Handball, Frauen-Bundesliga Elfen setzen auf defensive Ordnung

Leverkusen · Die Bundesliga-Handballerinnen des TSV Bayer 04 Leverkusen wollen aus der Niederlage zuletzt in Oldenburg lernen und sich am Samstag in Halle-Neustadt wieder auf ihre Stärken besinnen. Doch auch der Aufsteiger hat es in sich, warnt Trainer Martin Schwarzwald.

  Mariana Ferreira Lopes steht den Elfen wieder zur Verfügung.

Mariana Ferreira Lopes steht den Elfen wieder zur Verfügung.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Niederlage in Oldenburg beschäftigte Bayers Handballerinnen auch unter der Woche noch. Coach Martin Schwarzwald schaute und analysierte die Partie und zeigte seinen Elfen ausgewählte Szenen. Neben systemischen Fehlern fiel dabei vor allem eine Sache auf: die ungewohnte Schwäche in der Defensive. „Da sind wir nicht immer mit der nötigen vollen Bereitschaft zur Sache gegangen“, kritisierte der Trainer. Das wünscht er sich für Samstag freilich ganz anders. Dann treten die Leverkusenerinnen beim Aufsteiger Union Halle-Neustadt an (19 Uhr, live im Stream auf www.handball-deutschland.tv).

Im Austausch mit den Spielerinnen wiederholte der Übungsleiter noch einmal sein Mantra der vergangenen Wochen. „Vorne kann noch nicht alles funktionieren. Aber gerade wenn es in der Offensive hakt, müssen wir hinten umso besser verteidigen. Das muss die Basis sein“, fordert er. Mit der Umsetzung dieser Vorgabe hatte das Team in den ersten vier Partien unter Schwarzwalds Regie Erfolg. Die Pleite in Oldenburg hat nun auf schmerzhafte Weise gezeigt, was geschieht, wenn die Elfen ihre Qualitäten in der Abwehr nicht aufs Feld bringen.

Dass Halle-Neustadt durch zwei Siege aus bislang fünf Aufeinandertreffen als eine Art Angstgegner der Elfen gilt, lässt den Trainer schmunzeln. „Das hat für mich keine Bedeutung. Schließlich ist der Kader auf beiden Seiten ein ganz anderer als damals“, erläutert er. Aber die Erinnerung ist bei einigen Elfen, die damals schon dabei waren, zumindest noch so frisch, dass sie als Warnung taugt, den Gegner nicht zu unterschätzen. Es war Anfang 2019, als die Leverkusenerinnen erst in Halle aus dem DHB-Pokal flogen und kurz darauf auch im Liga-Heimspiel unterlagen.

Doch auch ohne den Angstgegner-Status zollt Schwarzwald Halle-Neustadt Respekt. „Für einen Aufsteiger machen sie das richtig gut“, betont er. Das bekamen zum Saisonstart auch die Elfen zumindest eine Halbzeit zu spüren. Letztlich setzten sie sich im Hinspiel aber nach einer deutlichen Steigerung noch relativ deutlich (26:16) durch. Seitdem machten die „Wildcats“ einigen namhaften Gegnern das Leben schwer, wie ein Sieg gegen Buxtehude oder Remis in Neckarsulm oder gegen Blomberg belegen. Bei Spielen in Halle kommt für die Elfen erschwerend die weite und beschwerliche Anreise im Bus dazu.

Mit auf die lange Fahrt nach Sachsen-Anhalt gehen am Samstag auch zwei Spielerinnen, die in Oldenburg noch passen mussten. Zugang Mariana Ferreira Lopes steht wohl wieder zur Verführung. Sie stieg nach einer Zwangspause als Resultat eines „Pferdekusses“ bei ihrem Gala-Auftritt im Debüt-Spiel für die Elfen (neun Tore) in dieser Woche wieder ins Training ein. Lopes hat ihre Qualitäten nicht nur im Angriff, sondern auch defensiv und kann Bayer gleich doppelt helfen. Allerdings will Schwarzwald die Einsatzzeit dosieren, weil das Rückraum-Ass naturgemäß noch nicht wieder voll belastbar sein kann. Mit an Bord sein wird neben der Portugiesin auch das vergangenes Wochenende krank fehlende Elfen-Talent Jule Polsz. Dafür kommt Youngster Pia Terfloth nicht mit zum Gastspiel. 

Für eine Halbzeitbilanz in der Liga ist es zu früh, da erst zwei Bundesligisten die vollen 15 Spiele absolviert haben – Buchholz 08-Rosengarten und Metzingen. Die Elfen sind aktuell Sechster und müssen noch zwei Hinrundenpartien gegen die beiden heißesten Titelkandidaten nachholen. Kommende Woche Mittwoch ist Borussia Dortmund zu Gast in der Ostermann-Arena. Am 7. April ist der neue Termin für die Partie gegen Bietigheim.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort