfen hatten, dann war es die schlechte Chancenverwertung. Vor der Pause beispielsweise zählte Wolf neben zwei verworfenen Siebenmetern drei weitere vergebene glasklare Gelegenheiten. Das ergibt exakt fünf verpasste Treffer bei ebenso vielen Toren Rückstand zur Pause. Insgesamt landete der Ball gleich sieben Mal an Latte oder Pfosten, während beim BVB gleich zwei Mal Würfe vom Innenpfosten ins Leverkusener Tor sprangen.

Die Chef-Elfe mochte sich mit solchen Rechenspielen aber gar nicht erst aufhalten und verteilte stattdessen Sonderlob an Bayers beste Schützin Joanna Rode (sieben Treffer) und Annefleur Bruggeman, die „immer wieder dort hingegangen ist, wo es weh tut“ und „ein wirklich richtig gutes Spiel“ gemacht hatte.

Sogar BVB-Coach André Fuhr beteiligte sich an dem verdienten Lob – allerdings in seiner Funktion als Trainer der DHB-Juniorennationalmannschaft. Dort betreut er unter anderem die jungen Elfen Mareike Thomaier und Kim Lara Hinkelmann. „Dass sie hier so viele Einsatzzeiten bekommen, freut mich sehr“, sagte er. Die dreifache Torschützin Thomaier habe ihre Sache zudem „sehr ordentlich gemacht“.

Für Wolf und die Elfen sind Entwicklungen wie diese der Lohn für die konsequente Nachwuchsarbeit unterm Bayer-Kreuz. Dass Leverkusen auf Sicht freilich deutlich beschränktere Möglichkeiten hat wie die vermögenderen Klubs in der Spitzengruppe, stört die Managerin und Interimstrainerin nicht – im Gegenteil. „Die Entwicklung von Talenten ins unser Weg. Meister müssen andere werden“, sagt sie – wie der BVB, der die Liga noch immer ohne Punktverlust anführt.

Weiter geht es für Bayer (dann mit Wolf und Biegler) am 19. Januar mit dem Auswärtsspiel in Mainz.

Elfen Kurzke (bis 40.), Fehr (ab 40. und bei einem Siebenmeter) – Thomaier (3/1), Jurgutyte (2), Seidel (2), Zschocke (1), Souza (nicht eingesetzt), Bruggeman (1), Kinlend (1), Huber (1/1), Jo. Rode (7/1), Je. Rode (4), E. Rode.

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