Handball, Frauen-Bundesliga Elfen lassen gleich doppelt Punkte liegen

Leverkusen · Das Bundesliga-Frauenhandballerinnen des TSV Bayer 04 trennen sich am Freitag 20:20 (10:13) vom Buxtehuder SV und verlieren am Sonntag mit 26:31 (9:15) bei der HSG Bad Wildungen Vipers.

 Mariana Ferreira Lopes (r.) wird von einer Spielerin aus Buxtehude hart angegangen – die Portugiesin des TSV verwandelte neun ihrer 19 Versuche.

Mariana Ferreira Lopes (r.) wird von einer Spielerin aus Buxtehude hart angegangen – die Portugiesin des TSV verwandelte neun ihrer 19 Versuche.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Nur ein Punkt aus zwei Spielen gegen Gegner aus der direkten Nachbarschaft in der Tabelle waren am Ende zu wenig: Mit der Ausbeute des langen Wochenendes konnten Bayers Bundesliga-Handballerinnen nicht zufrieden sein. Nach dem 20:20 (10:13) gegen den Buxtehuder SV im TV-Livespiel verlor das Team von Trainer Martin Schwarzwald am Sonntag mit 26:31 (9:15) bei den Bad Wildungen Vipers.

Die Punkteteilung zum Auftakt des Doppelspieltags fühlte sich für die Leverkusenerinnen im ersten Moment noch enttäuschend an. Mit hängenden Köpfen schlichen sie nach dem 20:20 gegen Buxtehude übers Feld. Das war zwar verständlich, nachdem sie den letzten Angriff des Krimis spielen durften und sich damit die Möglichkeit bot, sogar noch als Sieger vom Feld zu gehen. Aber mit etwas Abstand setzte sich dann doch die Freude durch, nicht verloren zu haben, obwohl es lange danach aussah. „Wir sind zufrieden mit dem Punkt“, versicherte Trainer Martin Schwarzwald.

Sein Team hatte vom Start weg bis in die Schlussphase fast durchgehend – einzige Ausnahme war das zwischenzeitliche 7:7 – zurückgelegen. Kurz nach der Pause wurde mit vier Treffern das größte Defizit notiert (10:14/33.) und keine acht Minuten vor dem Ende lag Buxtehude noch drei Tore vorn (15:18/53.). Die erste Führung gelang den Elfen schließlich erst in der 58. Minute, als Zoë Sprengers mit großer Entschlossenheit den Ball im Fallen noch zum 20:19 ins Ziel brachte.

Für das vorübergehende Stimmungstief auf Leverkusener Seite sorgten dann der etwas glückliche Ausgleich der Gäste und der bereits erwähnte eigene Angriff zum Abschluss. Aber unter dem Strich blieb das Remis dennoch ein Erfolg, den sich der TSV mit Moral und dem ungebrochenen Glauben an ein glückliches Ende verdiente.

Eine wichtige Rolle spielte bei der Wendung zum Guten Torhüterin Vanessa Fehr. Deren Hereinnahme zur Pause konnte Eurosport-Kommentatorin und Ex-Nationalspielerin Isabell Klein nach einer ordentlichen Leistung von Kristina Graovac (35 Prozent gehaltene Bälle) zunächst nicht verstehen. Aber sie leistete schon bald Abbitte für ihr Unverständnis. Denn Fehr kam gleich richtig gut in die Partie und stellte ihre Teamkollegin mit einer überragenden Quote von über 53 Prozent schließlich deutlich in den Schatten. Sie verdiente sich neben Kleins Pardon auch ein Sonderlob ihres Trainers und spornte mit ihren gewohnt emotional gefeierten Paraden auch die Mannschaftskolleginnen an.

Wichtige Impulse zur erfolgreichen Aufholjagd setzten auch Mariana Ferreira Lopes, die nach durchwachsene erster Hälfte besser in Fahrt kam (insgesamt neun Treffer bei 19 Versuchen) und eine gute Entscheidung von Schwarzwald. Der stellte für die letzten Minuten auf eine 5-1-Deckung mit Jennifer Kämpf als vorgezogener Abwehrkraft um. Und damit kam Buxtehude trotz zwei Auszeiten von Trainer Dirk Leun kaum zurecht.

Bis dahin lief der Doppelspieltag halbwegs nach Plan. Aber die Niederlage in Bad Wildungen machte das lange Wochenende endgültig zu einer Enttäuschung. Die völlig verkorkste erste Hälfte und sechs Treffer Rückstand zur Pause (9:16) erwiesen sich als schlichtweg als zu große Hypothek für die zweiten 30 Minuten. „Am Anfang haben wir es nicht geschafft, das umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben“, berichtete Schwarzwald. „Trotz des schwachen Starts sind wir mehrfach wieder auf drei Tore herangekommen – zuletzt beim 19:22. Leider haben wir dann aber nicht nachgelegt und es deshalb verpasst, das Momentum auf unsere Seite zu ziehen.“

Der Spielplan hält nun für die Schwarzwald-Sieben bis Anfang April eine Serie anspruchsvoller Aufgaben bereit. Los geht es am Sonntag mit dem Heimspiel gegen den Thüringer HC. Es folgen Partien beim Dritten Blomberg, gegen den Fünften Neckarsulm und den Vierten Metzingen sowie gleich zwei Duelle mit dem Zweiten Bietigheim.

Elfen (gegen Buxtehude) Graovac (bis 30.), Fehr (ab 31.) – Jurgutyte (1), Hinkelmann, Sprengers (4), Holste (3), Souza, Kämpf, Bruggeman, Lopes (9), Huber (3/1), Cormann, Terfloth.

Elfen (in Bad Wildungen) Fehr (bis 27.), Graovac (ab 27.) – Jurgutyte, Hinkelmann (1), Sprengers (5/4), Holste (1), Souza, Kämpf, Bruggeman (3), Lopes (7/2), Huber (5/3), Cormann (4), Terfloth.

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