Handball, DHB-Pokal der Frauen Coach Schwarzwald findet nach Pokal-Aus der Elfen deutliche Worte

Leverkusen · Der Trainer der Bundesliga-Handballerinnen vom TSV Bayer 04 Leverkusen ist mit dem 28:31 gegen Zweitligist Waiblingen überhaupt nicht einverstanden. Dabei spart er nicht mit Selbstkritik.

 Neun Treffer von Mareike Thomaier (Mitte) reichten den Elfen in Waiblingen nicht.

Neun Treffer von Mareike Thomaier (Mitte) reichten den Elfen in Waiblingen nicht.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Auch zum Wochenstart hallte das Pokal-Aus in Waiblingen (28:31) noch nach bei den Handballerinnen des TSV Bayer. „Ich konnte nun eine Nacht darüber schlafen. Aber dadurch ist es kein Stück besser geworden“, sagte Trainer Martin Schwarzwald. Die Niederlage beim Zweitligisten fühle sich immer noch komplett falsch an. „Wir können in keinerlei Hinsicht zufrieden sein.“ Gegen den Außenseiter fehlte es just an den Zutaten, die der Coach im Vorfeld als Schlüssel zum Erfolg genannt hatte. Die Elfen ließen Emotionalität und Fokus vermissen. „Wir haben viel zu viele einfache Zweikämpfe verloren. Da müssen wir auch mal dazwischenhauen“, ärgerte sich Schwarzwald.

Erst in den zehn Minuten vor dem frustrierenden Ende war bei seinen Schützlingen so etwas wie unbändiger Wille zu spüren – geboren aus dem Mut der Verzweiflung im Angesicht der sich bereits abzeichnenden Niederlage. Eine Wende zum Guten schien mit der veränderten Einstellung durchaus greifbar. „Da haben wir uns richtig gewehrt. Aber gerade in dieser Phase hat Waiblingen es dann auch sehr clever gemacht und gut gelöst“, analysierte Schwarzwald. Bei allem Lob für eine gute Leistung des Zweitligisten ist nach dieser Enttäuschung ein hohes Maß an Selbstkritik gefragt – vor allem mit Blick auf die Defensivleistung. „28 eigene Tore ist unter dem Strich nicht viel, aber das sollte gegen einen Zweitligisten normalerweise selbst an einem gebrauchten Tag reichen. 31 Gegentore sind allerdings bedeutend zu viele“, befand der Handball-Lehrer.

Bis zum nächsten Spiel in der Liga in Zwickau ist sind nun knapp zwei Wochen Zeit, das Erlebte aufzuarbeiten. Das wird zwar etwas erschwert dadurch, dass mit vier verletzten Spielerinnen und vier im Länderspieleinsatz (Sophia Cormann mit dem deutschen Nachwuchs, Mareike Thomaier beim DHB-Team, Kristina Graovac für Serbien und Zoe Sprengers für die Niederlande) nur acht Spielerinnen zur Verfügung stehen.

Kritik an Einzelnen verbietet sich nach einem kollektiven Aussetzer – auch wenn nicht zu übersehen war, dass Waiblingens Torfrau bedeutend mehr Bälle parierte als die TSV-Keeperinnen. „Erstens sind Abwehr und Torhüter immer ein Paket und zweitens muss sich jeder Einzelne diese Niederlage ankreiden – also das ganze Team inklusive Trainer“, betonte Schwarzwald. Verboten ist aus seiner Sicht auch ein Verweis auf die Verletzten. „Das darf keine Ausrede sein. Selbst wenn wir nur mit sieben Spielerinnen anreisen, muss unser Anspruch sein, bei einem Zweitligisten zu gewinnen.“

Elfen Graovac, Zuzic – Thomaier (9/4), Jurgutyte (5), Hinkelmann (1), Sprengers (3/2), Holste (2), Klein (6), Cormann, Bruggeman (1), Ronge (1), Veit.

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