Basketball, 2. Bundesliga Giants wollen endlich auswärts punkten

Leverkusen · Der von Hansi Gnad trainierte Basketball-Zweitligist aus Leverkusen tritt am Samstagabend bei den Karlsruhe Lions an. Nach drei Auswärtspleiten in Serie treffen die Giants nun auf einen Gegner, der ihnen womöglich liegt.

 Leverkusens Forward Grant Dressler (mit Ball) hält im Heimspiel gegen Ehingen einen Gegenspieler auf Distanz.

Leverkusens Forward Grant Dressler (mit Ball) hält im Heimspiel gegen Ehingen einen Gegenspieler auf Distanz.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Nach dem Wiederaufstieg der Bayer Giants in die ProA lässt sich sagen, dass sich die Mannschaft hervorragend in der Spielklasse etabliert hat. In der heimischen Ostermann-Arena hat das Team von Trainer Hansi Gnad gegen jeden Gegner eine Chance. Seit Sommer 2019 fuhren nur vier Kontrahenten mit einem Sieg im Gepäck nach Hause. In der Fremde aber sind die Verhältnisse umgekehrt. Vorige Saison war die Auswärtsbilanz 4:10. In dieser Spielzeit warten die Leverkusener Basketballer immer noch auf den ersten Sieg außerhalb der Farbenstadt. Das soll sich Samstagabend ab 19.30 Uhr bei den Karlsruhe Lions ändern.

Die Vorzeichen stehen nicht schlecht. Auch in der vergangenen Saison fuhren die Giants bei den Baden-Württembergern ihren ersten Auswärtssieg ein. Die Leverkusener gewannen am siebten Spieltag 92:81. „Ich erwarte eine Partie auf Augenhöhe“, sagt Trainer Hansi Gnad. „Karlsruhe ist mit uns ungefähr auf einem Level.“ 3:3 lautet die Bilanz der Lions, 3:4 die der Giants. „Eigentlich motiviert uns auch unser neuer Bus“, sagt der Trainer mit Blick auf das seit dieser Saison vollständig im Giants-Look beklebte Gefährt. „Aber nach so einer langen Reise fällt es manchmal eben schwer, direkt voll dazu sein. Da sind wir in der Liga nicht alleine.“ Trotz des Ausschlusses aller Zuschauer gewannen die Heimteams 24 Mal, die Auswärtsmannschaften nur 13 Mal.

Die Giants wollen am Samstagabend zu einer Trendwende dieser Statistik beitragen. „Dafür müssen wir den Gegner mit einer guten Defensive in Schach halten“, erläutert der Coach. „Die Karlsruher sind sehr dynamisch und immer in Bewegung.“ Ob das aus Leverkusener Sicht ein Vorteil gegenüber kontrolliert auftretenden Gegnern ist, kann Gnad kaum prognostizieren. „Ich bin überzeugt, dass wir sehr gute Match-ups haben. Die Frage ist aber, ob wir die auch so aufs Feld bekommen.“ Fraglich ist noch der Einsatz von Luca Kahl, der zuletzt wegen einer Zerrung in der Wade ausgefallen ist. „Er hat das Training wieder aufgenommen“, hofft der Trainer auf eine Rückkehr des Aufbauspielers. Noch nicht wieder bei 100 Prozent ist zudem Haris Hujic, der bisher allerdings immer auf die Zähne beißen konnte und dies wohl auch am Samstag machen wird.

Die Karlsruher verfügen über fünf Spieler, die etwa zehn Punkte pro Spiel markieren. „Sie sind sehr ausgeglichen besetzt und haben in Maurice Pluskota und Adam Pechacek zwei große Spieler, die unter dem Korb viel wegräumen“, sagt der 57-Jährige. Überragender Drei-Punkte-Werfer ist Daniel Norl. Der Flügelspieler hat bislang 52,6 Prozent seiner Versuche aus der Distanz versenkt – viel besser geht es nicht.

Ob die Lions auch Schwächen haben? „Wenn das so ist, wäre es nicht schlau, sie im Vorfeld öffentlich zu nennen“, sagt Gnad und meint wohl: Natürlich haben sie Schwächen. „Grundsätzlich wollen wir mit unseren Stärken punkten. Wie zuletzt gegen Ehingen möchten wir extrem mannschaftsdienlich spielen und nach Möglichkeit immer gezielt den freien Spieler zum Abschluss bringen.“ Beim 97:82-Erfolg am vergangenen Wochenende gelang die Teamarbeit so vorzüglich, dass die Giants 30 Assists auf dem Konto hatten. „So wollen wir Spiele gewinnen“, schwärmte der Trainer nach der Partie, die eine Trendwende bedeuten könnte. Zuvor verloren die Giants drei Mal in Serie.

Die Verantwortlichen der ProA haben im Übrigen auf die aktuelle Corona-Lage reagiert und ab dem kommenden Wochenende eine Testpflicht für alle Mannschaften eingeführt. „Das ist die richtige Entscheidung“, befindet Gnad, der diesen Wunsch bereits vor einigen Wochen zum Ausdruck gebracht hat. „In der jetzigen Zeit gehört das zum Profisport dazu – ohne Wenn und Aber.“ Die Giants werden also vor ihrem Heimspiel gegen die Artland Dragons am Sonntag, 6. Dezember, komplett durchgetestet. Nach aktuellem Stand soll dies erst am Spieltag wenige Stunden vor dem Tip-off geschehen.

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