Basketball, 2. Bundesliga Giants fahren zum strauchelnden Favoriten nach Niedersachsen

Leverkusen · Das in der 2. Basketball-Liga als Topfavorit gehandelte Team aus Vechta möchte gegen Leverkusen seinen ersten Heimsieg der ProA-Saison einfahren. Im Vorteil sehen sich die Gäste aber nicht.

 Spencer Reaves gehörte beim Sieg der Zweitliga-Basketballer zuletzt gegen Itzehoe zu den besten Spielern auf Leverkusener Seite.

Spencer Reaves gehörte beim Sieg der Zweitliga-Basketballer zuletzt gegen Itzehoe zu den besten Spielern auf Leverkusener Seite.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Vier Teams hatte Giants-Trainer Hansi Gnad vor Saisonbeginn als Topfavoriten der ProA genannt. Während Jena, Rostock und Bremerhaven jeweils erwartungsgemäß einigermaßen in Schwung gekommen sind, waren die Auftritte von Bundesliga-Absteiger Rasta Vechta ernüchternd. Sechs Niederlagen zum Auftakt folgte am vergangenen Wochenende der erste Sieg bei den Gladiators Trier. „Ich bin mir sicher, dass Vechta nun das Feld von hinten aufrollen wird“, sagt Gnad. „Allerdings müssen sie ja nicht gegen uns damit anfangen.“ Die Leverkusener sind schon an diesem Freitag (19.30 Uhr) bei den Niedersachsen zu Gast.

Dass beim Gegner nach dem missglückten Saisonstart inklusive vier verlorener Heimspiele Unzufriedenheit aufkam, lässt sich an der personellen Entwicklung ablesen. Trainer Derrick Allen musste gehen, für ihn übernahm Marius Graf, der Coach der zweiten Mannschaft. Zudem verpflichtete Vechta die beiden US-Amerikaner Tyrone Nash und James Washington nach. Individuell und in der Breite ist die Mannschaft damit herausragend besetzt, doch als Team läuft es für sie noch nicht. Auch beim jüngsten 76:69-Erfolg in Trier brannte Vechta nicht gerade ein offensives Feuerwerk ab.

Ein Manko: Die Dreier-Quote liegt bei mageren 32,7 Prozent, was aus zwei Gründen bemerkenswert ist. Zum einen ist dies zusammen mit Trier der zweitschwächste Wert der gesamten ProA – nur Schwenningen trifft noch schlechter aus der Distanz. Zum anderen hat Vechta 220 Drei-Punkte-Versuche unternommen, so viele wie keine andere Mannschaft. Zum Vergleich: Die Giants haben 174 Mal aus der Distanz geworfen, 71 Mal getroffen und damit eine Quote von 40,8 Prozent. Das ist aktuell Liga-Bestwert.

Voller Optimismus blickt Hansi Gnad trotzdem nicht auf die Partie. Nicht nur weiß der Coach, dass Vechta sehnsüchtig darauf wartet, endlich vor heimischen Fans zu gewinnen. Er ist auch überzeugt, dass sich die Mannschaft steigern wird. „Und wir hatten wirklich eine ganz schlechte Trainingswoche“, sagt der Coach. Lennard Winter hat sich vorige Woche die Hand gebrochen und fällt genau wie Thomas Fankhauser aus. „Dazu konnten vier Spieler angeschlagen nicht an den Einheiten teilnehmen, und wir durften aufgrund einer anstehenden Karnevalsveranstaltung nicht in die Ostermann-Arena“, erläutert der Coach. Er hofft trotzdem, dass er in Vechta nicht zu viele Ausfälle haben wird.

Dass die Blessuren seiner Spieler mit dem neuen Hallenboden in der Arena zusammenhängen, sei nicht völlig auszuschließen. „Grundsätzlich ist der Untergrund viel, viel besser und gelenkschonender. Dass wir damit gut klar kommen, haben wir am Sonntag ja auch an unserer Trefferquote gesehen“, sagt Gnad. „Aber es ist für den Körper schon eine neue Belastung. Langfristig werden wir aber sicher keine Probleme damit haben.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort