Basketball, 2. Bundesliga Giants siegen nach starkem Schlussspurt

Leverkusen · Gegen Team Ehingen vermeidet der Leverkusener Basketball-Zweitligist auf der Zielgeraden eine ernüchternde Niederlage, gewinnt doch noch klar mit 106:87 und bleibt zuhause ungeschlagen.

 Der Leverkusener JJ Mann (l.) trifft per Korbleger für zwei Punkte gegen Team Ehingen.

Der Leverkusener JJ Mann (l.) trifft per Korbleger für zwei Punkte gegen Team Ehingen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Lange schickte sich der Tabellenletzte der ProA an, den Giants die erste Heimniederlage der Saison zuzufügen. Sechs Minuten vor Schluss führte Team Ehingen noch mit 84:75. Dann aber drehten die Leverkusener auf, während die Gäste völlig einbrachen. Ein 31:3-Lauf bescherte den Gastgebern einen im Ergebnis hohen, aber hart erkämpften 106:87-Erfolg.

Die Giants waren von der ersten Minute an die spielbestimmende Mannschaft. JJ Mann erzielte zwölf Punkte auf dem Weg zu einer 20:6-Führung. Die Fans in der Ostermann-Arena durften zu diesem frühen Zeitpunkt bereits auf einen Kantersieg mit vielen spektakulären Körben hoffen. Tatsächlich wirkten die Gastgeber phasenweise etwas zu verspielt, was es den Gästen einfacher machte, in der Partie zu bleiben. Durch einen 10:0-Lauf kamen sie wieder heran und ließen sich in der Folge auch nicht abhängen.

In Führung gingen die Ehinger in der ersten Halbzeit allerdings nicht. Die Giants setzten offensiv immer wieder Akzente – wie durch einen Dreier von Robert Merz und einen Alley-oop-Dunk von Luca Kahl. 15 Assists standen zur Pause auf dem Konto der Gastgeber. Das hätte zu einer komfortablen Halbzeitführung genügen können, doch defensiv ließen die Giants oft viel zu, hatten zudem bei den Rebounds trotz klarer Größenvorteile das Nachsehen. Und im Angriff ließen sie sich gleich acht Mal den Ball stibitzen.

Dass der Vorsprung zur Halbzeit auf 51:50 zusammengeschrumpft war, passte also auch ins Bild. Nach Wiederbeginn verloren die Gastgeber den Ball direkt wieder, Ehingen ging im Gegenzug zum ersten Mal in Führung. Die Giants hatten Probleme, ihre Chancen zu nutzen, und schafften es nicht, die Partie gegen das ProA-Schlusslicht wieder auf ihre Seite zu ziehen. Ehingen hatte Blut geleckt, schnupperte bei einem 69:61-Vorsprung drei Minuten vor Ende des dritten Viertels am ersten Sieg im zehnten Spiel.

Trainer Hansi Gnad nahm eine Auszeit, doch die Gastgeber waren von der Rolle. Robert Merz warf den Gästen den Ball in die Hände, die locker auf zehn Punkte Abstand erhöhten. Langsam, aber sicher stimmte die Körpersprache der Leverkusener nun aber wieder. Dennis Heinzmann holte zwei wichtige Rebounds, Quentin Goodin und JJ Mann verkürzten, dann verlor Luis Figge aber den Ball und ließ damit die nächsten psychologisch wichtigen Punkte für die Gäste zu.

Heinzmann riss die Partie nun an sich. Der 2,16 Meter große Center blockte, holte Rebounds und punktete vorne mit all seinem Durchsetzungsvermögen. Mann und Luca Kahl verkürzten auf 75:78, der in allen Belangen überragende Munis Tutu stellte mit seinen Zählern 24 bis 29 aber wieder einen Neun-Punkte-Vorsprung für den krassen Außenseiter her. Würden die durchaus fehleranfälligen Ehinger überhaupt noch in die Bredouille kommen? Die Giants machten jedenfalls Druck, als Kahl per Dreier auf 81:84 verkürzte. Ehingen verlor den Ball, Quentin Goodin traf, die Gäste leisteten sich einen Fehlpass, Melvin Jostmann besorgte dreieinhalb Minuten vor dem Ende die Führung.

Damit gehörte den Giants das Momentum. Mann nagelte den Distanzwurf zum 90:84 in die Maschen, auch das Publikum war nun da – und die Gäste zeigten sich beeindruckt. Mann eroberte die Kugel, erhöhte mit Freiwürfen auf acht Zähler und legte noch eine Kür hinterher. Er schraubte sein Punktekonto auf 32 Zähler hoch. Der Rest war Formsache.

„Meine Stimme hat sehr gelitten“, sagte Gnad auch mit Blick auf seine Kabinenansprache in der Pause. „Da ging es laut zu.“ Der Coach hatte sich vor allem darüber geärgert, dass seine Mannschaft den Gegner durch eine etwas zu lockere Art ins Spiel gelassen hatte. „Wir haben zum Glück bis zum Schluss an die Wende geglaubt und sie dann auch geschafft.“

Giants Mann (32), Goodin (19), Kahl (15), Heinzmann (9), Gille (8), Jostmann (8), Figge (6), Merz (5), Bacak (4), Funk.

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