Handball Mia Zschocke verletzt sich schwer und verpasst die EM

Leverkusen · Das Aus der 22-Jährigen für die Europameisterschaft trifft den Deutschen Handball-Bund ebenso hart wie Zschockes Verein – den TSV Bayer 04 Leverkusen. Elfen-Managerin Renate Wolf spricht von einer „Katastrophe“.

 Mia Zschocke in Aktion.

Mia Zschocke in Aktion.

Foto: dpa/Marco Wolf

Wenn die deutsche Nationalmannschaft am Dienstag von Frankfurt zur EM nach Dänemark abhebt, dann wird überraschend keine Spielerin von Bayers Handballerinnen im Flieger sitzen. Dabei war ein Platz eigentlich fest für Mia Zschocke reserviert, die mit ihrer bestechenden Form in den Wochen vor der Liga-Pause für viel Furore gesorgt hatte. Am Donnerstag platzte der EM-Traum der jungen Leverkusenerin jäh, als sie sich im Training mit der deutschen Auswahl schwer verletzte. Ein Anriss des Syndesmosebandes kostet sie die sicher geglaubte Teilnahme am Turnier.

Wie Elfen-Managerin Renate Wolf die bittere Nachricht auch drehte und wendete, die Bewertung kam immer wieder bei einem Wort heraus: „Katastrophe“. Und eine solche ist die Verletzung für alle Beteiligten. Für Bundestrainer Henk Groener und das Team des DHB natürlich, die Zschocke schmerzlich vermissen werden. „So gut, wie sie in Form ist, hätte sie im deutschen Team eine tragende Rolle übernehmen können“, ist Wolf überzeugt.

Doch auch für die ohnehin schon verletzungsgeplagten Leverkusenerinnen ist der Ausfall der 22-Jährigen kaum zu verkraften. Ob eine Operation nötig ist, lässt sich zwar erst am heutigen Montag nach dem Besuch bei einem Fuß-Spezialisten sagen. So oder so wird Zschockes Zwangspause aber mindestens sechs bis acht Wochen betragen. Das sind aber alles letztlich nur die indirekten Tragödien. „Besonders leid tut es mir in erster Linie für Mia selbst. Für sie ist das eine echte Katastrophe“, betont Wolf.

Sie hofft nun auf eine schnelle Genesung für Zschocke und gute Nachrichten von Mareike Thomaier. Zum Wochenstart entscheidet sich, ob sie nach ihrer – ebenfalls bei einem Lehrgang des DHB erlittenen – Verletzung und wochenlanger Leidenszeit nun in Kürze wieder ins Training einsteigen darf. Sie hatte wie ihre Teamkollegin Jennifer Souza zum vorläufigen Kader gehört, es nach ihrer Blessur aber wie diese nicht in den engeren Kreis der 18 Spielerinnen für das Turnier geschafft. Zu dem gehören mit Marlene Zapf, Amelie Berger, Kim Naidzinavicius, Jennifer Rode und der nach Zschockes Aus nachnominierten Annika Lott immerhin fünf ehemalige Leverkusenerinnen. In der Gruppe D trifft Deutschland auf Rumänien (3. Dezember), Norwegen (5. Dezember) und Polen (7. Dezember).

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