Leverkusenerin trumpft im DHB-Team auf Handballerin Amelie Berger spielt sich bei EM in den Fokus

Leverkusen · Das Eigengewächs des Bundesligisten TSV Bayer 04 Leverkusen ist nach dem Erreichen der Runde der letzten Zwölf in Frankreich stolz und erschöpft zugleich.

 Leverkusens Amelie Berger bei ihrem Turnierdebüt gegen Norwegen.

Leverkusens Amelie Berger bei ihrem Turnierdebüt gegen Norwegen.

Foto: imago/wolf-sportfoto/Marco Wolf

Amelie Berger und Mia Zschocke haben mit der deutschen Nationalmannschaft die Hauptrunde der Handball-EM in Frankreich erreicht. Mit dem zweitjüngsten Team des Turniers qualifizierten sich die beiden Eigengewächse des TSV Bayer 04 durch zwei Siege in drei Vorrundenspielen für die Runde der letzten Zwölf.

Für Furore sorgte dabei insbesondere der Auftakterfolg gegen Norwegen, das bis dahin als Turnierfavorit galt. Beim 33:32 (15:16) war auch eine der beiden Elfen mittendrin. Amelie Berger überzeugte nach ihrer Einwechslung für die ehemalige Leverkrusenerin Marlene Zapf auf Rechtsaußen. Für „Bergi“ standen schließlich mehr als 31 Minuten Spielzeit und zwei Treffer zu Buche. An zwei weiteren Toren war sie direkt beteiligt und einem dritten eigenen Erfolg wurde die Anerkennung nur verweigert, weil der Fuß der 19-Jährigen angeblich den Kreis berührt haben soll. Nicht einmal die Zeitstrafe wegen eines Schubsers kurz nach der ersten Hereinnahme ließ Nationaltrainer Henk Groener zweifeln. „Ich war mir sicher, dass ich mich auch danach auf Amelie verlassen kann“ , sagte er.

Die Turnierdebütantin strahlte sichtlich. „Das waren unglaubliche Momente. Ich bin sehr stolz“ , sagte sie. Das konnte sie auch sein. Trotz zwei weiterer Berger-Treffer lief es für das DHB-Team im zweiten Spiel gegen den späteren Gruppensieger Rumänien nicht nach Plan. Das 24:29 (11:14) machte das abschließende Duell gegen Tschechien zu einem Endspiel um den Einzug in die Hauptrunde. Dementsprechend groß war die Freude über das 30:28 (16:16). „Ein geiles Spiel. Wir haben anfangs hinten gelegen, dann haben wir den Ausgleich geschafft und am Ende das Spiel gerockt“, betonte Berger. Da ließ es sich durchaus verschmerzen, dass ihre Bilanz (21 Minuten, kein Tor, zwei Zeitstrafen) diesmal nicht so positiv ausfiel. Vereinskollegin und Rückraumtalent Mia Zschocke kam bislang noch nicht zum Einsatz.

Von der westlichsten Stadt Frankreichs, dem Vorrundenspielort Brest in der Bretagne, geht es für Berger, Zschocke und das DHB-Team nun in den Nordosten des Landes. Bei der Hauptrunde im lothringischen Nancy bekommen sie es am Freitag mit Spanien (18 Uhr), Sonntag mit Ungarn (15 Uhr) und am Mittwoch (21 Uhr) mit den Niederlanden zu tun. Die Ausgangslage ist ordentlich, weil die Nationalmannschaft neben der Niederlage gegen Rumänien auch den Erfolg gegen Norwegen mitnehmen kann.

Die Hoffnung ist da, dass es als Dritter der Sechsergruppe für das Spiel um Platz fünf oder (als Erster oder Zweiter) für die Teilnahme am Halbfinale reicht. Das würde natürlich auch Berger freuen, obwohl die junge Elfe schon bekennt, dass „das ein ganz schön anstrengendes Turnier“ ist – „für den Körper und für den Kopf“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort