Leverkusen Giants beweisen ihre Erstklassigkeit
Leverkusen · Die Zweitliga-Basketballer schlagen die Artland Dragons im Heimspiel souverän mit 80:65, während Jena in Rostock verliert. Damit stehen die Bayer Giants im Finale um die Meisterschaft der ProA, dessen Termine allerdings unklar sind.
In der ersten Halbzeit mäßig, in der zweiten stark: Die Bayer Giants haben die Artland Dragons mit 80:65 niedergerungen und ihre ProA-Play-off-Gruppe mit fünf Siegen sowie einer Niederlage abgeschlossen. Science City Jena hätte das auch schaffen können, doch die Thüringer gaben bei den Rostock Seawolves eine hohe Führung aus der Hand und verloren 104:107. So sind es die Giants, die das sportliche Aufstiegsrecht in die Basketball-Bundesliga gewonnen haben. Nutzen werden sie es allerdings nicht.
Berauschend agierten die Giants in der ersten Hälfte selten. Sie trafen durch Grant Dresser und Haris Hujic nur zwei von 16 Drei-Punkte-Versuchen und hatten auch aus der Nahdistanz immer wieder Probleme. So haderte vor allem Marko Bacak beim Korbleger. In Schwung kamen die Hausherren nur im ersten Viertel, als sie einen 9:0-Lauf zum 21:10-Vorsprung nutzten. Dass sie auch zur Halbzeit noch mit 32:29 vorne lagen, hatten sie weniger ihrer eigenen Stärke als der Schwäche des Gegners zu verdanken.
Zumindest defensiv bekamen die Giants phasenweise Zugriff und stahlen unter anderem durch Hujic und Wyatt Lohaus sechs Mal den Ball. Zudem agierte Dennis Heinzmann mit zehn Punkten und fünf Rebounds in den ersten 20 Minuten stark, doch der Rest der Truppe erreichte nicht seine Normalform. Das traf auch auf die Gäste zu, die ebenfalls nur zwei Distanzschüsse im Korb unterbrachten.
Um auch dieses Heimspiel für sich zu entscheiden, benötigten die Leverkusener trotzdem eine deutliche Leistungssteigerung – und erzwangen sie. Sheldon Eberhardt erzielte zwei Dreier in Folge, JJ Mann, wieder Eberhardt, Lohaus, Eddy Edigin und erneut Lohaus legten Zweier nach. Gleichzeitig verteidigten die Giants viel intensiver, so dass sie während der starken offensiven Phase nur vier Gegenpunkte kassierten. Das 48:33 schmolz während des dritten Viertels zwar noch ein wenig dahin, doch mit einem 54:45 vor dem Schlussdurchgang standen die Weichen Richtung Sieg.
Dass sich die Gastgeber davon nicht mehr abbringen ließen, stellte Haris Hujic sicher. Der im Schnitt wohl überragendste Spieler, den die Giants in dieser Saison auf das Parkett schickten, verwertete vier Dreier in Serie. Da auch Eberhardt und Grant Dressler ein sicheres Händchen bewiesen, führten die Leverkusener plötzlich 80:60. Die Partie war entschieden, der 16. Sieg im 17. Heimspiel der Saison unter Dach und Fach.
Fest standen die Giants kurz danach auch als sportlicher Aufsteiger – womit sie eigentlich noch zwei Finalspiele gegen den Sieger der anderen Play-off-Gruppe austragen müssten. In dieser jedoch befinden sich zwei Teams in Quarantäne. Wann diese Partien ausgetragen werden sollen, ist völlig offen. Die Liga tagt Anfang der Woche, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Unabhängig davon werden die Leverkusener in der ProA verbleiben. Sie haben keine Bundesliga-Lizenz beantragt.
„Wir haben unseren Job erledigt. Alles weitere wird man sehen“, sagte Trainer Hansi Gnad sichtlich stolz auf seine Jungs. „Wir Coaches machen hier unserer Arbeit, aber am Ende sind sie es, die die Leistung bringen müssen – und die war zuletzt einfach sensationell.“