Basketball, 2. Liga Giants lassen in Vechta zu viele Chancen liegen

Leverkusen · Beim 87:92 hadern die Leverkusener Zweitliga-Basketballer des TSV Bayer 04 Leverkusen auch mit den Schiedsrichtern des ProA-Duells. Rebound-Vorteile verpuffen.

 Quentin Goodin (l.) – hier im Spiel gegen Karlsruhe – erzielte in Vechta 23 Punkte, konnte die Niederlage seines Teams aber nicht verhindern.

Quentin Goodin (l.) – hier im Spiel gegen Karlsruhe – erzielte in Vechta 23 Punkte, konnte die Niederlage seines Teams aber nicht verhindern.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Rasta Vechta hat seinen ersten Heimsieg der ProA-Saison gefeiert. Das lag aber weniger an einer Glanzleistung der Gastgeber, als vielmehr an recht ineffektiv agierenden Giants. Die Gäste konnten inbesondere nicht an ihre Stärken beim Drei-Punkte-Wurf anknüpfen, indem sie schön herausgearbeitete freie Schüsse nicht ins Ziel brachten. Dabei spielte das Team von Trainer Hansi Gnad fast zu keinem Zeitpunkt nennenswert schwächer als der Kontrahent.

Bereits im ersten Viertel schienen sie die Nase vorn zu haben. Durch Quentin Goodin und Marko Bacak kamen die Gäste in ihrer besten Phase zu einem 21:13-Vorsprung, den sie sich vor allem durch ein starkes Passspiel erkämpft hatten. Die Hausherren, die bis dahin weitgehend abgemeldet aussahen, schlugen aber mit zwei schnellen Dreiern vom ehemaligen Giant Sheldon Eberhardt zurück.

Die Stimmung im Rasta-Dome war hervorragend, doch der Funke wollte nicht so recht auf die Spieler überspringen. Die Niedersachsen versenkten bis zur Pause acht von 17 Dreiern, verloren aber auch sechs Mal den Ball und hatten Nachteile bei den Rebounds. Kapital schlugen die Leverkusener daraus zu wenig. Luca Kahl versenkte im zweiten Viertel nach langer Durststrecke mal wieder einen Dreier, doch insgesamt war die Quote mit 30 Prozent bis zur Pause und auch darüber hinaus überschaubar.

In der Nahdistanz machten Goodin und Dennis Heinzmann ein gutes Spiel, für eine nachhaltige Führung hätte es aber einer konsequenteren Chancenverwertung bedurft. Beim Stand von 48:48 zur Pause hatten die Giants noch deutlich Luft nach oben. Melvin Jostmann unterstrich dies, indem er gleich den ersten Distanzschuss der zweiten Hälfte verwertete. Sein nächster Versuch jedoch landete nicht einmal am Ring. Die Quote blieb schwach: Spencer Reaves vergab doppelt, Jostmann setzte auch noch einen Zweier daneben.

Als Luis Figge bereits sein viertes Foul kassierte und Trainer Hansi Gnad ihn sicherheitshalber vom Feld holte, hatten die Gastgeber ein paar Trümpfe in der Hand. Aber auch sie schlugen in einem immer nickeligeren Spiel nicht konsequent zu. Die Teams gingen wechselseitig mit höchstens zwei Punkten in Führung. Als Tyrone Nash gleich zwei einfache Korbleger in Serie für Vechta danebensetzte, hatte Robert Merz die Chance zum freien Dreier. Doch auch der fiel nicht. Das Ausnutzen solcher Gelegenheiten war im bisherigen Saisonverlauf eine große Stärke der Giants – bei den Niedersachsen aber nicht.

Dazu folgte eine unheimlich schlechte Phase mit mehreren Ballverlusten in Serie, die die Gäste mit 63:67 ins Hintertreffen brachte. Nun funktionierte gar nichts mehr. Sogar ein klares Foul bekamen die Leverkusener nicht. Aus Rasta-Sicht bitter: Eine komfortable Führung verpassten auch sie. So genügte ein nüchterner Dreier von Goodin, um in der schwächsten Leverkusener Phase auf 66:68 zu stellen. Vor dem Schlussdurchgang lagen die Gäste nur mit vier Punkten hinten – schon eine kleine Steigerung würde zur Wende genügen.

Goodin aber blieb der einzige Giant, der gegen den Trend agierte. Sein Dreier sorgte für Hoffnung. Gnad brachte bereits acht Minuten vor Schluss den foulbelasteten Figge zurück. Der hatte allerdings mehr Minus- als Plus-Aktionen. Er lieferte zwar einen guten Pass auf Goodin, vergab dann aber auch vielversprechende Gelegenheiten.

Die Gäste kamen nicht mehr zurück. Auch Goodin traf nicht mehr so stark, und Heinzmann kassierte ein umstrittenes, disqualifizierendes Foul. Vier Minuten vor dem Schluss führte Vechta mit 85:75. Als Figge per Dreier auf fünf Punkte verkürzte, kassierte er ein technisches Foul – sein Ende in dieser Partie. „Mein Eindruck war schon, dass sich die Unparteiischen von der Hektik etwas haben anstecken lassen. Gefühlt lief das meiste gegen uns“, haderte Coach Gnad. „Aber wir haben auch diverse freie Würfe nicht gemacht und viel zu viel zugelassen.“

Giants Goodin (23), Gille (12), Figge (11), Jostmann (9), Heinzmann (9), Mann (8), Bacak (6), Kahl (5), Reaves (4), Merz, Moketo Lungelu.

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