Basketball, 2. Liga Giants zeigen mehr Schatten als Licht

Leverkusen · Bei den Karlsruhe Lions setzt es für Leverkusens Zweitliga-Basketballer die vierte Auswärtsniederlage in Serie. Die von Hansi Gnad trainierten Gäste laufen beim 95:103 (38:54) im ProA-Duell lange hinterher.

 Giants-Guard Sheldon Eberhardt – hier im Spiel gegen Ehingen – dribbelt den Ball in die Hälfte des Gegners.

Giants-Guard Sheldon Eberhardt – hier im Spiel gegen Ehingen – dribbelt den Ball in die Hälfte des Gegners.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Als Emil Marshall fünf Minuten vor Schluss zum 88:69 für die Karlsruhe Lions trifft, scheint die Zweitliga-Partie entschieden. Zuvor hatten sich Leverkusens Basketballer mehrere Male herangekämpft, doch als die Partie auf der Kippe stand, den Killerinstinkt vermissen lassen. Aber selbst der 19-Punkte-Rückstand demoralisiert das Team von Coach Hansi Gnad nicht. Der folgende Kraftakt wird dennoch nicht von Erfolg gekrönt sein.

Die Giants beweisen allerdings, was für ein Potenzial in ihnen steckt. Eddy Edigin reißt die Partie zusammen mit JJ Mann an sich. Angeführt von dem Duo legen die Gäste einen 11:2- und 9:0-Lauf hin und bringen Karlsruhe gewaltig ins Schwimmen. Die Leverkusener pressen defensiv über das gesamte Feld und verleiten die Hausherren zu diversen Fehlern. Zwischendurch schaffen sie es nicht einmal mehr, einen Einwurf sicher auszuführen.

90 Sekunden vor dem Ende ist Leverkusen plötzlich auf 89:92 dran – und hat alle Trümpfe, inklusive des psychologischen Vorteils, in der Hand. Aber wieder passiert das, was schon in der Begegnung bereits mehrfach geschehen ist. Die Giants sind kurz davor, die Partie zu drehen, doch in den entscheidenden Momenten fehlt den Gästen die geniale Aktion, der wichtige Korb oder eben einfach ein Held zur richtigen Zeit. „Wir stellen uns dämlich an, wenn es eng wird“, wird Hansi Gnad später sagen. „Zu Hause überhaupt nicht, auswärts aber schon. Richtig nachvollziehbar ist das nicht, da es ja derzeit so etwas wie Zuschauerdruck überhaupt nicht gibt.“

Zugegeben: Karlsruhe besinnt sich in den letzten Sekunden auf seine Stärken und legt mehrere herausragende Korbleger nach überragenden Einzelaktionen aufs Parkett. Haris Hujic verkürzt 26 Sekunden vor dem Ende noch einmal auf 93:96, doch dann macht Adam Pecharek endgültig alles klar. Der Center erhöht auf fünf Punkte Vorsprung – eine zu hohe Hypothek. Kurz darauf ist die 95:103-Niederlage für die Giants besiegelt. Es ist die vierte in fremder Halle in ebenso vielen Versuchen.

So stark das letzte Aufbäumen auch war, so sehr die Giants immer fest an ihre Chance geglaubt haben, überwog bei Hansi Gnad der Frust. „Wir wären niemals in der Situation gewesen, mit 20 Punkten hinten zu liegen, wenn wir uns da nicht in der ersten Halbzeit selbst rein manövriert hätten“, haderte der Coach. „Karlsruhe hat uns da richtig die Hosen ausgzezogen – auch physisch. Wir waren teilweise gar nicht da.“

So monierte Gnad, dass seine Mannschaft vor allem defensiv hinterhergelaufen sei. „Karlsruhe macht unheimliche viele einfache Punkte. Das war das Allerschlimmste.“ Konsequenzen wollte der Coach nicht ausschließen. „Wenn einige nicht in der Lage sind, das besser zu machen, bekommen andere ihre Chance. Unser Kader ist schließlich breit genug.“

Giants Hujic (22), Mann (19), Dressler (13), Edigin (11), Bacak (10), Lohaus (5), Heinzmann (5), Kahl (4), Eberhardt (3), Kuczmann (2), Funk (1), Blass.

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