Basketball, 2. Liga Giants-Coach Hansi Gnad will den Druck rausnehmen
Leverkusen · Die Tabellensituation in der ProA verrät: Das Spiel der Bayer Giants Leverkusen an diesem Dienstagabend gegen den VfL Bochum wird ein besonders wichtiges im Kampf um den Klassenerhalt.
Die Situation bei den Zweitliga-Basketballern des TSV Bayer 04 bleibt unverändert. „Im Grunde ist es seit Wochen dasselbe“, sagt Hansi Gnad nicht ohne Frust in der Stimme. „Die Jungs wollen, aber die Situation ist weiter angespannt.“ In einer normalen ProA-Saison würde der Trainer seine Basketballer an diesem Dienstag (19.30 Uhr, Ostermann-Arena) als Favorit gegen den VfL Bochum sehen. In dieser Spielzeit sind die Giants aber Letzter und unter Zugzwang, gegen den Drittletzten den Anschluss zu erhalten.
Die gute Nachricht aus Leverkusener Sicht: Bochum hat erst einen Sieg mehr geholt als die Giants und steht mit drei Erfolgen und zehn Niederlagen alles andere als gut da – trotzdem belegen sie vor Schwenningen den ersten Platz am rettenden Ufer. Mit einem Sieg könnten die Giants diese Position einnehmen, bei einer Niederlage würden sie sich im Tabellenkeller eingraben. „Das ist eigentlich ein sogenanntes Vier-Punkte-Spiel“, betont Gnad. „Aber ich glaube, es hilft uns nicht, den Druck auch damit noch zu erhöhen. Die Jungs machen sich schon so genug Stress.“
Die Kadersituation bleibt angespannt. Haris Hujic und Kadre Gray sind immer noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Dazu hat Dejan Kovacevic einen Schlag auf den Oberschenkel bekommen, und Joel Moketo Lungelu ist im Training umgeknickt. „Richtig gut sieht es nicht aus, aber es geht gerade sowieso nur über den Einsatz. Wenn der stimmt, mache ich mir nicht allzu große Sorgen“, sagt Gnad.
Die Bochumer ließen zuletzt mit einem 79:76-Erfolg in Tübingen aufhorchen und verstärkten sich mit dem US-amerikanischen Aufbauspieler Tarontate de Shawn Crockett. „Er hat vielleicht nicht den besten Wurf, aber ist ein guter, zweikampfstarker Spieler mit einem hohen Maß an Athletik“, sagt Gnad. Der Giants-Coach konnte auch über die Feiertage mal wieder nicht komplett trainieren. Co-Trainer Jacques Schneider ging genauso aufs Feld wie Hansi Gnads Sohn Justin. „Irgendetwas werden wir tun müssen, um unseren Kader noch mal zu verstärken“, sagt der 59-Jährige, der den Abstieg in die ProB unbedingt verhindern möchte.
Einen ersten Schritt könnte die Mannschaft nun in der Ostermann-Arena machen. Dazu folgen im Januar mit Gießen, Trier, Artland, Düsseldorf und Schwenningen fünf Gegner, die in der ProA nicht ganz oben stehen. Ein Befreiungsschlag ist also möglich – wenn sich die Giants nur ein klein wenig steigern.