Handball, Frauen-Bundesliga Elfen kämpfen vergeblich gegen Niederlage an

Leverkusen · Die Bundesliga-Handballerinnen des TSV Bayer 04 Leverkusen halten gegen den Favoriten Thüringer HC gut mit, gehen aber trotzdem leer aus.

 Leverkusens Naina Klein (mit Ball) sucht nach einer Lücke in Thüringens Defensive.

Leverkusens Naina Klein (mit Ball) sucht nach einer Lücke in Thüringens Defensive.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Bayers Handballerinnen konnten lange auf eine Überraschung hoffen, aber am Ende reichte es nicht ganz. Nur ein Treffer fehlte dem Team von Trainer Martin Schwarzwald, als sich der favorisierte Thüringer HC gegen eine offene Elfendeckung über die letzten Sekunden der Partie rettete. Die Leverkusenerinnen bewiesen beim 23:24 (13:13) ihr Kämpferherz und ließen sich nicht einmal durch eine doppelte Unterzahl in der Schlussphase entmutigen.

Die Fans bewiesen beim ersten Pflichtspiel mit Publikum nach langer Corona-Zwangspause Gespür und feierten ihr Team nach Ertönen der Schlusssirene für einen packenden Auftritt gegen den Favoriten. „Natürlich hadert man nach einer solchen Niederlage etwas. Heute wäre mehr drin gewesen“, betonte Coach Martin Schwarzwald.

In der Defensive mussten sich die Gastgeberinnen wenig vorwerfen lassen. Eine zupackende Deckung arbeitete der famosen Torfrau Kristina Graovac gut zu, für die insgesamt 19 Paraden notiert wurden, was einer starken Quote von mehr als 45 Prozent gehaltenen Bällen entspricht. Immer wieder hielt die Serbin ihr Team im Spiel – wie bei jenem Thüringer Angriff beim Stand von 16:18, bei dem vier Glanztaten der Keeperin nötig waren, ehe Bayer endlich wieder in Ballbesitz kam.

So ordentlich die Elfen nach hinten agierten, so sehr hakte es im ersten Spiel ohne Mariana Lopes bei den Angriffen im gebundenen Spiel. Das Resultat waren einige vermeidbare Ballverluste durch technische Fehler und zu oft auch Fehlwürfe aus wenig vielversprechenden Positionen. Wirklich rund lief es meist nur, wenn Bayer nach Ballgewinnen mit viel Tempo auf das THC-Tor zulief. Gleich mehrfach erfolgreich war das Zusammenspiel der beiden stärksten Leverkusenerinnen, wenn Graovac mit einer Parade und anschließendem langen Ball auf Zoe Sprengers den Gegenstoß initiierte, den die mit zehn Treffern erfolgreichste Schützin der Partie erfolgreich abschloss. „Die Comeback-Qualitäten haben mir sehr gut gefallen. Aber insgesamt haben wir zu viele Fehler gemacht – und ohne Fanta und Mariana fehlte uns auch spürbar die Torgefahr aus dem Rückraum“, sagte der Elfen-Coach.

Einen Einfluss auf die Partie hatte die angespannte personelle Situation ohne Frage. Nach Svenja Huber (Muskelbündelriss) und Fanta Keita (Kreuzbandriss) hatte es unter der Woche auch noch Lopes erwischt. Die düsteren Vorahnungen von Schwarzwald waren leider begründet. Die Portugiesin zog sich im Training einen Kreuzbandriss zu und wird wie Keita wohl – wenn überhaupt – erst zum Saisonende zurückkehren können. Während der Partie gegen den THC wurde aus einem schmerzlich vermissten Trio ein Quartett. Denn nach einem Tempogegenstoß blieb Marija Kaludjerovic liegen und konnte nicht mehr weiterspielen.

Viel Zeit, die knappe Niederlage und die personellen Nackenschläge zu verarbeiten, bleibt nicht. Denn Bereits am Samstag sind die Elfen in Neckarsulm gefordert.

Elfen Graovac, Zuzic (bei einem Siebenmeter) – Thomaier (3), Jurgutyte (3), Hinkelmann (1), Sprengers (10), Holste (2), Klein (2), Cormann, Bruggeman, Kaludjerovic, Ronge (2), Veit.

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