Basketball, 2. Liga (ProA) Giants reisen als Außenseiter nach Heidelberg

Leverkusen · Bei den Academics Heidelberg haben die dezimierten Leverkusener Zweitliga-Basketballer die Chance auf den fünften Sieg in Serie. Allerdings hat sich auch der Gegner zuletzt in guter Verfassung präsentiert.

 Leverkusens Marko Bacak (l.) auf Korbjagd.

Leverkusens Marko Bacak (l.) auf Korbjagd.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Mit 93:81 besiegten die Bayer Giants die Academics Heidelberg am dritten Spieltag der ProA. Es war ein überraschender Erfolg – zumal die Baden-Württemberger zu den Aufstiegsaspiranten zählen und dies seitdem auch immer wieder unter Beweis gestellt haben. Coronabedingt hat das Team zwar erst acht Partien absolviert, davon aber sechs gewonnen. „Wir fühlen uns diesmal noch ein bisschen mehr in der Außenseiterrolle“, sagt Giants-Trainer Hansi Gnad vor dem Rückspiel, das am Sonntag ab 17 Uhr in Heidelberg ausgetragen wird.

Der Grund ist klar: Waren die Leverkusener Zweitliga-Basketballer im Hinspiel bis auf Lennard Winter komplett angetreten, sind die Personalsorgen diesmal größer. Neben dem immer noch verletzten Winter fehlen Nico Funk und Luca Kahl definitiv. Sheldon Eberhardts Einsatz ist nach einer Zerrung weiterhin fraglich, und Grant Dressler hat gerade erst die Operation nach einem Nasenbeinbruch überstanden. „Bei beiden müssen wir kurzfristig entscheiden“, sagt Gnad, der auch noch nicht sicher ist, ob Leistungsträger JJ Mann die Reise antreten kann. Der US-Amerikaner erwartet die Geburt seines zweiten Kindes. Die hätte natürlich Vorrang, doch der Coach hofft auf ein gutes Timing.

„Die Situation ist keine einfache“, hadert der 57-Jährige trotz zuletzt vier Siegen in Serie. „Es kann so oder so gehen: Vielleicht werden wir plötzlich unterschätzt oder spielen ohne den ganz großen Druck völlig befreit auf, vielleicht geht das ganze Spiel aber auch massiv in die Hose, und wir kriegen eine richtige Reise.“ Mit dem Training seines Teams ist Gnad jedenfalls zufrieden. „Auch die jüngeren Spieler hängen sich voll rein“, lobt er Spieler wie Thomas Fankhauser oder Sören Queck, die sonst hauptsächlich in der Reserve zum Einsatz kommen. Das gilt auch für den 24-jährigen Daniel Merkens, der wohl mit nach Heidelberg kommen wird.

Froh ist der Trainer darüber, dass in den vergangenen Tagen keine weitere Verletzung hinzugekommen ist. Denn während sich die Giants um einen konkurrenzfähigen Kader sorgen, verpflichten andere Teams in der ProA munter nach. „Wir haben gehört, dass sich bei Heidelberg kurzfristig noch etwas bewegt“, sagt Gnad. „Ob uns das schon betrifft, kann ich nicht sagen.“

Aktuell verfügen die Academics bereits über vier US-Amerikaner. Die sind es auch, die die Mannschaft anführen. Sa‘eed Nelson erzielt 16,5 Punkte im Schnitt. Es folgen Jordan Geist (16,1), Shyron Ely (14,9) und Evan McGaughey (9,5). Dazu treffen in Armin Trtovac (10,4), Philipp Heyden (9,8) und Albert Kuppe (8,4) auch drei Spieler mit deutschem Pass überdurchschnittlich. „Wenn da noch jemand hinzukommt, sind sie natürlich noch schwerer zu schlagen als ohnehin schon“, sagt der Giants-Coach. „Hochkarätig besetzt sind sie bereits auf allen Positionen.“

Neben den Leverkusenern haben bislang nur die Rostock Seawolves Heidelberg geschlagen. Zuhause haben sich die Academics in keiner ihrer fünf Begegnungen eine Blöße gegeben. „Ich bin sicher, dass sie in die Bundesliga wollen“, sagt Gnad, der mit den Giants auf eine Play-off-Teilnahme hofft. Derzeit sieht es gut aus. Mit sieben Siegen und fünf Niederlagen stehen die Giants auf Platz drei. Andere Mannschaften müssen aber deutlich mehr Spiele nachholen. Das Bild ist also verzerrt. Achter müssen die Giants mindestens werden, um die Entscheidungsspiele zu erreichen.

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