Handball, Frauen-Bundesliga Elfen nutzen Turniere um sich in Form für die Saison zu spielen

Leverkusen · In der Vorbereitung stehen für die Handballerinnen des TSV Bayer 04 Leverkusen vier Turniere auf dem Plan – beginnend an diesem Wochenende bei der SG 09 Kirchhof.

 Leverkusens Mariana Ferreira Lopes holt im Testspiel gegen Solingen-Gräfrath zum Wurf aus.

Leverkusens Mariana Ferreira Lopes holt im Testspiel gegen Solingen-Gräfrath zum Wurf aus.

Foto: Jörg Dembinski / Spielbilder Werkselfen TSV Bayer 04 Leverkusen

Johan Petersson sieht Bayers Bundesliga-Handballerinnen auf einem guten Weg. „Mit der Abwehr war ich insgesamt schon ziemlich zufrieden“, sagte der Coach der Elfen nach dem 30:26 (12:12) gegen den ambitionierten Zweitligisten HSV Solingen-Gräfrath. Dass es offensiv im Nachbarschaftsduell in der Fritz-Jacobi-Halle noch etwas hakte, war für den Schweden keine große Überraschung – und das gleich in mehrfacher Hinsicht.

Hinter den Leverkusenerinnen liegen vergleichsweise anstrengende erste Vorbereitungswochen. Denn der Schwerpunkt lag bisher eher auf den konditionellen Grundlagen als auf der spielerischen Komponente. Zudem hat der Kader ein gänzlich anderes Gesicht als in der vergangenen Spielzeit. „Wir haben viele neue und sehr viele junge Spielerinnen. Da ist es normal, dass es etwas Zeit braucht, um reinzufinden“, betonte der Trainer. Nicht ideal ist aus seiner Sicht, dass ihm aktuell gleich drei seiner Hochbegabten fehlen, weil sie mit der deutschen Auswahl bei der U18-WM in Nordmazedonien im Einsatz sind. „Dieses Turnier ausgerechnet in diese Phase der Vorbereitung zu legen, finde ich nicht gut. So fehlen den Talenten diese wichtigen Wochen.“

Das heißt jedoch nicht, dass es Petersson nicht freut, wie gut sich Viola Leuchter, Pia Terfloth und Zugang Ariane Pfundstein mit dem DHB-Team bisher schlagen. Durch Siege gegen die Slowakei (39:18) und die Schweiz (30:23) bei einer Niederlage gegen Südkorea erreichte das deutsche Team als Gruppenzweiter die Hauptrunde, in der sie am Donnerstag gegen die Niederlande 25:32 unterlagen und es an diesem Freitag mit Rumänien zu tun bekommen. Mehr als ein Drittel aller deutschen Treffer in der Vorrunde gingen auf das Konto des Trios vom Rhein – 34 von 97 Toren. Mit 16 Treffern war Viola Leuchter nicht nur drittbeste Schützin des DHB, sie steuerte auch neun Assists und drei Steals bei. Pia Terfloth erzielte zwölf Treffer in drei Partien, Pfundstein deren sechs.

Die Auswahlspielerinnen sind nicht die einzigen Kräfte, auf die Petersson momentan verzichten muss. Nationalspielerin Mareike Thomaier muss nach einem kleineren Eingriff am Rücken noch pausieren. Während sie in Kürze wieder einsteigen wird, fallen Loreen Veit und Nela Zuzic zum Saisonstart sicher aus. Beide haben sich Anfang des Jahres einen Kreuzbandriss zugezogen. Zurück von dieser Verletzung ist dafür Mariana Ferreira Lopes, die es bereits zum Start der Vorsaison erwischt hatte. „Es ist wirklich toll, sie wieder dabei zu haben“, schwärmt Petersson.

Die Elfen benötigen nun neben vielen gemeinsamen Einheiten vor allem eins: viele Partien, um das Zusammenspiel weiter zu verbessern. Da kommt die Teilnahme an vier Turnieren bis zum Ligastart Petersson und seinen Schützlingen gerade recht. Los geht es schon an diesem Wochenende mit dem Heinrich-Horn-Gedächtnisturnier der SG 09 Kirchhof im nordhessischen Melsungen. Das beschert dem TSV Begegnungen mit einigen früheren Spielerinnen und Verantwortlichen der Elfen.

In ihrer Gruppe bekommen sie es am Samstag zunächst mit dem Ligakonkurrenten Bad Wildungen Vipers und der früheren Junior-Elfe Annika Ingenpass zu tun und dann erneut mit dem HSV Solingen-Gräfrath – unter anderem mit Pia Adams, Jule Polsz und Mandy Reinarz/ehemals Münch. Zum Abschluss geht es am Sonntag gegen den Drittligisten Kirchhof, dessen neuer Trainer Peterssons Vorgänger Martin Schwarzwald ist. In der anderen Gruppe spielen die Erstligisten Borussia Dortmund (mit Amelie Berger, Mia Zschocke und Zoe Sprengers) und Sachsen Zwickau (mit Nele Kurzke) sowie die Zweitligisten Werder Bremen (mit Elaine Rode und Trainer Robert Nijdam) und Mainz 05 (mit Elisa Burgholder).

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