Handball, Frauen-Bundesliga Elfen hoffen auf Müdigkeit beim BVB

Leverkusen · Die Bundesliga-Handballerinnen des TSV Bayer 04 sind am Mittwoch zu Gast bei Spitzenreiter Borussia Dortmund. Hinter den Gastgeberinnen liegt eine strapaziöse Auswärtsreise nach Frankreich.

 Leverkusens Kreisläuferin Hildigunnur Einarsdottir (Mitte) fordert den Ball.

Leverkusens Kreisläuferin Hildigunnur Einarsdottir (Mitte) fordert den Ball.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Und schon wieder Borussia Dortmund: Nur zwei Wochen nach dem Hinspiel gegen den souveränen Tabellenführer kommt es an diesem Mittwochabend in der Sporthalle Wellinghofen bereits zum zweiten Duell mit dem Titelfavoriten (19.30 Uhr, live im Stream auf www-handball-deutschland.tv). Der Gegner ist weiter verlustpunktfrei, hat in der Liga mittlerweile 15 Siege auf dem Konto und in der Champions League weiter die Chance auf das Achtelfinale.

Dafür sorgte am Wochenende ein überraschender Punktgewinn beim französischen Spitzenklub Brest Bretagne Handball. Das Remis (33:33) dient einerseits als Beleg für die große Klasse des deutschen Branchenführers, bietet andererseits aber auch Anlass zur Hoffnung. Denn der Europapokal-Einsatz brachte schon durch die lange Rückreise mit dem Bus einige Strapazen mit sich. „Da hoffen wir natürlich, dass Dortmund nicht hundertprozentig frisch ist“, betont Elfen-Coach Martin Schwarzwald.

Vielleicht sei dann wieder eine ähnlich gute Leistung wie beim – freilich dennoch verlorenen – Hinspiel drin. Allerdings nur unter einer Bedingung. „Dazu muss nicht nur Dortmund nicht den besten Tag erwischen, sondern auch wir unsere Hausaufgaben machen“, ist der Trainer überzeugt. Er wünscht sich, dass sein Team sich als Einheit präsentiert, die in der Defensive gemeinsam und konzentriert die Angriffe des Star-Ensembles abwehrt und auch vorne im Kollektiv Lösungen erarbeitet, statt nur auf Einzelaktionen zu setzen.

Für Hildigunnur Einarsdottir ist das Treffen mit ihrem früheren Klub das vorerst letzte Spiel. Nach Wochen des Durchbeißens unterzieht sie sich in wenigen Tagen einer kleineren Knie-Operation und wird voraussichtlich drei Wochen pausieren müssen. Derweil verzögert sich die Rückkehr von Mia Zschocke um bis zu einem Monat. „Sie hatte noch Beschwerden und hat darum einen Fußspezialisten in München aufgesucht“, sagt Schwarzwald. Mit ihr, Fanta Keita, Mareike Thomaier und bald auch Einarsdottir ist das Leverkusener Lazarett also auch künftig ebenso groß wie prominent besetzt.

Mit großem Interesse haben die Fans der Elfen in den vergangenen 14 Tagen die Personalplanung des BVB verfolgt, hatte der ambitionierte Nachbar doch für den Sommer die Verpflichtung von gleich drei deutschen Nationalspielerinnen angekündigt. Zwei davon sind inzwischen klar: Fürs Tor kommt Madita Kohorst aus Metzingen, für Rechtsaußen Ex-Elfe Amelie Berger. Bedarf hat Dortmund nun vor allem noch im Rückraum. Und es bleibt die Sorge, dass hier die Spur nach Leverkusen führen könnte, wo mit den derzeit verletzten Zschocke und Thomaier zwei vielversprechende und entsprechend begehrte Nationalspielerinnen spielen, die ins Dortmunder Beuteschema passen könnten.

Dass der Schritt von Bayer 04 zum Star-Ensemble nicht immer die Karriere voranbringt, davon kann Jennifer Rode ein Lied singen. Sie wagte den Sprung im Sommer und dürfte die Entscheidung inzwischen bereuen. Beim Hinspiel vor zwei Wochen ließ sich beobachten, was die Monate ohne viel Spielpraxis aus der Nationalspielerin und früheren Leverkusener Führungskraft gemacht haben. Rode erhielt zwar einige Minuten Spielzeit, als die Partie entschieden war, doch dabei fiel sie allenfalls durch große Unsicherheit und unnötige Ballverluste auf. Ein Tor gelang ihr zudem nicht.

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