Handball, Frauen-Bundesliga Elfen müssen in Quarantäne

Leverkusen · Drei Spielerinnen der Bundesliga-Handballerinnen des TSV Bayer 04 Leverkusen sind an Covid-19 erkrankt. Das Gesundheitsamt hat für das Team samt Trainerstab eine 14-tägige Quarantäne angeordnet.

 Jule Polsz (vorne) und die Elfen verlassen das Spielfeld.

Jule Polsz (vorne) und die Elfen verlassen das Spielfeld.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Das Spiel am Samstag in Göppingen hatten Bayers Handballerinnen nach Absprache mit dem Gegner bereits Anfang vergangener Woche auf den 15. Mai verschoben. Am Mittwoch stellte sich heraus, dass ohnehin nicht gespielt worden wäre. Denn nach drei Covid-Fällen bei den Elfen, die im Rahmen der regelmäßigen Tests festgestellt wurden, ordnete das Gesundheitsamt für das Team samt Trainerstab eine 14-tägige Quarantäne an.

Das Nachholspiel gegen Bietigheim am Mittwoch und das Spiel gegen die Kurpfalz Bären aus Ketsch am kommenden Wochenende sind abgesagt und sollen später nachgeholt werden. Knapp wird es für die Partie in Bietigheim, die am Mittwoch nach dem ersten Aufeinandertreffen folgen soll – also direkt nach Ende der Zwangspause.

Die Leverkusenerinnen können sich darauf einstellen, dass das Programm nach Quarantäne dicht getaktet ist. Das ehemals freie Wochenende vor dem geplanten Abschluss belegt nun die Partie in Göppingen. Das ist nur möglich, weil beide Teams nicht für das zeitgleiche Pokal-Final-Turnier qualifiziert sind. Dass neue Termine in der Pandemie keine Gewissheiten bieten, zeigt sich am Heimspiel gegen Bietigheim, das nun wohl schon zum dritten Mal ausfällt. Der ursprüngliche Termin am zehnten Spieltag war dem schlechten Wetter zum Opfer gefallen, der erste Ersatztermin einer Corona-Quarantäne der SG BBM.

Nun hat es auch die Elfen erwischt, die bislang glimpflich durch die Pandemie gekommen sind. Bis zum aktuellen Ausbruch war einzig Kristina Graovac an Covid-19 erkrankt – allerdings war dies bei der EM im Winter, weshalb den Elfen eine Quarantäne erspart blieb. Diese Erfahrung machen sie jetzt zum ersten Mal, mit Ausnahme von Zoe Sprengers und Vanessa Fehr, die nach dem Kontakt mit Infizierten schon einmal vorsorglich in Quarantäne mussten.

Apropos Graovac: Die Serbin gehört zu den vier Spielerinnen, die von der Anordnung des Leverkusener Gesundheitsamtes nicht betroffen sind, weil sie mit ihrer Nationalmannschaft für die WM-Playoffs unterwegs war. Die Keeperin kam als einzige aus dem Quartett nicht zum Einsatz und schaffte es bei den deutlichen Erfolgen der serbischen Auswahl gegen die Slowakei jeweils nicht in den Kader.

Deshalb verfolgte Martin Schwarzwald diese Begegnungen nicht. Große Freude hatte der Trainer der Elfen dafür an den Duellen zwischen Deutschland und Portugal, bei denen gleich drei Leverkusenerinnen im Einsatz waren. Dabei qualifizierte sich der DHB mit Mia Zschocke und Mareike Thomaier durch zwei Siege über Portugal mit Teamkollegin Mariana Ferreira Lopes für die WM in Spanien im Dezember.

Lopes erzielte insgesamt acht Tore und wurde als Topscorerin ihres Teams nach dem Hinspiel auch zur wertvollsten portugiesischen Spielerin gewählt. Fünf Treffer und einige gute Defensivaktionen steuerte Zschocke zum Doppelspieltag (mit einem 32:27 in Luso und einem 34:23 in Hamm) bei. Mareike Thomaier stand in beiden Partien von Beginn an auf dem Feld und erzielte im Rückspiel im dritten Einsatz auch ihr erstes Tor im Trikot der Nationalmannschaft.

„Sie haben ihre Sache sehr gut gemacht“, befand Schwarzwald und erzählte aus einem Telefonat mit Henk Groener, dass sich auch der Bundestrainer zufrieden mit der Leistung der beiden Elfen gezeigt hatte. Gefallen hatte dem Leverkusener Trainer freilich auch der Auftritt von Lopes, die sich als Dreh- und Angelpunkt ihrer Nationalmannschaft zeigte. Bis das Quartett wieder mit den Elfen auf dem Feld stehen darf, werden durch die Quarantäne wohl noch knapp anderthalb Wochen vergeben.

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