Handball, Frauen-Bundesliga Elfen nehmen das Remis beim VfL als Lehrstück

Leverkusen · Johan Petersson, Handballtrainer des TSV Bayer 04 Leverkusen, hat beim 26:26 seiner Elfen in Oldenburg viel gute Ansätze gesehen – allen voran in der überragenden ersten Halbzeit.

 Leverkusens Trainer Johan Petersson am Spielfeldrand.

Leverkusens Trainer Johan Petersson am Spielfeldrand.

Foto: imago images/Fotostand/Fotostand / Ballasch via www.imago-images.de

Neutrale Zuschauer, die auf Spannung bis zur Schlusssirene und überraschende Wendungen stehen, kamen beim 26:26 im Klassiker zwischen dem VfL Oldenburg und Bayers Bundesliga-Handballerinnen voll auf ihre Kosten. Fans der beiden noch nicht aller Abstiegssorgen ledigen Kontrahenten hätten sich wohl lieber einen Sieg ihres Lieblingsteams gewünscht. Und auch die Trainer machten später keinen Hehl daraus, dass ein doppelter Punktgewinn das erklärte Ziel war – freundeten sich jedoch überraschend schnell mit dem Remis an.

„Dieses komische Spiel“ will und kann Elfen-Coach Johan Petersson nun auch als Lehrstück für die nächsten Aufgaben hernehmen. Nur zu gerne möchte er das Gute mitnehmen, das insbesondere in der überragenden ersten Hälfte zu sehen war. Das Kuriose: Mit ihren sieben Zählern Vorsprung zur Pause waren die Leverkusenerinnen sogar noch etwas gnädig. Hätten sie sich zum Ende der ersten 30 Minuten nicht erste Unkonzentriertheite erlaubt wie bei zwei Fehlpässen im Gegenstoß-Versuch, wäre durchaus auch eine deutlichere Führung möglich gewesen.

Aber unter dem Strich bot die Leistung bis zum Seitenwechsel keinen Anlass auch nur für die leiseste Kritik. „Uns ist das einfach alles gelungen“, sagte Petersson. Er freute sich insbesondere über die stark verbesserte, sehr giftige und kompakte Deckung, die immer wieder durch gute Antizipation der Oldenburger Angriffe den Ball erobern konnte. Regelrecht verzweifeln ließ die Gastgeberinnen in dieser Phase aber Bayers Torfrau Kristina Graovac. Die reinen Zahlen – 53 Prozent gehaltene Bälle und zehn Paraden – vermögen die Leistung der serbischen Keeperin nur anzudeuten. Sie war vor der Pause bei fünf Siebenmetern nicht zu überwinden (vier Paraden, ein Fehlwurf), vereitelte einen Gegenstoß und parierte drei weitere freie Würfe.

Freude bereitete Petersson lange auch das Angriffsspiel seiner Schützlinge, die sehr schnell und variabel kombinierten, Gelegenheiten zum Gegenstoß oder zur schnellen Mitte erkannten und nutzen und fast nach Belieben trafen. Dass es überhaupt noch einmal so spannend wurde, war dann ein Zusammenspiel von Oldenburger Entschlossenheit und aufkommender Leverkusener Nervosität. „Nach der Pause hat der VfL sich gut herangekämpft und wir wurden auf einmal unruhig. Und dann geht es im Handball manchmal sehr schnell“, analysierte der schwedische Elfen-Trainer. Aber auch die Fehler nach der Pause will er nutzen. „Daraus müssen wir lernen – und das schon für das nächste Spiel. Denn das ist für uns sehr wichtig“, erläutert er.

Wie schon in Oldenburg wird auch gegen den Drittletzten Zwickau am Sonntag ein Sieg angepeilt – um die Distanz auf die Abstiegsränge weiter zu vergrößern.

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