Handball, Frauen-Bundesliga 19 Minuten ohne Tor – Elfen verlieren beim Aufsteiger

Leverkusen · Die Bundesliga-Handballerinnen des TSV Bayer 04 erleiden einen Rückschlag. Union Halle-Neustadt reicht eine ordentliche Leistung, um die Leverkusenerinnen vor ernsthafte Probleme zu stellen.

 Elfen-Torwartin Vanessa Fehr an ihrem sportlichen Arbeitsplatz.

Elfen-Torwartin Vanessa Fehr an ihrem sportlichen Arbeitsplatz.

Foto: Miserius, Uwe (mise)/Miserius, Uwe (umi)

Die stundenlange Busfahrt zurück von Halle an der Saale bot den Handballerinnen des TSV Bayer 04 reichlich Zeit, darüber zu grübeln, wie es zu dieser Niederlage hatte kommen können. Aber wirklich erklären ließ sich dennoch nur schwer, wie der zuletzt kriselnde Bundesliga-Aufsteiger Union Halle-Neustadt den Elfen den Schneid abkaufen und so seinem Ruf als deren Angstgegner neue Bestätigung geben konnte.

In jedem Fall empfanden Coach Martin Schwarzwald und seine Schützlinge das 22:25 (12:10) als noch unnötiger und ärgerlicher als die vorangegangene Niederlage in Oldenburg. Besonders trieb den Trainer um, dass Halle anders als der VfL nicht einmal eine besonders gute Leistung benötigte, um den Leverkusenerinnen die Punkte zu entreißen. „Wir haben uns viel zu leicht verunsichern lassen und mit schlechten Entscheidungen dazu beigetragen, dass ein Gegner, der nichts zu verlieren hatte, eine gewisse Euphorie entwickeln konnte“, betonte er.

Kurz nach der Pause war die Partie gekippt. Durch zwei Zeitstrafen der Elfen gegen Kim Lara Hinkelmann und Mariana Ferreira Lopes ging Halle-Neustadt erstmals seit dem ersten Treffer des Spiels wieder in Führung. Aber statt dann in Gleichzahl wieder in die Spur zu finden, waren die Elfen nun völlig von der Rolle, was den Außenseiter weiter beflügelte. Bis Svenja Huber in der 53. Minute den erst dritten Elfen-Treffer nach der Pause erzielte, waren insgesamt über 19 torlose Minuten verstrichen und die Partie bei sechs Toren Rückstand bereits gelaufen.

Dazu hatten neben der starken Abwehr des Gegners und deren überragender Torhüterin Anica Gudelj auch etwas Pech, viel Leverkusener Verunsicherung und nicht zuletzt eine viel zu wenig präsente Verteidigung beigetragen. „15 Gegentore nach der Pause sind einfach zu viel“, ärgerte sich der Trainer, der die Keeperinnen Kristina Graovac und Vanessa Fehr ausdrücklich aus dieser Kritik ausnahm.

Bei seiner Suche nach den Gründen für die Niederlage setzte der Übungsleiter nicht erst in der desaströsen zweiten Hälfte an, sondern schon in der ordentlichen ersten Hälfte. „Da haben wir viel richtig gemacht, aber die Chance auf eine deutlichere Führung verpasst. Und dann wäre es wohl ein anderes Spiel geworden“, sagt er.

Schon am Mittwoch geht es für ihn und die Elfen weiter – mit einer überaus kniffligen Aufgabe. Denn dann kommt Titelfavorit Borussia Dortmund zum Nachholspiel in die Ostermann-Arena.

Elfen Graovac (bis 40.), Fehr (ab 41.) – Thomaier (3), Jurgutyte, Hinkelmann (1), Sprengers (4), Holste, Souza (1), Kämpf (1), Bruggeman (2), Polsz, Einarsdottir (1), Lopes (3), Huber (6), Cormann.

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