Remis beim BVB Elfen schwanken nach 27:27 zwischen Frust und Stolz

Leverkusen · Die Bundesliga-Handballerinnen des TSV Bayer 04 führen bei Borussia Dortmund bereits mit vier Toren, müssen sich am Ende aber mit einem 27:27 begnügen. Sowohl Trainer Robert Nijdam als auch Managerin Renate Wolf können sich mit etwas Abstand aber mit der Punkteteilung anfreunden.

 TSV-Torhüterin Vanessa Fehr parierte stark beim BVB.

TSV-Torhüterin Vanessa Fehr parierte stark beim BVB.

Foto: Miserius, Uwe (mise)/Miserius, Uwe (umi)

Die Schlusssirene in der Herdecker Bleichsteinhalle ließ Bayers Bundesliga-Handballerinnen etwas ratlos zurück. Sollten sie sich über das 27:27 (19:18) bei Tabellennachbar Borussia Dortmund freuen oder sollten sie enttäuscht sein, dass es nicht zu mehr gereicht hat? Für beide Empfindungen boten die 60 Minuten genug Argumente. Unter dem Strich blieb aber eine ordentliche Vorstellung in einer intensiven, emotionalen Begegnung, in der beide Teams sich einen Kampf auf Augenhöhe lieferten.

Managerin Renate Wolf wertete das Remis klar als Punktgewinn, „zumal wir diesen Punkt nicht irgendwo geholt haben, sondern beim BVB“. Und auch Elfen-Coach Robert Nijdam gab sich Mühe, nicht zu enttäuscht zu sein. „Wenn man 26:22 führt, muss man normalerweise den Sieg holen. Wir hatten auch unsere Chancen. Aber Clara Woltering hat in der Schlussphase richtig stark gehalten und Dortmund ist schließlich auch nicht irgendwer“, sagte er.

Das Nachbarschaftsduell bot ihm und den Zuschauern viel Abwechslung. Vor der Pause gab es Tore satt. Das gefiel Nijdam nicht uneingeschränkt. „Da standen wir hinten nicht gut und haben 18 Tore kassiert, aber dafür vorne auch 19 gemacht“, sagte Nijdam. Nach dem Seitenwechsel passte die Kombination von Verteidigung und der Leistung von Torhüterin Vanessa Fehr, die für die unglücklich agierende, von den Teamkolleginnen aber auch oft im Stich gelassene, Nele Kurzke in die Partie gekommen war, besser.

Damit verdienten sie sich eine Führung von bis zu vier Treffern. Und als vieles bereits auf einen Auswärtssieg deutete, drehten plötzlich auch die Dortmunderinnen auf. Aber als die Partie beim Stand von 27:27 bereits zu kippen drohte, stoppten die Elfen drei Minuten vor dem Ende gerade noch rechtzeitig den Lauf des Gegners. Ein weiteres, wohl entscheidendes Tor, wollte nun keinem der Teams mehr gelingen, was einer Mischung aus großer Hektik, starker Abwehrarbeit und nachlassenden Kräften auf beiden Seiten geschuldet war.

Über mangelnde Spannung konnten die Zuschauer sich dadurch nicht beklagen. Und die Elfen nahmen nach einer zweiten Hälfte, in der sie nie zurückgelegen hatten, zumindest einen Zähler mit. So verpassten sie es zwar, den BVB wieder zu überholen, bleiben dem Nachbarn aber auf den Fersen. Mit wachsendem Abstand zum Spielende rückte die anfänglich noch mitschwingende Enttäuschung mehr und mehr in den Hintergrund. Bei den Elfen setzte sich zunehmend der Stolz auf eine vor allem kämpferisch erneut überzeugende Leistung durch.

Wieder gefordert sind die Handballerinnen des TSV am Karnevalssonntag beim Heimspiel gegen Halle-Neustadt. Mit dem Schlusslicht haben sie nach dem Pokal-Aus in Halle bekanntlich noch eine Rechnung offen.

Elfen Kurzke, Fehr – Je. Rode (10/3), Potocki (7/2), Jurgutyte (5), Jo. Rode (3), Zschocke (1), Kämpf (1), E. Rode, Berger, Souza, Bruggeman, Hodel (nicht eingesetzt), Berndt, von Pereira (n.e.).

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