Leichtathletik Marike Steinackers Olympia-Traum rückt näher

Leverkusen · Die Diskuswerferin Marike Steinacker vom TSV Bayer 04 dürfte ihr Ticket für Tokio nach dem Auftritt bei dem internationalen Leichtathletik-Meeting in Leverkusen sicher haben. Auch Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre überzeugt.

 Bestätigte ihre starke Form und landete als beste Deutsche auf dem zweiten Platz beim Diskuswurf: Marike Steinacker vom TSV Bayer 04.

Bestätigte ihre starke Form und landete als beste Deutsche auf dem zweiten Platz beim Diskuswurf: Marike Steinacker vom TSV Bayer 04.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Es war kein einfacher Wettkampf für Marike Steinacker. Die Diskuswerferin des TSV Bayer 04 hatte wie ihre Disziplinkolleginnen mit wechselnden Winden im Manforter Stadion zu kämpfen. Im vierten Versuch gelangen der 29-Jährigen dann aber 61,54 Meter. Die Weite reichte der gebürtigen Wermelskirchenerin, um beim internationalen Leichtathletik-Meeting in Leverkusen als beste Deutsche Zweite zu werden. Sie dürfte nun für die Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) nominiert werden.

Auch wenn der offizielle Nominierungstermin erst Anfang Juli ist, betonte Steinacker: „Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass ich bei den Spielen dabei bin.“ Die Olympianorm (63,50 Meter) hat sie bereits zwei Mal in diesem Jahr geworfen – in Halle und bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig. Jetzt freut sie sich riesig auf die Reise nach Japan. „Es wird etwas ganz Neues für mich – schließlich war ich bisher weder bei Welt- noch Europameisterschaften oder bei Olympia dabei.“

Einen Erfolg auf heimischer Anlage verbuchte auch Bo Kanda Lita Baehre. Der Stabhochspringer des TSV schaffte mit 5,80 Metern die Olympianorm und wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ebenfalls in Tokio dabei sein. Beim stark besetzten Wettkampf in Leverkusen reichte seine Höhe allerdings nur für Platz drei. Er musste sich den höhengleichen Ernest Obiena (Philippinen) und Olympiasieger Thiago Braz aus Brasilien geschlagen geben, die sich den ersten Platz aufgrund der geringeren Anzahl an Fehlversuchen teilten.

Lita Baehres Vereinskollegen aus Leverkusen, Torben Blech und Philip Kass, landeten mit jeweils 5,30 Metern auf den Plätzen sieben und zehn. Blech, der im Frühjahr aufgrund einer Covid19-Infektion vier Wochen im Training aussetzen musste, zeigte sich vom Ergebnis enttäuscht. Unter seinen Möglichkeiten geblieben ist derweil auch Mateusz Przybylko. Der Hochsprung-Europameister von 2018 wurde mit einer Höhe von 2,20 Meter Siebter. „So ist Sport“, kommentierte der TSV-Athlet. Den Überraschungssieg sicherte sich der Deutsche Hallenmeister Jonas Wagner vom Dresdner SC mit 2,27 Metern.

Mit einer persönlichen Bestleistung von 11,19 Sekunden über 100 Meter setzte Lokalmatadorin Jennifer Montag schon im Vorlauf ein Ausrufezeichen. Im Finale musste sich die Leverkusenerin mit 11,47 Sekunden und dem vierten Platz begnügen. Bereits in Olympia-Form präsentierte sich Tatjana Pinto. Die Sprinterin gewann das Finale der Frauen souverän. Bei den Männern war für die Leverkusener Daniel Hoffmann (10,84 Sekunden) und Jonas Breitkopf (10,62) jeweils nach den Vorläufen Schluss. Im Finale setzte sich Arthur Cissé von der Elfenbeinküste in 10,19 Sekunden durch. Die Leverkusenerin Isabel Schauerte verpasste über 100-Meter-Hürden den Endlauf (14,36).

In starker Form präsentierte sich indes Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo, die langsam aber sicher in Olympia-Form kommt. Die 27-Jährige von der LG Kurpfalz gewann in Leverkusen mit der persönlichen Saisonbestweite von 6,92 Metern und näherte sich damit weiter der Sieben-Meter-Marke. Mihambo, die in der Frühphase der Saison mit Anlaufproblemen zu kämpfen hatte, absolvierte nur drei Versuche. „Ich wollte die Qualifikation simulieren, das ist optimal gelaufen. Es fehlt nur noch der Feinschliff“, sagte Mihambo.

Für eine Überraschung sorgte die Deutsche 4x-100-Meter-Staffel, die mit ihrer Zeit wohl das Ticket für Tokio gelöst hat. Die 3:01,96 Minuten sind die schnellste Zeit einer deutschen Mannschaft seit dem Jahr 2014.

mit dpa

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