Basketball, 2. Liga (Play-offs) Giants planen ihren nächsten Coup

Leverkusen · Im dritten von sechs Play-off-Spielen in der ProA treffen die Basketballer aus Leverkusen in den Rostock Seawolves auf den Erstplatzierten der regulären Saison.

 Leverkusens US-Amerikaner JJ Mann dribbelt den Ball.

Leverkusens US-Amerikaner JJ Mann dribbelt den Ball.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Bayer Giants sind so etwas wie die Mannschaft der Stunde in der ProA. Die Leverkusener Basketballer haben von ihren jüngsten elf Partien zehn gewonnen – inklusive der beiden Play-off-Duelle bei den Artland Dragons und gegen Science City Jena. Und sie hatten dabei keineswegs das Glück des Tüchtigen, sondern boten überragende Leistungen. Sollte die Mannschaft daran gegen die Rostock Seawolves anknüpfen, avanciert sie quasi aus dem Nichts zum Anwärter um den sportlichen Aufstieg. Das dritte der sechs Play-off-Spiele steigt am Freitag ab 18 Uhr in der Ostermann-Arena.

Eigentlich hätten die Giants um 19.30 Uhr begonnen, doch die Begegnung wurde wie schon die am Dienstag um 90 Minuten nach vorne gelegt, um keine Probleme mit der ab 21 Uhr geltenden Ausgangssperre in Leverkusen zu bekommen. Dass auch gegen die Rostocker, von denen eigentlich ein Zweikampf mit Jena um den Auftieg erwartet wird, etwas für die Giants drin ist, liegt auf der Hand. Zum einen spielten die Leverkusener am Dienstag beim 99:84 gegen die Jenaer in schier unfassbarer Form, zum anderen haben sie zu Hause in dieser Saison 14 Siege und erst eine Niederlage auf dem Konto.

„Ich bin ja eher vorsichtig, aber ich denke, ich schätze die Lage realistisch ein, wenn ich sage, dass wir mit unserer Kaderqualität eigentlich nicht mit Rostock oder Jena mithalten können“, sagt Giants-Trainer Hansi Gnad. „Trotzdem finden wir immer wieder einen Weg, als Mannschaft dagegenzuhalten. Und dann ragt auch immer mal wieder jemand heraus – das Tolle ist aber, dass es immer jemand anderes ist.“ Der 57-Jährige schwärmt regelrecht von seinem Team.

Völlig überraschend führen die Leverkusener nach zwei Partien ihre Play-off-Gruppe an. „Wir spielen aber nicht um den Aufstieg, sondern für unsere Ehre. Wir werden alles dafür tun, weiterhin zu gewinnen“, sagt Gnad. Er weiß, dass selbst bei der absoluten Sensation wohl kein Sprung ins Basketball-Oberhaus folgt. Eine Lizenz haben die Giants jedenfalls nicht beantragt. „Sollten wir wirklich Erster werden – und das ist noch ganz weit weg –, wäre es schon ein Schlag ins Kontor, dann nicht nach oben zu dürfen. Aus sportlicher Sicht täte das bei aller Freude auch weh. So ehrlich muss man sein.“

Bevor sich der Trainer aber mit diesem Thema ausführlicher beschäftigen möchte, müsste seine Mannschaft in den vier noch ausstehenden Play-off-Partien weiterhin das Unmögliche möglich machen. „Jena war schon gewarnt vor uns, die haben wir geknackt“, sagt Gnad. „Jetzt kommt Rostock und es wird sicher noch eine Ecke physischer gespielt. Ich bin gespannt, wie wir damit umgehen.“

Die Seawolves, gecoacht von Trainerlegende Dirk Bauermann, wollen nicht nur unbedingt in die Bundesliga aufsteigen, sie verfügen auch über den Kader dafür. Behmam Yakhchali Dehkordi und Trevor Lacey erzielen mehr als 15 Punkte pro Spiel, fast der gesamte Rest der Mannschaft erzielt mindestens zehn Zähler durchschnittlich. Das genügte, um die reguläre Saison an der Spitze abzuschließen. „Dazu haben sie mit etwa 39 Prozent die beste Dreierquote der Liga“, sagt Gnad.

Dagegen bieten die Giants ihre gewohnte Mannschaft auf – mit höchstens einer Veränderung. Marko Bacak steht nach einer Ellenbogenverletzung kurz vor seiner Rückkehr. „Ich kann es mir aber für dieses Spiel noch nicht vorstellen“, schraubt sein Trainer die Erwartungen runter.

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