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Spitze im Faust- und im Volleyball Maya Mehle – ein echtes Multitalent des TSV

Leverkusen · Die Sportlerin des TSV Bayer 04 Leverkusen kann sich seit Jahren nicht zwischen Volley- und Faustball entscheiden – und profitiert zum Teil sogar davon. „Die einhändige Faustball-Technik hilft dabei, im Volleyball Bälle noch eben vom Boden wegzukratzen“, sagt die 19-Jährige.

 Maya Mehle bei einem Fotoshooting für die Zweitliga-Volleyballerinnen des TSV Bayer 04 Leverkusen.

Maya Mehle bei einem Fotoshooting für die Zweitliga-Volleyballerinnen des TSV Bayer 04 Leverkusen.

Foto: Thomas Lüttgen/TSV Bayer 04

Eigentlich wollte Maya Mehle mit den Faustballerinnen des TSV Bayer 04 Leverkusen vor gut einer Woche in die Bundesliga-Saison starten. Stattdessen ging es gerade erst mit dem Training los. „Wir sind erstmal froh, dass wir unter Auflagen wieder anfangen dürfen und hoffen, dass die Saison zu einem späteren Zeitpunkt startet“, sagt sie. Für die 19-Jährige waren die vergangenen Monate ungewohnt, zumal sie sonst das ganze Jahr über sportlich aktiv ist – zwei Sportarten machen es möglich.

Maya Mehle spielt nämlich nicht nur Faust-, sondern auch Volleyball. Und auch das gelingt ihr auf hohem Niveau. In der abgebrochenen Saison gehörte sie zum Kader des Zweitliga-Teams. „Ich wollte meine Chance nutzen und den vollen Fokus auf Volleyball legen“, erzählt die Sportlerin. Es lief nicht ganz wie geplant. „Das Team war super, ich habe mich hervorragend aufgenommen gefühlt.“ Doch abgesehen vom vorzeitigen Abbruch hielt die sportliche Allrounderin Pfeiffersches Drüsenfieber von Oktober bis Januar des Feldes fern. „Trotzdem war es eine tolle Erfahrung.“

Als Libera agiert Mehle beim Volleyball und war nach Klara Single zweite Wahl von Trainer Tigin Yaglioglu. Ob das in der kommenden Saison so bleibt, ist noch ungewiss. „Nach meinem Abitur 2019 habe ich mir ein Jahr komplett für den Sport gegönnt“, sagt sie. „Jetzt plane ich ein Studium im Bereich Medienmanagement.“ Wo das stattfindet, weiß Mehle noch nicht. „Der Plan ist, in Leverkusen beziehungsweise in der Nähe zu bleiben. „Dann spiele ich natürlich auch weiter bei Bayer, denn der Verein bedeutet mir einfach sehr viel.“ Dass sie den Aufwand mit drei bis fünf Mal Training in der Woche für die Zweite Liga auch ab Oktober betreiben kann, bezweifelt sie allerdings. Ein Rückzug in die zweite Mannschaft ist also durchaus realistisch.

Bis dahin hofft sie allerdings, auf dem Faustball-Feld eine wichtige Rolle spielen zu dürfen. Im Winter hatte sie sich auf Volleyball konzentriert und in der Faustball-Hallensaison nur ausgeholfen. Nun sieht sie aber sogar die Chance, den Sprung in die Nationalmannschaft zu schaffen. „Die Sommersaison will ich auf jeden Fall voll durchziehen“, betont sie. Ob Corona das zulässt? Der Verband wird Ende Mai über den Saisonstart entscheiden. „Auch Turniere auf freiwilliger Basis stehen derzeit zur Diskussion.“

Dass sich Mehle nicht recht zwischen beiden Sportarten entscheiden kann, war schon immer so. „Angefangen habe ich mit Faustball, aber als ich das nicht voll durchgezogen habe, hat mich meine Mutter auch mal zum Volleyball gebracht“, blickt die Leverkusenerin zurück. „So lief beides lange nebeneinander, und man hat mir immer gesagt, irgendwann müsse ich mich entscheiden.“ Was bisher aber nicht geschehen ist.

Ein wenig verwandt sind die Sportarten freilich schon. Zwei Teams stehen sich mit Netz beziehungsweise Band in der Mitte gegenüber. „Trotzdem sind die Schlagtechniken andere“, erläutert Mehle. „Insgesamt ist Faustball schon durch das Aufspringen des Balles langsamer. Man schlägt auch eher lang.“ Beim Volleyball hingegen haben Spieler mit mehr Körpergröße Vorteile, da der Ball druckvoll in Richtung Boden geschmettert wird.

Mit 1,65 Meter ist Mehle im Vergleich eher klein. „Beim Volleyball habe ich das Gefühl, dass alle einen Kopf größer sind als ich.“ Deshalb ist sie als Libera auch Defensivspezialistin und kann dort auch Techniken aus dem Faustball nutzen. „Zum Beispiel hilft mir die einhändige Faustball-Technik dabei, im Volleyball Bälle noch eben vom Boden wegzukratzen.“

 Links: Maya Mehle bei einem Fotoshooting für die Zweitliga-Volleyballerinnen des TSV Bayer 04 Leverkusen. Rechts: Maya Mehle im Einsatz für die Bundesliga-Faustballerinnen aus Leverkusen.

Links: Maya Mehle bei einem Fotoshooting für die Zweitliga-Volleyballerinnen des TSV Bayer 04 Leverkusen. Rechts: Maya Mehle im Einsatz für die Bundesliga-Faustballerinnen aus Leverkusen.

Foto: Thomas Lüttgen/TSV Bayer 04

Gerne hätte sie das auch mit Bayer bei der Deutschen U20-Meisterschaft getan. „Bei der Westdeutschen Meisterschaft sind wir Zweiter geworden und haben uns damit für die nationalen Titelkämpfe qualifiziert“, sagt Mehle. „Doch leider musste die Veranstaltung ausfallen.“ Eine Chance, die altersbedingt nicht wiederkommt.

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