Überraschend klarer Heimsieg Erster Erfolg gegen Top-Team – Elfen schlagen THC

Leverkusen · Gegen eines der stärksten Teams der Bundesliga setzten sich die Handballerinnen des TSV Bayer 34:25 durch – ein Ausrufezeichen zum Ende der Hinrunde.

 Anna Seidel (l.) ist schneller am Ball als THC-Spielerin Alicia Stolle.

Anna Seidel (l.) ist schneller am Ball als THC-Spielerin Alicia Stolle.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Schlusssirene in der Ostermann-Arena diente als Startsignal für eine wilde Feier. Bayers Bundesliga-Handballerinnen und ihre Fans hatten aber auch allen Grund zu ausgelassener Freude. Die Elfen setzten zum Abschluss der Hinrunde ein dickes Ausrufezeichen. Sie bezwangen nicht nur im dritten Anlauf erstmals eines der drei Top-Teams, sondern rangen den Thüringer HC auch in beeindruckender Manier und überaus deutlich nieder. Die Vorstellung beim 34:25 (18:15) nötigte auch dem Coach des hochkarätig besetzten Gegners Respekt ab.

„Es war wirklich egal, was wir heute versucht haben, Ihr hattet auf alles eine bessere Antwort. Der Sieg war auch in der Höhe verdient“, sagte THC-Übungsleiter Herbert Müller. Und just in den Bereichen, in denen er bei seinem eigenen Team Defizite ausmachte – Mentalität, Verteidigung und Torwartsspiel – verdienten die Leverkusenerinnen sich Bestnoten. Nele Kurzke (ein Tor, über 40 Prozent gehaltene Bälle) stach Thüringens Keeperin Ann-Cathrin Giegerich klar aus. Während die THC-Defensive „nie einen Zugriff bekam“ (Müller), kam Bayers giftige Abwehr auch gegen eine siebte Feldspielerin und zwei Kreisläuferinnen gut zurecht.

Offensiv, wo es zuletzt hakte, fanden die Leverkusenerinnen immer wieder spielerische Lösungen und überraschten den Gegner mit unkonventionellen Spielzügen. Die waren allerdings nicht spontanen Eingebungen geschuldet, sondern einstudiert. „Alle haben sich genau an die Vorgaben gehalten. Das war ein Schlüssel zum Erfolg“, sagte Elfen-Trainerin Renate Wolf.

Besonders gut hatte ihr gefallen, dass die stimmige Mischung aus Herz, Leidenschaft und Disziplin auch dann nicht verlorenging, als durch Wechsel – wie Wolf es nannte – „Jugend forscht“ auf der Platte stand. Die Anleihe am Schülerwettbewerb griff auch Herbert Müller in seiner Analyse auf. „Selbst als ,Jugend forscht‘ kam, konnten wir nichts entdecken“, beklagte er.

„Wir haben die ganze Woche hart gearbeitet und an unsere Chance geglaubt“, versicherte Bayers Jung-Nationalspielerin Mia Zschocke. Diese Überzeugung ließen sich sie und ihre Teamkolleginnen nicht einmal nehmen, als sie nach starkem Beginn (8:4) durch mehrere Zeitstrafen erst- und letztmals in Rückstand gerieten (11:12) oder als die Gäste im zweiten Durchgang  noch einmal in Schlagdistanz kamen (19:18, 21:20).

Elfen Kurzke (1), Fehr (bei zwei Siebenmetern) – Thomaier (4), Jurgutyte (4), Seidel (3), Hinkelmann, Zschocke (4), Souza (2), Kämpf (1), Bruggeman (1), Kinlend (1), Holste (1), Huber (3/3), Jo. Rode (2/1), Je. Rode (6), E. Rode (1).

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