Handball, Frauen-Bundesliga Elfen verpassen die Überraschung in Blomberg-Lippe

Leverkusen · In der Frauenhandball-Bundesliga verlangt das Team des TSV Bayer 04 dem Dritten aus Blomberg alles ab. Trainer Martin Schwarzwald ist trotz des 27:28 zufrieden.

 Levekusens Jennifer Kämpf wird von der gegnerischen Defensive unsanft gestoppt.

Levekusens Jennifer Kämpf wird von der gegnerischen Defensive unsanft gestoppt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Es war wie verhext. Im letzten Angriff gab es einfach kein Durchkommen. Die Abwehr der HSG Blomberg-Lippe gab sich keine Blöße mehr – bis zum finalen Freiwurf von Mariana Ferreira Lopes, der bei abgelaufener Spielzeit in der Mauer hängenblieb. Dabei hätten sich die Elfen diesen Ausgleich verdient. Auch ohne fünf Verletzte lieferten sie dem Tabellendritten der Frauenhandball-Bundesliga in dessen Halle an der Ulmenallee einen heißen Tanz. Aber wie schon im Hinspiel entschied Blomberg den Krimi denkbar knapp für sich. Das machte das 27:28 (17:15) aus Leverkusener Sicht besonders bitter.

„Das war eine richtig gute Leistung. Aber am Ende fahren wir doch ohne Punkte heim. Das ist wirklich schade – und tut mir vor allem für meine Spielerinnen leid, die eine Menge richtig gemacht haben“, betonte Coach Martin Schwarzwald. Bei der Suche nach den Ursachen für die auf den ersten Blick so schwer zu erklärende Niederlage setzte er vor allem in den Schlussphasen beider Halbzeiten an. Zum Ende des zweiten Durchgangs zollten die Leverkusenerinnen dem kräfte- wie nervenzehrenden Spiel zunehmend Tribut – sicher auch begünstigt durch die Ausfälle. „Da sind uns die Körner ausgegangen“, analysierte der Trainer. Unter der schwindenden Kraft litten Tempo, Konzentration und Spielfluss.

Daran herrschte in Halbzeit eins noch kein Mangel, als sich die Elfen nach packender Anfangsphase auf vier Tore absetzten. Aber nachdem die starke Torhüterin Kristina Graovac zum 14:10 ins leere Blomberger Tor getroffen hatte, verpassten die Gäste die Chance, die Führung weiter auszubauen – oder zumindest zu halten – und ließen den Favoriten bis zum Seitenwechsel wieder auf nur noch zwei Tore herankommen. „Wir hätten eine höhere Führung mit in die Pause nehmen müssen“, sagte Schwarzwald.

Lange Hadern mochte der Übungsleiter nicht mit der verpassten Gelegenheit auf eine Überraschung – und lieber wieder die bemerkenswerte Vorstellung seiner Schützlinge entsprechend würdigen. Mit einer starken Abwehr und einer gut aufgelegten Graovac im Tor machten sie den Gastgeberinnen das Leben schwerer als deren Trainer Steffen Birkner lieb war. Ehe die Kräfte nachließen, fanden sie auch offensiv immer wieder gute Lösungen, oft über Rückraum-Ass Ferreira Lopes (9 Treffer) und die exzellente Spielführerin Svenja Huber (8). „Trotz der Niederlage bin ich sehr stolz auf meine Mannschaft und ihre couragierte Leistung.“

In der Liga steht das nächste Spiel erst in zwei Wochen an. Die Unterbechung kommt den Elfen durchaus gelegen, um den Kopf frei zu bekommen – und weil danach vermutlich vier der fünf Verletzten wieder zur Verfügung stehen. Zurück erwartet werden Mia Zschocke, Mareike Thomaier, Hildigunnur Einarsdottir und Lilli Holste. Etwas Verzicht üben muss Schwarzwald aber dennoch. Die Rückkehr von Fanta Keita (Kreuzbandriss) wird noch länger dauern. Zumindest vorübergehend fehlen in der anstehenden Länderspielpause die Serbin Graovac und die niederländische Linksaußen Zoë Sprengers, die für ihre jeweiligen Nationalteams im Einsatz sind.

Elfen Graovac (1), Fehr – Jurgutyte (2), Hinkelmann, Sprengers (3), Souza, Kämpf (3), Bruggeman (1), Polsz (nicht eingesetzt), Lopes (9), Huber (8/3), Cormann, Terfloth (n.e.).

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