Basketball, 2. Liga (ProA) Jena beendet die Heimserie der Giants

Leverkusen · Die Leverkusener Zweitliga-Basketballer müssen sich zum ersten Mal in dieser Saison zuhause geschlagen geben. Bis zum letzten Viertel hält das Team von Trainer Hansi Gnad die Partie offen.

 Leverkusens Center Dennis Heinzmann visiert den Korb an – und ein Jenaer versucht, den Wurf zu blocken.

Leverkusens Center Dennis Heinzmann visiert den Korb an – und ein Jenaer versucht, den Wurf zu blocken.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Insgesamt 47 Mal haben die Bayer Giants unter Hansi Gnad als Trainer in der Ostermann-Arena gewonnen. Nur fünf Niederlagen in drei Saisons sind Beleg dafür, dass die Leverkusener Basketballer zuhause jeden Gegner schlagen können. Der SC Jena weiß aber, wie man in der Farbenstadt gewinnt. Die Thüringer feierten beim 90:76 bereits ihren dritten Auswärtserfolg gegen die Giants und fügten ihnen die erste Heimniederlage der Saison zu – die erst sechste unter Gnad überhaupt. „Jena hat uns dazu gebracht, schlecht zu spielen“, sagte der Coach.

Im ersten Viertel war indes noch bei beiden Mannschaften gewaltig Sand im Getriebe. Gerade von der Drei-Punkte-Linie wollten die Bälle nicht fallen. Jenas Brandon Thomas verwertete zwar den ersten Versuch, in der Folge blieben aber beide Teams harmlos, bis Melvin Jostmann zum 19:18 Sekunden vor Ende des Durchgangs aus der Distanz traf. Dazwischen waren sowohl die Giants als auch Jena nur im Zug zum Korb erfolgreich. Dennis Heinzmann per Dunk, JJ Mann und Luis Figge hatten die Gastgeber zum ersten Mal in Führung gebracht, doch das erwartet hochklassige Duell entfaltete sich nicht – auch nicht im nächsten Spielabschnitt.

Die Hausherren haderten mit den Unparteiischen, die einen Übertritt der Linie beim Freiwurf von Spencer Reaves beobachteten, gegen Heinzmann ein unsportliches Foul pfiffen und den einen oder anderen Schrittfehler bei den Leverkusenern sahen. Letztlich aber agierte das Trio insgesamt kleinlich, womit beide Teams zu kämpfen hatten.

Sportlich ging es weiter eng zu. Quentin Goodin setzte ein Highlight mit einem tollen Alleingang, der im Pass zu JJ Mann mündete, der cool von der Dreier-Linie versenkte. Auch Figge zeigte mit einem Distanzschuss seine Qualitäten. Eine maue Leverkusener Phase nutzte Jena zwar zur 40:34-Halbzeitführung, vergab aber die Chance, sich in dieser Zeit entscheidend abzusetzen.

So genügten ein paar euphorisierende Minuten nach Wiederanpfiff, um die Partie wieder offen zu gestalten. Figge eroberte die Kugel gleich zwei Mal und legte sie in den Korb, Heinzmann ließ es per Dunk krachen, und Robert Merz glich zur Freude der Fans in der Ostermann-Arena beim 52:52 wieder aus. Es blieb aber ein kampfbetontes, zum Teil auch nicht schön anzusehendes Spiel mit vielen Pfiffen – wie einem gegen die Leverkusener Bank. Der latent genervte Reaves besorgte trotzdem die neuerliche Leverkusener Führung durch einen Korbleger in arger Bedrängnis. Die Giants hatten den Tabellenführer nun da, wo sie ihn haben wollten. Marco Bacak sorgte mit dem 58:55 für einen guten Einstand ins letzte Viertel.

Den Gastgebern gelang es aber nicht, in einen nachhaltigen Lauf zu kommen. Sie hatten offene Würfe durch Reaves oder Mann, brachten diese aber nicht ins Ziel. So war es ein Jenaer, der die Partie in die Hände nahm. Brandon Thomas versenkte zwei Dreier, Alexander Herrera einen, und plötzlich lagen die Hausherren mit zehn Punkten hinten.

Fünf Minuten hatten sie noch, um sich davon zu erholen. Goodin und Mann trafen aus der Distanz, Heinzmann kämpfte den Ball irgendwie in die Maschen. Der Spitzenreiter aber ließ sich nicht beirren. Er blieb von der Freiwurflinie sicher und schraubte seine Dreierquote auf 39 Prozent, während die Giants auch in der Schlussphase keine Fabelleistung mehr aufs Parkett brachten. Die erste Heimniederlage der Saison war kurz darauf besiegelt.

„Jena hatte 23 Assists, wir zwölf“, ärgerte sich Hansi Gnad. „Der Gegner hatte deshalb letztlich die besseren Würfe. Außerdem haben wir immer wieder in der Verteidigung geschlafen und wollten es dann auf der anderen Seite überhastet wiedergutmachen.“ Zeit, über die Niederlage nachzudenken, haben die Giants kaum. Bereits am Samstag (19 Uhr) geht es bei einem Team aus dem Mittelfeld der Tabelle weiter: den Panthers Schwenningen.

Giants Heinzmann (14), Figge (13), Goodin (13), Reaves (11), Mann (10), Bacak (6), Jostmann (5), Merz (4), Gille, Kahl, Lungelu (n.e.), Litera (n.e.).

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