Handball, Frauen-Bundesliga Elfen schöpfen Mut aus Pleite gegen Dortmund

Leverkusen · Gegen den großen Titelfavoriten aus Dortmund zeigen die Bundesliga-Handballerinnen des TSV Bayer eine couragierte Leistung, auf der sich für das wichtige Pokalspiel am Sonntag aufbauen lässt. Es geht um den Einzug ins Final-Four-Turnier.

 Leverkusens Nummer 8 Lilli Matilda Holste setzt im Spiel gegen Dortmund zum Sprungwurf an.

Leverkusens Nummer 8 Lilli Matilda Holste setzt im Spiel gegen Dortmund zum Sprungwurf an.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Mit dieser Pleite konnte Martin Schwarzwald gut leben. Der Trainer von Bayers Bundesliga-Handballerinnen sah ein couragiertes, beherztes Spiel seines Teams. Unerwartet kam die Niederlage gegen Dortmund, das bislang alle Ligaspiele meist deutlich für sich entschied, nicht. Überraschend war indes, wie schwer es vor allem die Leverkusener Defensive dem Star-Ensemble beim 21:27 (10:13) machte.

Denn im Schnitt hatte der BVB bis dahin deutlich über 30 Treffer pro Spiel erzielt und seine Partien mit mehr als zehn Toren Vorsprung gewonnen. „Wir haben uns heute zum Sieg gequält", sagte Gäste-Coach André Fuhr und lobte die „gut kämpfende Leverkusener Mannschaft“.

Nach zuvor zwei Niederlagen der eher ärgerlichen Art kam die trotz Niederlage erkennbare Leistungssteigerung zur rechten Zeit. Denn am Sonntag steht das Spiel an, dem alle Beteiligten bereits entgegenfiebern. Mit einem Sieg im DHB-Pokal-Viertelfinale gegen die Handball-Luchse Rosengarten 08-Buchholz (Sonntag, 16 Uhr, Ostermann-Arena) können die Elfen das Ticket für das Final-Four-Turnier im Mai lösen. „Da wollen wir unbedingt hin“, betont Schwarzwald. Deshalb dosierte er gegen Dortmund die Einsatzzeiten und gönnte der ein oder anderen Stammkraft mehr Verschnaufpausen als üblich.

Komplett auf der Bank blieb Hildigunnur Einarsdottir, die zuletzt mit Kniebeschwerden zu kämpfen hatte. Außerdem hatte Jennifer Kämpf im Training fleißig Werbung in eigener Sache betrieben. Schwarzwald setzte gegen die Abwehr des Titelfavoriten zunächst ganz bewusst auf das Eigengewächs, das die Position am Kreis etwas anders ausfüllt als Einarsdottir oder Kim Lara Hinkelmann. Dass beide schließlich sogar volle 60 Minuten auf der Bank saßen, war aber vor allem Kämpfs starker Leistung zu verdanken.

Zudem hatte Schwarzwald viel Freude am Spiel seiner Schützlinge gegen den Ball. „Ich bin sehr zufrieden. Das war genau das, was wir uns nach den schwächeren Auftritten zuletzt erhofft hatten“, sagt er. Im Pokal, ist er sich sicher, sei eine vergleichbare Leistung notwendig, um weiterzukommen.

Verzichten muss der Coach wie schon gegen Dortmund auch am Wochenende auf die Langzeitverletzten Fanta Keita und Mia Zschocke, die aber vor ihrer Rückkehr ins Training steht, sowie Mareike Thomaier, die sich den Daumen gebrochen hat.

Mit den beiden Letztgenannten und Jennifer Souza verfügen die Elfen derzeit über drei Spielerinnen, die zum DHB-Team oder zu dessen erweiterten Kader gehören. Mit Nele Kurzke (Baby-Pause) über eine weitere. Über das Quartett dürfte so mancher Fan der Elfen beim Spiel gegen Dortmund nachgedacht haben. Denn an dessen Rande gab der BVB auch Einblick in seine Kaderplanung für die kommende Spielzeit – und kündigte unumwunden an, in Kürze die Verpflichtung von gleich drei deutschen Nationalspielerinnen bekanntgeben zu können.

Elfen Fehr, Graovac - Jurgutyte (1), Hinkelmann (nicht eingesetzt), Sprengers (4/1), Holste (1), Souza, Kämpf (1), Bruggeman, Polsz (3), Einarsdottir (n.e.), Lopes (4), Huber (6/3), Cormann (1).

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