Basketball, ProA Kuczmann hört bei den Giants auf
Leverkusen · Mit 28 Jahren zieht sich Michael Kuczmann aus dem professionellen Basketball zurück. Der Sohn von Trainerlegende Achim Kuczmann ist ein Urgestein der Bayer Giants.
Seit Lebzeiten ein Mitglied der Basketball-Abteilung, zehn Saisons in der ersten Mannschaft der Bayer Giants, 281 Spiele in der ProA und ProB – Michael Kuczmann ist ein Aushängeschild des traditionsreichen Klubs. Doch nun beendet der Sportler im Alter von 28 Jahren das Kapitel Profi-Basketball. „Ich bin einfach an einem Punkt im Leben angelangt, an dem es immer schwieriger wird, den hohen Ansprüchen im Profibereich gerecht zu werden“, begründet er seine Entscheidung.
Nachdem der Sohn von Trainerlegende Achim Kuczmann alle Nachwuchmannschaften in Leverkusen durchlaufen hatte, schaffte er bereits 2011 den Sprung ins damals abstiegsbedrohte ProB-Team. Unter seinem Vater als Coach erkannte er schnell, dass er sich durchsetzen könnte. Bei einer 64:66-Niederlage in Wulfen erzielte der damals 18-Jährige 17 Punkte. „Der Moment ist einer von vielen, der für mich heraussticht“, blickt Kuczmann zurück. „Damals ist wirklich jeder Ball, den ich geworfen habe, in den Korb geflogen. An diesem Abend habe ich gemerkt, dass ich auf dem Level mithalten kann.“
In den kommenden neuneinhalb Jahren folgten zwei ProB-Meisterschaften, ein Abstieg sowie zuletzt die Vizemeisterschaft in der ProA – und der damit verbundene Gewinn des Aufstiegsrechts in der Bundesliga, das die Giants ungenutzt ließen. „Die vergangenen zehn Spielzeiten sind wie im Flug vergangen“, sagt Kuczmann, der stets als mannschaftsdienlicher Spieler galt und eine eine persönliche Bestmarke von 22 Punkten aufweist.
Dabei wird es zumindest vorerst bleiben, denn der Leverkusener kann sich nicht vorstellen, für einen anderen Verein aufzulaufen. „Diese Entscheidung wäre sehr schwer für mich. Ich bin durch und durch ein Giant – von Kindesbeinen an.“ Aber ein Verbleib im Trikot der Farbenstädter sei schlicht nicht mehr realisierbar gewesen.
„Durch das steigende Niveau in den vergangenen Jahren, aber auch durch meinen Abschluss des Studiums und den erfolgreichen Start ins Berufsleben, hat sich eine Entscheidung aufgedrängt. Es fiel mir ganz sicher nicht leicht, aber unter Berücksichtigung aller Faktoren macht es am meisten Sinn, mich in Zukunft mehr auf meinen beruflichen Werdegang zu konzentrieren“, sagt der 28-Jährige, der dennoch bei den Spielen dabei sein möchte. „Ich werde die Jungs künftig von den Rängen aus unterstützen. Wie früher halt, als Fan.“
Mit Bedauern und Verständnis nehmen die Verantwortlichen der Giants die Entscheidung zur Kenntnis. „Dieser Abgang tut nicht nur mir, sondern dem gesamten Verein weh. Ich kenne Michi schon seit frühesten Kindheitstagen als ich noch selber aktiv für die Bayer Giants war. Damals hat er nach dem Spiel pausenlos auf den Korb in der Rundsporthalle geworfen“, erinnert sich Trainer Hansi Gnad an die frühe Leidenschaft des Basketballers. „In vielen Spielen war er ein ganz wichtiger Bestandteil des Teams, ohne sich über seine Mitspieler zu stellen. Diese Eigenschaft hat ihn ausgezeichnet, der Erfolg der gesamten Mannschaft stand für ihn über allem.“
Abteilungsleiter Frank Rothweiler zeigte „großen Respekt“ vor Kuczmanns Entscheidung – und Geschäftsführer Henrik Frondo kündigte an, die Trikotnummer 25 künftig nicht mehr zu vergeben. „Michi war als Urgestein eine echte Identifikationsfigur der Giants“, sagt er. „Daher ist es für uns selbstverständlich, dass mit ihm auch seine Nummer in Rente geht.“