Basketball, ProA Giants wollen Tübingen ausbremsen

Leverkusen · Mit dem Schwung eines Erfolgserlebnisses treten die Zweitliga-Basketballer bei der Heimpremiere der Überraschungsmannschaft Tigers Tübingen an.

 Leverkusens JJ Mann (l.) auf Punktejagd.

Leverkusens JJ Mann (l.) auf Punktejagd.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Eigentlich sollte die Saison für die Tigers Tübingen noch nicht rund laufen. Die Mannschaft hat noch einige Verletzte und musste ihre ersten fünf ProA-Spiele allesamt auswärts bestreiten. Grund ist ein Hochwasserschaden in der Paul-Horn-Arena, die erst Ende Dezember wieder zur Verfügung steht. Schocken ließen sich die Tübinger Basketballer davon aber nicht. Beinahe schon sensationell hat das Team drei Siege und zwei Niederlagen auf dem Konto und empfängt nun die Bayer Giants (Sonntag, 18 Uhr) zum ersten Heimspiel der Saison. Trainer Hansi Gnad ist daher alarmiert: „Für mich ist das bislang die Überraschungsmannschaft der ProA.“

Die Tübinger weichen für ihre Heimspiele in den kommenden beiden Monaten nach Rottenburg in die nur etwas mehr als 1000 Zuschauer fassende Volksbank-Arena aus. Nach dem guten Saisonstart ist mit einer aufgeheizten Stimmung zu rechnen. „Wenn man sich die Kader anschaut, mit denen die Tübinger ihre Spiele gewonnen haben, muss man den Hut ziehen“, sagt Gnad zum Beispiel mit Blick auf den 97:83-Coup in Rostock, den die Gäste mit nur acht Basketballern landeten.

Zuletzt fehlten den Tübingern in Timo Lanmüller, Jekabs Beck und Isaiah Crawley immer noch drei starke Akteure. Trotzdem gewannen sie mit 34 Punkten Unterschied in Itzehoe. „Das wird eine große Aufgabe für uns“, betont Gnad, der aber gleichzeitig überzeugt ist, dass er mit den Giants die Euphorie in der kleinen Arena stoppen kann. Die Leverkusener gehen nach dem 97:78-Erfolg gegen Artland ebenfalls mit Schwung in das Duell. Spencer Reaves wurde mit seiner Dreier-Quote von 80 Prozent zum ProA-Spieler der Woche gewählt.

„Für die Jungs ist das eine schöne Sache, für mich ist es vollkommen egal. Ich hoffe, dass wir uns weiter steigern können“, sagt der Coach. Unter der Woche mussten die Giants im Training ein wenig improvisieren. Das lag nicht nur an erkältungsbedingten Ausfällen, sondern auch am Umzug in die Herbert-Grünewald-Halle. „Es fühlt sich völlig anders als in der Ostermann-Arena an, dort zu trainieren. Der Boden ist bei unseren Spielern sehr unbeliebt“, erklärt Gnad.

Grund für die Umstände ist allerdings ein positiver. Die Spielstätte der Leverkusener hat einen neuen Untergrund bekommen. Vorbei sind die Zeiten, in denen es farbliche Unterschiede der Basket-, Hand- und Volleyballfelder gab. Nun ist der Holzton jeweils ein anderer. Gnad: „Das wird natürlich auch eine gewisse Umstellung sein, aber wir freuen uns darauf, den neuen Boden einzuweihen.“

Vorher sollen seine Giants aber noch die Herausforderung in Tübingen bestehen. Überragender Akteur dort ist Ryan Mikesell mit fast acht Rebounds pro Spiel und im Schnitt 21,6 Punkten. „Stark treten bisher auch Aatu Kivimäki und Mateo Seric auf, die ebenfalls ordentlich punkten“, sagt der Coach, der vor der Dreier-Quote des Gegners gewarnt ist. Sie liegt bei 38,3 Prozent. Nur wenige Teams sind aus der Distanz besser. Eines davon sind die Bayer Giants, die bislang 41,3 Prozent ihrer Würfe aus der Distanz im Korb unterbringen – auch dank des Ligaspiels zuletzt gegen Artland. „Die Quote hat Spencer mit seinen 80 Prozent kurzfristig nach oben schnellen lassen“, scherzt der Trainer, der freilich erneut auf eine ähnlich starke Ausbeute hoffen dürfte.

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