Basketball, 2. Liga Die Giants suchen den Weg aus der Wundertüte

Leverkusen · In Rasta Vechta empfangen die wankelmütigen Zweitliga-Basketballer des TSV Bayer 04 Leverkusen einen Gegner, der gefühlt seit Saisonbeginn im Krisenmodus ist.

 Leverkusens Melvin Jostmann (l.) sucht den Pass auf Dennis Heinzmann (r.).

Leverkusens Melvin Jostmann (l.) sucht den Pass auf Dennis Heinzmann (r.).

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Nachwirkungen der 80:84-Niederlage in Trier haben die Bayer Giants auch im Training zu spüren bekommen. „Ein bisschen gelitten haben die Jungs schon“, räumt Hansi Gnad ein. Der Trainer war mit dem letzten Viertel, in dem seine Mannschaft eine 20-Punkte-Führung binnen acht Minuten aus der Hand gegeben hatte, freilich hochgradig unzufrieden.

„Es ist natürlich auch ein Stück weit menschlich. Das Spiel zuvor gegen Rostock drohte auch zu kippen, aber da hatten wir Dusel. Die Jungs hatten dann wohl das Gefühl, dass es auch in Trier gutgeht.“ Doch die ProA-Saison bleibt ein Auf und Ab für die Leverkusener, so dass Gnad für Sonntag auf das nächste positive Erlebnis hofft, wenn Rasta Vechta ab 16 Uhr zu Gast in der Ostermann-Arena ist.

Im Vergleich zu den Giants hat Vechta deutlich größere Probleme. „Wir haben die Play-offs weiter in eigener Hand“, betont Gnad, der mit seinem Team noch neun Partien absolvieren muss. „Wenn sich Siege und Niederlagen abwechseln, sind wir dabei.“ Aktuell hat das Team einen Puffer von sechs Punkten. Die Leverkusener könnten aber auch in der Top-Vier landen und damit in der ersten Runde Heimrecht genießen.

Vechta, das vorige Saison aus der Bundesliga abgestiegen ist, absolviert eine durchwachsene ProA-Spielzeit. Das Team steht auf dem 14. Rang, der 15. muss absteigen. Der Eindruck, dass sich der Verein im Krisenmodus befindet, ist bis zuletzt erhalten geblieben. Während der laufenden Saison wurde nicht nur das Trainergespann ersetzt, der Klub verpflichtete auch neun Spieler nach, während er sich von fünf trennte. Die Folge: Vechta dürfte das am breitesten besetzte Team der ProA sein, das bisher allerdings kaum funktioniert.

Das Hinspiel gegen die Giants gewann Vechta zwar, doch es setzte auch äußerst empfindliche Niederlagen – wie eine 67:81-Heimpleite gegen Trier. „Der Kader ist eigentlich unfassbar. Ich schätze, sie haben aktuell sieben ausländische Spieler, von denen immer wieder welche aussetzen müssen“, sagt Gnad. Was passiert, wenn die Mannschaft funktioniert, hat sie zum Beispiel beim 82:81-Erfolg bei Aufstiegsfavorit Jena bewiesen. „Eins steht fest: Vechta besiegt man nicht im Vorbeigehen – obwohl sie unten drin stehen“, betont der Giants-Coach. Er hofft auf die nächste Reaktion seines Teams nach der zuletzt schwachen Vorstellung. „Ob die dann nachhaltig ist, ist fraglich“, weiß Gnad inzwischen aus Erfahrung. Seine Mannschaft verdient in dieser Saison das Prädikat „Wundertüte“.

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