Basketball, ProA Die Giants sind vor den Lions gewarnt

Leverkusen · Die Leverkusener Zweitliga-Basketballer stehen vor einem richtungsweisenden Duell gegen die Karlsruhe Lions. Der Play-off-Modus der ProA wird wegen der Pandemie angepasst.

 Leverkusens JJ Mann (r.) und Dennis Heinzmann klatschen sich ab.

Leverkusens JJ Mann (r.) und Dennis Heinzmann klatschen sich ab.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Grant Dressler musste sich von seiner Mannschaft am Samstag in voller Montur duschen lassen. Der US-Amerikaner hatte seine Bayer Giants im letzten Viertel mit 20 Punkten und zwei Assists zm 77:69-Sieg bei den Artland Dragons geführt – es war erst der zweite Auswärtserfolg in dieser ProA-Saison. „Grant hat uns da gerettet mit seiner Performance. Er hat das Spiel im letzten Durchgang offensiv bestimmt. Da sieht man, was in dem Jungen steckt“, sagt Trainer Hansi Gnad über den 24-Jährigen. „Aber jetzt ist das Thema zu den Akten gelegt. Die nächste Aufgabe steht an.“ Am Freitagabend sind die Karlsruhe Lions zu Gast in der Ostermann-Arena (19.30 Uhr).

Zu Hause sind Leverkusener Baketballer über jeden Zweifel erhaben. Von elf Spielen gewannen sie zehn, so dass der Anspruch gegen Karlsruhe auf der Hand liegt. „Wobei man gar nicht sagen kann, dass wir Favorit sind“, findet Gnad. „Karlsruhe hat wie wir insgesamt neun Spiele verloren.“ Dabei haben Lions coronabedingt bisher drei Partien weniger absolviert. Der Coach ist sich sicher: „Das ist ein Spiel auf Augenhöhe. Wir haben schon am eigenen Leib erfahren, wie gefährlich sie sind.“

Angesichts der bemerkenswerten Giants-Saison, die fast nur aus Heimsiegen und Auswärtsniederlagen besteht, passt das Hinspiel-Ergebnis ins Bild: Leverkusen hielt das Spiel in Karlsruhe zwar bis zum Schluss knapp, unterlag dann aber 95:103. Vor allem die beiden groß gewachsenen Center, Adam Pechacek und Maurice Pluskota, bekamen die Giants nicht in den Griff. Die beiden Basketballer erzielten jeweils 24 Punkte. „Dazu verfügen sie über einen der besten Drei-Punkte-Schützen der gesamten Liga“, warnt Gnad vor Daniel Norl, der 50 von 107 Distanzwürfen im Ziel untergebracht hat.

Kurzfristig verstärkt haben sich die Karlsruher zudem mit KC Ross-Miller. Der Aufbauspieler hatte bereits in der Saison 19/20 für die Lions gespielt und kam nach seiner Rückkehr bisher zu vier Einsätzen, ohne dabei allerdings überragende Zahlen zu liefern. Punktegaranten sind neben den drei genannten Leistungsträgern Kavin Gilder-Tilbury und Gregory Foster, die im Schnitt ebenfalls mehr als zehn Zähler markieren.

Verstecken müssen sich die Giants freilich nicht. Die Formkurve zeigte zuletzt bei vielen Spielern nach oben. Neben Dressler drehte Eddy Edigin gewaltig auf. Unauffällig, aber ordentlich präsentiert sich Marko Bacak mit einem Punkteschnitt von 9,1. Führend sind nach wie vor Haris Hujic (16,1) und JJ Mann (15,1). Während Ersterer nur ganz selten eine schwächere Leistung zeigt, lief Mann seiner Form in den beiden Partien gegen die Artland Dragons ein wenig hinterher. Da der 29-jährige US-Amerikaner nach dem reboundstarken Dennis Heinzmann (30) erfahrenster Spieler des Kaders ist, werden ihn zwei Partien ohne Topleistung wohl nicht aus der Bahn werfen.

Sollten die Giants ihren elften Heimsieg feiern und damit gegen einen weiteren direkten Konkurrenten Play-off-Konkurrenten punkten, wird eine Teilnahme immer wahrscheinlicher. Der Modus hat sich jedoch geändert. Um auf eventuelle coronabedingte Spielausfälle reagieren zu können, hat die ProA auf der Gesellschafterversammlung beschlossen, die Play-offs in einem Gruppensystem auszutragen. Die ersten Acht der ProA werden in zwei Vierergruppen aufgeteilt. Dort spielt jeder gegen jeden in Hin- und Rückspielen, was sechs garantierte Begegnungen für alle bedeutet. Die beiden Ersten erhalten das Aufstiegsrecht in die Bundesliga. „Die Topteams ärgern sich natürlich“, erläutert Gnad. „Denn der Heimvorteil ist dahin. Davon ausgehend, dass wir – wenn wir es schaffen – auf dem dem fünften bis achten Platz einziehen, profitieren wir sogar von der Änderung.“

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